Der gebürtige Solothurner Alois Jehle ist neuer Missionar der MCLI SH

Don Alois Jehle, Diözesanpriester des Bistums Basel und neuer Missionar der MCLI Schaffhausen, wohnt seit Mitte Februar in den Räumlichkeiten der italienischsprachigen Mission in Neuhausen am Rheinfall. Der Entschluss, dort zu logieren, ist kein Zufall, sondern seine bewusste Entscheidung. Kirche ohne Grenzen hat mit ihm über die Gründe gesprochen.

Es ist Abend und die Sonne ist schon untergegangen. Im Büro der Missione Cattolica di lingua italiana ist es aber nicht dunkel, denn eine eingeschaltete Lampe deutet darauf hin, dass noch jemand dort ist und auf Besuch wartet. Don Alois öffnet lächelnd die Tür und führt uns in sein Büro-Zuhause. In der kleinen Wohnung sind zwei Räume als Büro eingerichtet, zudem gibt es eine Küche, ein kleines Bad mit Dusche und ein Schlafzimmer. Die Wohnung im 1. Stock ist bereits vermietet, deshalb hat sich Don Alois kurzerhand dazu entschieden, in den Räumlichkeiten der Mission einzuziehen, denn für ihn ist es wichtig, im Haus der MCLI zu leben: «Die MCLI soll bewohnt sein, damit die Leute sehen, dass ein Licht leuchtet und jemand für sie da ist.» Es sei schon mehrmals vorgekommen, dass es am Abend geläutet habe und jemand vor der Türe stand, um «Grüezi» zu sagen – gerade weil das Licht gesehen wurde. Don Alois möchte mit den ihm anvertrauten Gläubigen in Kontakt treten, auf sie zugehen und Gemeinschaft schaffen.

Die Evangelisation als wichtiger Auftrag

Während des Interviews spricht der 60-jährige Missionar manchmal auf Deutsch, manchmal auf Italienisch, aber immer mit einem warmen Lächeln. Italienisch spricht er aufgrund seiner langen Dienstjahre in Rom. Elf Jahre war er Kaplan der Schweizer Garde. Im Jahre 2005 wurde er vom damaligen Kardinal Joseph Ratzinger zur Glaubenskongregation berufen. Don Alois strahlt, als er von dieser Zeit spricht. Schmunzelnd erzählt er von seiner Bildungsaufgabe bei den jungen Gardisten: «Die jungen Männer waren immer müde, sodass sie bei Katechesen oft einnickten. Also habe ich mir ein anderes Konzept ausgedacht: Wallfahrtsorte kennenzulernen mit dem Motto: Gut beten und gut essen. Das habe dann super geklappt», fügt er grinsend hinzu. Die Glaubensweitergabe, also die Neu-Evangelisierung, ist Don Alois nämlich ein grosses Anliegen. Auch in der Mission von Schaffhausen setzt er sich dafür ein und führt die seit Jahren jeweils am Freitagabend stattfindende Katechese für Erwachsene mit Freude und grossem Einsatz weiter.

Die lebendige Gemeinschaft pflegen

Momentan fügt er sich in den Alltag der Mission ein, um die Menschen mit ihren Bedürfnissen und Talenten kennenzulernen. Man spürt aber, dass die schwarzen Kleider, welche dieser freundliche und herzliche Mann als Zeugnis für sein Priestersein trägt, überhaupt nicht für Vergangenheitsbezogenheit stehen. Der Enthusiasmus und die Freude, welche beim Gespräch über seine pastorale Tätigkeit spürbar werden, zeigen, dass Don Alois in der Gegenwart lebt, um eine Zukunft gemeinsam mit seiner Gemeinschaft zu schaffen. So ist sein Ziel, die Gaben dieser Gemeinschaft mit dem Wort Gottes, den Sakramenten und seinem Beistand zu stützen und sie Früchte tragen zu lassen.

Priester der Weltkirche

Zur Bemerkung, dass es schon etwas lustig sei, dass der Pfarrer von Neuhausen ein Indonesier sei und er – ein Schweizer – Missionar der italienischen Gemeinschaft, meint er ganz gelassen: «Eben das bedeutet es, katholisch zu sein. Ich bin Diözesanpriester, Priester der katholischen Kirche und spreche gut Italienisch. Die MCLI gehört zur Diözese, also ist es nichts Spektakuläres, dass ich in ihrem Dienst stehe. Würde das nicht möglich sein, wären wir eben nicht katholisch. In der Kirche gibt es keinen Unterschied zwischen Ethnien und Nationalitäten, also gibt es auch keine Ausländer. » Als das Gespräch bereits am Ende zu sein scheint, richtet Don Alois das Wort an meinen jungen Begleiter: «Jetzt habe ich eine Frage an dich: Was braucht ihr Jugendlichen?» So endet das Interview von Kirche ohne Grenzen und jenes von Don Alois Jehle beginnt…

Interview: Daria Serra und Simone Zuzolo
Übersetzung: Daria Serra

15.4.19


Pfarrer Alois diventa Don Alois

Alois Jehle, originario di Soletta, diventa Missionario degli Italiani

Don Alois Jehle (60), sacerdote incardinato nella diocesi di Basilea-Soletta e nuovo missionario della MCLI Schaffhausen, abita da metà febbraio nelle località della MCLI a Neuhausen; Kirche ohne Grenzen ha parlato di questa scelta con lui.

È sera ed il sole è già tramontato. Negli uffici della MCLI però non è buio, una luce indica la presenza di qualcuno. Infatti Don Alois apre sorridendo la porta e fa strada per entrare nell’ appartamentino che funge da ufficio alla Missione.

L’appartamento al primo piano è stato già affittato, così Don Alois ha scelto di sistemarsi nel locale della MCLI. Spiega questa decisione: «La MCLI deve essere abitata in modo che la gente sappia che c’è qualcuno ad accoglierli.» Don Alois cerca di instaurare un contatto con i fedeli e creare insieme una comunità viva. Conoscere le persone significa conoscere le loro necessità e i loro talenti. Il suo ruolo è di nutrire i doni che Dio ci concede con la Parola di Dio, i sacramenti e il suo sostegno personale per farli fruttificare.

Le vie della formazione

L’intervista procede in parte in tedesco e in parte in italiano. L’italiano perfetto di Don Alois proviene dai suoi lunghi anni di servizio alle guardie Svizzere e in seguito alla Congregazione della Fede a Roma. Negli anni con le giovani guardie ha imparato a trovare modi nuovi e adatti per l’evangelizzazione. «A causa della stanchezza fisica dei ragazzi ho scelto un metodo dinamico. Organizzavo pellegrinaggi in modo da conoscere nuovi luoghi e storie con il motto: ‹pregare bene e mangiare bene›. Nessuno si è mai più addormentato», racconta sorridendo. A Neuhausen invece continua con entusiasmo e impegno personale la catechesi permanente del venerdì sera nella sala della missione.


Ausgabe Nummer 08/2019


 

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Don Alois Jehle: «Als Missionar der MCLI bleibe ich unverändert im Dienst der einen katholischen Kirche.»

Bild: Daria Serra

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