Thesenanschlag von Maria 2.0

Weinfelden, 23.2.21 (Red.). Die Reformbewegung Maria 2.0 meldete am 22. Januar, dass sie mit ihrem Thesenanschlag an Kirchentüren in ganz Deutschland «auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche» hinweist und «damit ihre Forderungen nach Reformen hin zu einer zukunftsfähigen Kirche» untermauern möchte.

In sieben Thesen wird «eine geschlechtergerechte Kirche mit dem Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern angemahnt, sowie die Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt». «Darüber hinaus wird eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität eingefordert sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats», heisst es in der Mitteilung von Maria 2.0 auf www.thesen-maria-2-0.jimdosite.com. Die Bewegung, die im Mai 2019 an verschiedenen Orten begonnen hat, wendet sich mit dieser Aktion kurz vor der virtuellen Vollversammlung der Deutschen Bischöfe, die vom 23. bis 25. Februar stattfindet, wieder an die Öffentlichkeit. 
Die Aktion wird mit Luthers Thesenanschlag in Wittenberg in Verbindung gebracht. Dieser sei wohl eher eine Legende, aber seine Thesen hätten etwas Grosses in Bewegung gesetzt, was die Mitstreiter*innen von Maria 2.0 gemäss Mitteilung auch anstreben. Aus ihrer Sicht ist es notwendig, dass die Deutsche Bischofskonferenz endlich beginnt, sich ernsthaft mit den in der katholischen Kirche notwendigen Reformen auseinanderzusetzen, und den Willen zu Veränderungen durch Taten bezeugt.
Maria 2.0 versteht sich als eine «eine bundesweit vernetzte Graswurzelbewegung», die in einzelnen Gruppen «mit unterschiedlichen Aktionen in Kirchengemeinden, Bistümern und häufig auch bundesweit gemeinsam auf ihre Forderungen aufmerksam» macht. 

Red.