Neue Formen der Diakonie

In der Pfarrei St. Anna Frauenfeld wird die Arbeit in der Diakonie und damit auch in den Alterszentren neu organisiert. Alexandra Mayer ist dafür zuständig. 

Seit April ist Alexandra Mayer Mitarbeiterin Diakonie für die Pfarrei St. Anna Frauenfeld. Die Fachfrau Gesundheit, die 17 Jahre lang in der Langzeitpflege tätig war, arbeitet zurzeit 60% für die neu geschaffene Position. Der Aufgabenbereich ist noch nicht in Stein gemeisselt, beinhaltet aber den Aufbau Spiritual Care, die Koordination Seelsorge und Besuchsdienst, das Trauercafé sowie die Erstgespräche und Gedenkfeiern in Zusammenarbeit mit den Alterszentren in Frauenfeld. Christoph Oechsle, Bereichsleitung Diakonie, erklärt, wie es zur neuen Stelle gekommen ist: «Das Altersheim Stadtgarten ist 2019 an mich herangetreten mit der Bitte, die seelsorgerliche Begleitung zu intensivieren. Die Seelsorge in der Pfarrei St. Anna Frauenfeld war unterdotiert. Deshalb haben wir für die Diakonie eine Neukonzeptionierung vorgenommen. Spiritual Care ist gerade in den letzten Lebensjahren wichtig. Es handelt sich – um es mit den Worten der Arbeitsgruppe Bigorio von Palliative Schweiz zu sagen – um Spiritualität, die alle Dimensionen des Lebens durchdringt und die Identität des Menschen verkörpert. Zudem verleiht sie dem Leben Sinn, Hoffnung, Vertrauen und Würde.»

Erste Schritte
Die erste konkrete Umsetzung des neuen Konzepts ist die Begleitung zu Gottesdiensten in den Alterszentren. «Eine Gruppe von Freiwilligen kümmert sich darum, dass Menschen in den Alterszentren an den dortigen Gottesdiensten teilnehmen können», sagt Mayer. «Dies neben dem bisherigen Besuchsdienst durch ca. 60 Freiwillige, die etwa 300 bis 400 Senior*innen zwei Mal im Jahr zu Hause besuchen.» Am 1. November startet zudem im katholischen Pfarreizentrum Klösterli in Frauenfeld ein Trauercafé. Es wird getragen von der evangelischen Kirchgemeinde Frauenfeld sowie der katholischen Pfarrei St. Anna Frauenfeld und steht allen Menschen kostenlos offen – unabhängig vom Alter und der Konfession. Einmal im Monat sollen sich Menschen treffen können, die schmerzliche Erfahrungen gemacht haben. Zwei Fachpersonen sind vor Ort, moderieren den Nachmittag und geben Impulse. 

In der Pipeline
Ein weiteres Projekt ist mit dem Altersheim Stadtgarten in Vorbereitung: So bald als möglich soll mit allen Neueintretenden ein Erstgespräch geführt werden, um mithilfe eines Leitfadens das Bedürfnis nach spirituellem Beistand abzuklären. Alexandra Mayer organisiert dann je nach Bedarf Gespräche mit Freiwilligen oder auch seelsorgerliche Begleitung. Zudem wirkt die Diakonie an den Gedenkfeiern für die Verstorbenen des Altersheims Stadtgarten mit. Nach Visionen für die Zukunft gefragt, sagt Alexandra Mayer: «Mein Ziel ist es, dass alle Beteiligten mit den Altersheimbewohner*innen ins Gespräch kommen und Fragen stellen, sodass wir bei Bedarf reagieren und jemanden vorbeischicken können – sei es für ein spirituelles Gespräch oder auch eine Krankenkommunion oder -salbung.» 

Béatrice Eigenmann, forumKirche, 27.09.2022
 

Alexandra Mayer und Christoph Oechsle
Quelle: Béatrice Eigenmann
Setzen stufenweise das neue Diakoniekonzept der Pfarrei St. Anna Frauenfeld um: Alexandra Mayer und Christoph Oechsle

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