Die Jugendzeitschrift IMPULS wird eingestellt.

Die 116. Ausgabe des IMPULS, die im Juni erscheint, wird die letzte sein. Nach fast 30 Jahren beendet die JUSESO Thurgau die Herausgabe ihrer Jugendzeitschrift. forumKirche blickt auf die Entwicklung des Blatts und fragt nach den Gründen für sein Aus. 

Seit Dezember 1991 erscheint das IMPULS vier Mal pro Jahr, zum Schluss in einer Auflage von ca. 800 Exemplaren. Das 20 Seiten starke Heft richtet sich vor allem an Jugendliche. «Die grössten Abnehmer sind Pfarreien im Thurgau, die das IMPULS vor allem an Firmand*innen oder die Schüler*innen der 3. Sek weitergeben», erklärt Murielle Egloff, Leiterin der Fachstelle Kinder und Jugend der katholischen Landeskirche Thurgau. Die Leiter*innen, die für die Fachstelle an Schulendkursen, Minileiterkursen oder anderen Projekten mitwirken, erhalten das Heft gratis. Wenige Einzelabonnements gehen an «Ehemalige».
Das IMPULS war aus dem BUMERANG hervorgegangen, der seit 1975 als einfaches Informationsschreiben und ab 1982 als gedrucktes Heft versendet wurde. Der informative Charakter wurde im IMPULS beibehalten. Im hinteren Teil finden sich Hinweise auf verschiedene Anlässe und Rückblicke mit Fotogalerien. «Im Mittelpunkt steht jeweils ein Thema, das aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird», beschreibt Manuel Bilgeri das Heft, dessen Redaktionsteam er von 2002 bis 2019 leitete.

Von Jugendlichen für Jugendliche

IMPULS ging auf neue Trends, Glaubens- und Lebensthemen ein, die junge Menschen beschäftigen. Politische Diskussionen und die grossen Kirchenfragen waren weniger angesagt. «Manche Themen wie Zukunft, Freundschaft und Liebe wiederholten sich auch, da die Leser*innen nach zwei bis drei Jahren ja gewechselt hatten», sagt Manuel Bilgeri, heute Leiter der Fachstelle Kommunikation. Seine Aufgabe war es, zusammen mit einem Team aus jungen Erwachsenen aktuelle Themen aufzuspüren und in ansprechende Formate umzusetzen. «Das IMPULS war nicht nur für Jugendliche, sondern kam auch von ihnen. Die Produktion in der Redaktion war selbst eine Form von Jugendarbeit», so Bilgeri. Als «grössten Meilenstein» erlebte er den Wechsel von grauem Umweltschutzpapier mit Schwarz-Weiss-Druck auf weisses Papier mit Vierfarbendruck: «Das hat das Heft viel attraktiver gemacht.» 
Mit wachsender Bedeutung der digitalen Kommunikation stand auch immer wieder die Frage nach der Berechtigung eines Printprodukts im Raum. Zwei grosse Umfragen hätten allerdings gezeigt, dass das Heft von vielen Leser*innen geschätzt werde, gerade weil es sich vom Virtuellen abhebe, sagt Bilgeri. Die Nachricht vom Aus des Hefts sei für ihn schmerzhaft gewesen: «Ich habe viel Herzblut in das Heft gesteckt. Doch wichtiger als die Form ist, dass die kirchliche Jugendarbeit auch weiterhin Impulse für Jugendliche setzen kann.»

Auch etwas zum Anfassen

Die Fachstelle Kinder und Jugend hat sich ihre Entscheidung nicht leichtgemacht. «Zunächst haben wir die Produktion des Hefts unterbrochen, um zu prüfen, wie das Heft daherkommt», sagt Murielle Egloff. Man habe auch mit der Redaktion der St. Galler Jugendzeitschrift Kontakt aufgenommen und eine mögliche Zusammenarbeit erwogen. Doch schliesslich hätten sich grundsätzliche Fragen nach der Zielgruppe und nach dem Auftrag der Jugendarbeit gestellt. «Wir wollten aktuelle Themen spontaner und flexibler aufgreifen können, als das mit einem Heft möglich ist», so Egloff. 
Das Team der Fachstelle dachte dabei nicht nur an digitale Angebote. Mit «Impulsen» in ganz unterschiedlichen Formen und zu aktuellen Themen oder den christlichen Feiertagen sollen die Jugendlichen zum Nachdenken angeregt werden und die Jugendarbeiter*innen ein Hilfsmittel für ihre Arbeit erhalten. Das «neue Produkt» soll sich auch eher an Jugendliche nach der Schulzeit wenden, die von den Pfarreien kaum noch erreicht werden. «Wir hatten geplant, den Leser*innen im letzten IMPULS eine konkrete Idee mitzugeben von dem, was folgen wird. Doch durch unsere Vakanz auf der Fachstelle sind wir nicht mehr so weit gekommen», sagt Murielle Egloff.

Zwei in einem

Dafür wird die letzte Ausgabe von IMPULS in einem besonderen Format erscheinen. «Man kann es von zwei Seiten her aufschlagen», sagt Murielle Egloff. Im einen Teil wird wie gewohnt ein Thema behandelt. Dieses Mal soll es passend zum Anlass um «Veränderung» gehen. Der andere Teil widmet sich dem Abschied vom IMPULS. Ehemalige Redaktor*innen blicken auf das Heft und seine Bedeutung zurück. Ausserdem wird die letzte Ausgabe auf hochwertigerem Papier gedruckt und in Kuverts verschickt. «Schliesslich soll es einen würdigen Abschluss geben», so Murielle Egloff, «als Start für etwas Neues.» 

Detlef Kissner, forumKirche, 21.5.21
 

Auf die letzten vier Ausgaben des IMPULS wird nun noch die Schlussnummer folgen.
Quelle: Detlef Kissner
Auf die letzten vier Ausgaben des IMPULS wird nun noch die Schlussnummer folgen.

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