Synode der Landeskirche Schaffhausen

Um die geltenden Abstandsregeln ein - halten zu können, fand die 117. Synodensitzung der katholischen Landeskirche in der Kirche St. Konrad, Schaffhausen statt. Die Wahl des Synodalrates und die Verabschiedung des Budgets 2021 verliefen ohne Überraschung. Voraus ging ein Referat über die Römisch-katholische Zentralkonferenz (RKZ) und die gesellschaftliche Bedeutung der Kirche heute.

Die RKZ ist der Zusammenschluss der kantonalkirchlichen Organisationen in der Schweiz. Ihr oberstes Organ ist die Delegiertenversammlung, der je zwei Vertreter*innen pro Kanton angehören. Eine ihrer wichtigsten Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Beiträge der kantonalen Einrichtungen optimal eingesetzt werden. «Diese Beiträge betrugen 2017 etwas über eine Milliarde Franken », sagt Daniel Kosch, Generalsekretär der RKZ, «das wird zukünftig abnehmen.» 85 Prozent davon kämen den Kirchgemeinden und Pfarreien zugute, 13 Prozent der kantonalen Ebene und nur zwei Prozent den Bistümern und der RKZ. Über die Verteilung der Gelder wird zusammen mit der Schweizer Bischofskonferenz entschieden. Als Herausforderung für die Kirche sieht Kosch ihren zunehmenden Bedeutungsverlust, der sich vor allem im Mitgliederschwund zeigt: «Gehörten 1970 95 Prozent der Schweizer Bevölkerung einer der grossen Kirche an, waren es 2018 nur noch 58 Prozent.» Gründe sieht er dafür nicht nur im eigenen Versagen der Kirche, sondern auch im wachsenden weltanschaulichen Pluralismus oder im «marktförmigen» Verhalten gegenüber der Kirche. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollte Kirche unter anderem «eine treue und verlässliche Wegbegleiterin im Leben von Menschen sein» und möglichst alle Getauften, vor allem Frauen, einbeziehen.

Kandidaten bestätigt

In der nachfolgenden Synodensitzung stellten sich fünf der bisher sechs Synodalräte für die Amtsdauer 2021 bis 2024 zur Wiederwahl. Norbert Stettler wollte nicht mehr für das Exekutivgremium kandidieren. Dafür stellte sich Josif Trajkov, Leiter des Pastoralraumes Neuhausen-Hallau, neu zur Wahl. Die anwesenden 23 Synodalen sprachen den Bewerbern einstimmig ihr Vertrauen aus. Ebenso wurde Andreas Textor als Präsident des Gremiums bestätigt. Dieser dankte Norbert Stettler für 20 Jahre Einsatz in der Geschäftsprüfungskommission und im Synodalrat, wo er für die Ressorts Finanzen und Soziales verantwortlich war, und überreichte ihm ein Geschenk.

Geringere Spenden

Das Budget 2021, in dem mit einem Verlust von ca. 38'600 Franken gerechnet wird, wurde von der Versammlung ebenfalls einstimmig angenommen. Bischofsvikar Hanspeter Wasmer informierte darüber, dass die Bischöfe zusammen mit den Landeskirchen einen Brief an den Bundesrat schreiben wollen, in dem sie auffordern, die Beschränkung der Zahl der Gottesdienstbesucher in Relation zur Grösse der Kirche zu setzen. Er wies ausserdem darauf hin, dass dieses Jahr die Hilfswerke Fastenopfer und Kinderspital Bethlehem geringere Spenden erhalten hätten und deshalb auf weitere Unterstützung angewiesen seien. Andreas Textor berichtete, dass vom Bistum das Konzept «Nähe und Distanz» (Prävention gegenüber sexuellem Missbrauch) in Kraft gesetzt wurde. Die Landeskirche sei dabei, eine Umsetzungshilfe für die Kirchgemeinden zu erarbeiten. Es bestehe das Angebot, Weiterbildungen für kirchliche Mitarbeitende zentral zu organisieren.

Detlef Kissner, forumKirche, 15.12.20
 

Der neu gewählte Synodalrat
Quelle: Detlef Kissner
Der neu gewählte Synodalrat (v. l.): Urs Elsener, Josif Trajkov, Adrian Fritschi, Dorota Weilharter, Andreas Textor, Dominik Brasser.

 

 

 

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