Wegleitung durch die Messe erschienen

Gottesdienste sollen einladend sein - auch für die, die damit wenig oder gar nicht vertraut sind. Deshalb hat das Liturgische Institut der deutschsprachigen Schweiz eine Wegleitung durch die Messfeier erstellt, die Fernstehenden eine erste Orientierung gibt und zum Mitmachen einlädt. 

Eine Messe lebt davon, dass die Gläubigen miteinander beten und singen. Doch wie ergeht es jemandem, der nicht weiss, wann er stehen, knien oder ein Kreuzzeichen machen soll, der sich nicht an den Wechselgebeten und Dialogen beteiligen kann, weil er die Worte dafür nicht kennt? «Es entsteht ein Moment der Fremdheit, das Gefühl, ich gehöre nicht dazu», meint Gunda Brüske, Leiterin des Liturgischen Instituts. Um solchen Menschen eine Brücke zur Messe zu bauen, hat das Team des Instituts, unter der Federführung von Martin Conrad, eine Wegleitung erstellt, die nun erschienen ist. «Es soll eine 'Erste Hilfe' sein, die Mitfeiernden eine grobe Orientierung vermittelt, deren Unsicherheit verringert und ihnen das Gefühl gibt: Du sollst dazugehören, du bist uns wichtig», erklärt Gunda Brüske. 
Sie hätte es gut gefunden, wenn mehr Erklärungen Platz gefunden hätten, doch es war wichtiger, die Hinführung möglichst kurz zu halten. So lässt sich der gesamte Gottesdienstablauf in vier Spalten auf einen Blick erfassen. Auf der Rückseite des Faltblattes befinden sich die Texte des Glaubensbekenntnisses und des Vaterunsers. 

Viele Redaktionsgänge
Die Wegleitungen sind für Angehörige anderer Kirchen, aber auch für Katholik*innen gedacht, die nach langer Zeit wieder einmal eine Eucharistiefeier besuchen. «Wir denken da z. B. an Weihnachts-, Erstkommunion- oder Firmgottesdienste», so Brüske. An Touristenorten könnten Menschen davon profitieren, die in den Ferien wieder einmal in die Kirche gehen. Auch Migrant*innen könnte das Mitfeiern durch die Wegleitungen erleichtert werden. In den Schriftenständen der Pfarreien sollen sie allen Interessierten zur Verfügung stehen. 
«Bei der sprachlichen Gestaltung haben wir versucht, uns in diese Personen hineinzuversetzen. Das Ergebnis haben wir dann Laien zum Gegenlesen gegeben», sagt die Theologin. Schliesslich habe man die erklärenden Texte in vielen Redaktionsgängen vereinfacht, ohne sie zu banalisieren. Man habe ausserdem darauf geachtet, dass jeweils das beschrieben wird, was im Verlauf der Liturgie zu sehen ist. Sollte jemand weitergehende Fragen haben, kann er sich über einen QR-Code auf der Webseite des Instituts kundig machen oder wird ermutigt, auf Mitarbeitende vor Ort zuzugehen. 

Schon über 1'000 Bestellungen
Mit dem Ergebnis ist Gunda Brüske sehr zufrieden: «Es hat sich gelohnt, dass wir so lange daran gefeilt haben. Auch die grafische Gestaltung gefällt mir gut.» Das sehen andere auch so. Viele, die über die Fertigstellung des Faltblattes informiert worden seien, hätten noch am gleichen Tag welche bestellt. Inzwischen seien schon über 1'000 Exemplare verschickt worden. In ersten Rückmeldungen erhalte die Wegleitung gute Noten. Auch die Kolleg*innen vom Liturgischen Institut in Österreich haben schon eine Bestellung in der Schweiz aufgegeben. 

Detlef Kissner, forumKirche, 01.03.2022


■ Einblick in die Wegleitung und Bestellung: www.liturgie.ch unter «Shop»

Gunda Brüske
Quelle: zVg
Gunda Brüske überreicht eine Wegleitung durch die Messfeier.

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