Synode der Landeskirche Schaffhausen

Die 114. Sitzung der Synode der römischkatholischen Landeskirche des Kantons Schaffhausen fand in Thayngen statt. Die Jahresrechnung 2018 hat einen überraschenden Gewinn erbracht. Zwei Gäste präsentierten ihre unterstützungswürdigen Entwicklungsprojekte. Der neue Seelsorger der Missione Cattolica di Lingua Italiana Schaffhausen stellte sich vor.

Nach einer kurzen Besinnung in der Kirche St. Maria und Antonius versammelten sich 19 Mitglieder der Synode und sechs Synodalräte im Pfarreizentrum zur letzten Sitzung vor der Sommerpause. Erfreulicherweise fällt die Rechnung 2018 mit einem Gewinn von fast 65'000 Franken aus, obwohl ein Verlust von beinahe 34'000 Franken budgetiert worden war. Grund dafür ist der nicht erwartete höhere Steuerertrag. Ebenso trug die im Vergleich zum Budget leichte Kostenunterschreitung in fast allen Bereichen zu dem positiven Ergebnis bei.

Spende Nutzgarten

Christian Seelhofer bat die Landeskirche um Unterstützung des Entwicklungsprojektes in Simbabwe. Während ihrer Arbeit in Simbabwe wurden der Beringer Arzt und seine Frau mit vielen Waisenkindern konfrontiert, die wegen ihren an Aids verstorbenen Eltern sich selber überlassen waren. 2007 richteten Seelhofers ein Waisenhaus ein. Wieder in der Schweiz gründeten sie den Verein «Freunde von Silveira», der die Unterstützung dieser Waisenkinder weiterführt. Mittlerweile gibt es ein neues Waisenhaus mit Solaranlage und Wasserreservoir. Der frühere Landbesitzer schenkte dem Waisenhaus ein zwei Hektar grosses, aber karges Grundstück mit den Worten: «Das Land gehört Gott und ich gebe es euch, um etwas Gutes daraus zu machen.» Mit der Spende der Synode soll der Nutzgarten erweitert und ein Hühnerhaus errichtet werden, damit die Waisenkinder Gartenarbeit und Hühnerhaltung erlernen können. Ein wertvoller Aspekt ist die Selbstversorgung des Waisenhauses sowie mögliche Einkünfte durch Gemüse- und Eierverkauf.

Werkzeuge gegen Abwanderung

Die Missionsgruppe des Pastoralraums Neuhausen-Hallau stellte durch Vreny Abry ihr Projekt im Kongo vor. Der kongolesische Priester Joseph Kalamba, der seit über 30 Jahren zwischen der Schweiz und dem Kongo pendelt, hat in seiner Heimat unzählige Spitäler und Schulen gegründet. In seinen Berufsschulen lernen junge Menschen solide Handwerke oder Pflege-Berufe. Absicht ist, dass sie sich in ihren Dörfern eine Existenz aufbauen sollen. Die mittellosen Absolventen können sich aber kaum eigenes Werkzeug oder einfache Maschinen anschaffen. Durch die Spende soll ihnen eine Grundausstattung für ihren Berufsstart ermöglicht werden, so dass sie nicht in die Städte abwandern. Die Landessynode unterstützt beide vorgestellte Projekte mit einer einmaligen Spende von je 10'000 Franken.

Familienbesuche und Dolmetscher

Seit März wirkt Alois Jehle als neuer Seelsorger der Missione Cattolica di Lingua Italiana im Kanton Schaffhausen. Der gebürtige Schweizer war 20 Jahre im Vatikan als Kaplan der Schweizer Garde und in der Glaubenskongregation tätig. «Ich fühle mich wohl hier!», bekundet er und bezieht sich auf die sehr lebendige Mission in Neuhausen. Es gibt hier viele motivierte Leute und etliche junge, engagierte Familien. Don Alois möchte eine italienische Tradition aufgreifen, und zwar besucht jeder italienische Pfarrer alle Familien vor Ostern und segnet deren Haus – eine gute Gelegenheit für den Missionar, viele Pfarrangehörige kennenzulernen. Wie wichtig die Mission für neu zugewanderte Italiener ist, verdeutlicht ein abendlicher Notruf bei ihm. Ein italienisches Ehepaar, das kaum Deutschkenntnisse besitzt, benötigte Hilfe. Der Mann musste sofort ins Spital. Jehle begleitete ihn in der Ambulanz und half als Dolmetscher.

Italienische Seelsorge im Kanton

Jehles Bestreben ist, die italienische Seelsorge im ganzen Kanton auszubauen. Seit April bietet er eine wöchentliche Gesprächs- und Beichtzeit in Schaffhausen an. Die beiden Pole Neuhausen und Schaffhausen möchte er gerne verknüpfen. Ab November plant der Missionar eine regelmässige Präsenz in Thayngen: «Viele Italiener sind fern von der Kirche, ich will sie besuchen. Sie sollen die Nähe zur Kirche wieder finden und an ihrem Leben teilnehmen.» Ein weiteres, noch offenes Projekt des Missionars ist die Zusammenarbeit mit den beiden italienischen Missionen aus dem Thurgau. Hier sieht er die Chancen, Kapazitäten zu bündeln, Ideen auszutauschen und gemeinsam Projekte umzusetzen. Aber erst will Alois Jehle im Kanton Schaffhausen beginnen, etwas zu bewegen.

Judith Keller (16.07.19)

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Der Synodalrat und das Synodenpräsidium konnten sich über einen guten Rechnungsabschluss freuen.

Bild: Judith Keller

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