KEB-Stellenleiter zieht zum Abschied Resümee

Bruno Strassmann, Fachstellenleiter der Kirchlichen Erwachsenenbildung (KEB) in der Landeskirche Thurgau, geht nach 13- jähriger Tätigkeit für die katholische Landeskirche in Weinfelden Ende Oktober in seinen wohlverdienten Ruhestand. Zurück blickt er mit einem lachenden und weinenden Auge, nach vorne mit einem kritischen Blick.

Weit über eine Dekade hinaus prägte Bruno Strassmann das vielseitige Angebot der KEB, sei es mit Kursen für kirchliche Mitarbeiter oder diversen theologischen, spirituellen, kulturellen sowie sozialethischen Veranstaltungen, um die Kirche den Menschen zu öffnen. Dieses Unterwegssein mit anderen im Ergründen existenzieller Fragen sei im nachhaltig in Erinnerung geblieben. Unter seiner Ägide wurde die ökumenische Zusammenarbeit ausgebaut. Auch andere Kooperationen mit Institutionen wie dem Thurgauischen Katholischen Frauenbund (TKF), der Perspektive Thurgau sowie dem Schweizerischen Roten Kreuz oder mit ethik22 – Institut für Sozialethik waren erfolgreich.


Beliebte Stammtischgespräche

Einen wichtigen Teil seiner Arbeit habe der in sechs Module aufgeteilte zweijährige ForModula-Glaubenskurs eingenommen, erzählt Bruno Strassmann. «Ein wertvolles Gefäss, um dem Glauben einen Nährboden zu geben. Wir haben versucht, diesen Kurs fortlaufend den Bedürfnissen der Zeit anzupassen », so der KEB-Fachstellenleiter. Vor gut elf Jahren wurden die Stammtischgespräche im Frauenfelder Brauhaus Sternen begründet. Regelmässige offene Diskussionsrunden, um Naturwissenschaften, Religion, Glaube, Theologie und Ethik in einen Dialog miteinander zu setzen. «Ursprünglich nur für ein Jahr geplant, wurden die Stammtischgespräche so beliebt, dass wir sie bis heute nicht aufgegeben haben», so Bruno Strassmann.

Kunst und Spiritualität

Seine Kenntnisse und sein grosses Interesse für Kunst und Musik konnte der scheidende Fachstellenleiter an Filmabenden oder in Kursen zur Auseinandersetzung mit christlicher Kunst einfliessen lassen. Neue Angebote zu Partnerschaft, Ehe und Familie sowie zum Thema Spiritualität zu schaffen, war ihm zudem ein Anliegen. Für die Zukunft der KEB erachtet er es als wichtig, einerseits die kirchlichen Mitarbeiter weiterhin zu befähigen, andererseits das Kursangebot auch jenen Menschen näherzubringen, die nicht automatisch einen Bezug zur Kirche hätten, weil «Glaube, Religion und Kirchenzugehörigkeit heute nicht mehr selbstverständlich sind», so der 65-Jährige.

Wichtige Partizipation

Als schwierig findet er die Reformunwilligkeit der katholischen Kirche in Verbindung mit dem kirchlichen Personalmangel, der sich auf die Qualität der pastoralen Arbeit auswirke. «Ich spüre eine grundsätzliche Verweigerung gegenüber Partizipation. Doch wir alle bilden die Gemeinschaft Kirche, in der jede*r seine Bedeutung hat und den Weg mitbestimmen kann – immer im gegenseitigen Respekt vor anderen Meinungen». Für ein solches Miteinander will sich Bruno Strassmann als Theologe weiterhin stark machen.

Sarah Stutte, forumKirche, 20.10.20


Zur Person

Bruno Strassmann promovierte in Ehetheologie und arbeitete 18 Jahre in der Pfarrpastoral. Seit 2007 leitete er die Fachstelle Kirchliche Erwachsenenbildung (KEB) der katholischen Landeskirche Thurgau in Weinfelden. Bruno Strassmann ist 65 Jahre, verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Söhnen.

 

Bruno Strassmann tritt auch als Präsident des Vereins Tagsatzung zurück.
Quelle: Sarah Stutte
Bruno Strassmann tritt auch als Präsident des Vereins Tagsatzung zurück.

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