Synode der Landeskirche Schaffhausen

An ihrer 119. Versammlung wählte die Synode der römisch-katholischen Landeskirche Schaffhausen ein neues Präsidium und verabschiedete das Budget 2022. Die Unterstützung des Kasernenneubaus der Schweizergarde sorgte für eine rege Diskussion.

Zu Beginn stand die Wahl des Synodenpräsidiums für den Rest der Amtsdauer 2021-2024 an. Die 26 Synodenmitglieder sprachen sich einstimmig für Martina Kirchner als neue Präsidentin und Pius Breitenmoser als ihren Stellvertreter aus.

Es folgte eine Präsentation über die Beratungsstelle Partnerschaft & Schwangerschaft Schaffhausen. Die Leiterin, Cornelia Egli-Angele, legte dar, dass zu Fragen zum Thema Schwangerschaft etwa 50 Einzelpersonen bzw. Paare pro Jahr die Beratungsstelle aufsuchen würden. Im Bereich Einzel- und Paarberatung seien es etwa doppelt so viele. Die Beratungen finden im direkten Gespräch, aber auch über Telefon, Mailkontakt oder Videokonferenz statt. Gerade die digitalen Kanäle seien in der Coronazeit vermehrt genutzt worden, so Egli-Angele. Diese sollen nun ausgebaut werden. Deshalb wurde eine Erhöhung der Beiträge für die Beratungsstelle um 1´700 Franken in das Budget aufgenommen.

Neubau der Kaserne
Stefan Kuhn, Vize-Präsident der Kasernenstiftung Päpstliche Schweizergarde, zeigte in einer Dokumentation auf, wie beengt und renovierungsbedürftig die derzeitige Unterbringung der Gardisten ist. Gemäss einer Studie könne nur ein Neubau, dessen Kosten auf rund 50 Millionen Franken geschätzt werde, die Probleme lösen. Dieser solle an gleicher Stelle mit einem höheren Bauvolumen den Gardisten und ihren Familien mehr Wohnraum bieten. Ein Grossteil der Kosten sei durch Spenden und entsprechende Zusagen gedeckt. «Uns fehlen noch etwa 7,5 Millionen Franken», erklärte Stefan Kuhn und verband damit die Bitte um Unterstützung durch die Schaffhauser Landeskirche. Der Synodalrat hatte der Versammlung einen Betrag von 10'000 Franken vorgeschlagen. In einer sachlich geführten Diskussion sprachen sich vier Synodale gegen eine Unterstützung des Kasernenneubaus aus. Zwei Synodale, die früher selbst der Schweizergarde angehörten, schlugen hingegen eine Erhöhung des Beitrags auf 25´000 Franken vor. Synodalratspräsident Andreas Textor brachte schliesslich das Argument der Glaubwürdigkeit vor: «Der Bund und die Kantone beteiligen sich mit vielen Millionen an Steuergeldern. Da kann es nicht sein, dass eine katholische Institution keinen Beitrag leistet.» Daraufhin lehnten die Synodalen den Antrag für einen erhöhten Beitrag ab und stimmten mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung einer Unterstützung von 10´000 Franken zu.

Attraktive Fernsehgottesdienste
Für Diskussion sorgte auch der Antrag zum Projekt Fernsehgottesdienste. Die drei Landeskirchen möchten jährlich sieben etwa 25-minütige Gottesdienste im Schaffhauser Fernsehen ausstrahlen, zwei davon unter römisch-katholischer Regie. Einerseits wurden die Kosten hinterfragt, anderseits wurde gefordert, dass diese Gottesdienste von der Form her auch Fernstehende ansprechen müssten. Schliesslich willigte die Versammlung ein, in den nächsten fünf Jahren jeweils 10´000 Franken dafür bereitzustellen.
Das Budget für 2022, das ein Defizit von rund 38´000 Franken bei einem Steuerfuss von einem Prozent vorsieht, wurde einstimmig angenommen.

Detlef Kissner, forumKirche, 14.12.21

Stefan Kuhn wirbt für Unterstützung des Kasernenneubaus.
Quelle: Detlef Kissner
Stefan Kuhn wirbt für die Unterstützung des Kasernenneubaus.
Martina Kirchner und Pius Breitenmoser werden die Synodensitzungen in der Amtsperiode 2021-2024 leiten.
Quelle: Detlef Kissner
Martina Kirchner und Pius Breitenmoser werden die Synodensitzungen in der Amtsperiode 2021-2024 leiten.

 

Urs Elsener informiert über das Projekt Fernsehgottesdienste.
Quelle: Detlef Kissner
Urs Elsener informiert über das Projekt Fernsehgottesdienste.

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