Bodensee-Kirchentag in Schaffhausen 

Coronabedingt musste der 18. Internationale Ökumenische Bodensee-Kirchentag zwei Mal verschoben werden. Am 17. und 18. September wurde er nun in Schaffhausen ausgetragen. Die einzelnen Veranstaltungen befanden sich hauptsächlich im Stadtzentrum. Es gab aber auch Führungen im Waldfriedhof und Podiumsdiskussionen. Kirche ohne Grenzen hat sich bei Münsterpfarrer Matthias Eichrodt (64), dem Präsidenten des Organisationskomitees und Kirchenrat, nach der Idee hinter dem Bodensee-Kirchentag erkundigt.

Der erste Bodensee-Kirchentag fand im Jahr 1984 in Lindau statt. Seither wurde der Anlass alle zwei Jahre durchgeführt und lockte stets etwa 5'000 Menschen an. Die Idee dahinter ist die gleiche wie beim grossen Kirchentag in Deutschland: Begegnung, Glaubensfragen diskutieren, aber auch feiern. Man trifft Menschen an, die man kennt, aber man lernt auch neue Menschen kennen. Begegnung ist dabei ganz zentral. Den Fronwagplatz in Schaffhausen – ein Platz mitten im Zentrum der Stadt, wo das Festzelt und die Bühne aufgestellt waren – sieht Pfarrer Eichrodt als Drehscheibe: «Da muss man einfach vorbei.» Dies ermöglichte auch flüchtig Vorbeigehenden, stehen zu bleiben und in Kontakt mit anderen zu kommen.

Dritter Versuch
Der zuerst geplante Bodensee-Kirchentag im Coronajahr 2020 hätte den Titel «Du bist Hoffnung» getragen. Zu diesem Thema fanden dann in jenem Jahr lediglich drei Vorträge in der evangelisch-reformierten Kirche St. Johann in Schaffhausen statt. Diese waren allerdings unter den damals geltenden Richtlinien nur schwach besucht. Zu Beginn der Coronapandemie schwebte auch der Gedanke in der Luft, eine Hybridlösung zu versuchen und den Kirchentag teils virtuell, teils vor Ort zu gestalten. Schnell kam das Organisationskomitee jedoch davon ab, da man damit dem Hauptziel der Veranstaltung nicht gerecht geworden wäre: der Begegnung und dem persönlichen Austausch. Um das Thema neu aufzugreifen und aufzufrischen, entschloss sich das Organisationskomitee dieses Jahr dazu, der Veranstaltung einen neuen Titel zu geben. So wurde der Slogan «Nach uns die Sintflut?» formuliert. Die Betonung liegt dabei auf dem Fragezeichen am Schluss, welches den Titel provokativ macht und zum Nachdenken anregt, sowie auf dem Untertitel «Marktplatz der Hoffnung». «Heutzutage muss man diese Taktik wählen, um Werbung zu machen. Sonst wird man übersehen», erklärt Pfarrer Eichrodt.

Markt der Möglichkeiten
Insgesamt gab es an den beiden Tagen 43 Veranstaltungen, welche die Gäste besuchen konnten. Ausserdem waren Marktstände aufgestellt, an welchen beispielsweise das kirchliche Umweltmanagementsystem Grüner Güggel oder die Bettagsaktion ihre Arbeit vorstellten. An traditionellen Kirchentagen heisst dieses Format Markt der Möglichkeiten, denn die Kirchen möchten nicht Flucht- und Rückzugsorte sein, sondern ein Marktplatz der Hoffnung, welche die Menschen im Glauben finden. 

Blick in die Zukunft
Die Resonanz des Bodensee-Kirchentages war äusserst positiv und hat die Erwartungen der Organisator*innen übertroffen. Allein an den sechs Sonntagsgottesdiensten nahmen insgesamt 1'500 Menschen teil. Besonders schön war es, neue Gesichter zu sehen, die für diesen Anlass sogar aus Deutschland und Österreich angereist waren. Damit wurde das Ziel des ökumenischen und internationalen Geistes erreicht. Aus organisatorischer Sicht hat sich laut Pfarrer Eichrodt vieles bewährt. Dennoch würde er bei der nächsten Durchführung eine Betreuung für Referent*innen einsetzen, die sich um die Vortragenden kümmert und auch daran denkt, Kollekten einzusammeln. Ebenso müsste der Anteil junger Menschen im Organisationskomitee beim nächsten Mal grösser sein, damit die Social-Media-Kanäle aktiver betreut würden.
Die Durchführung des Anlasses in Schaffhausen war eher eine Verlegenheitslösung, da die Stadt nicht am Bodensee liegt. Und auch wenn sich noch keine Bodenseestadt für die Durchführung des nächsten Bodensee-Kirchentages gemeldet hat, hofft Münsterpfarrer Eichrodt darauf, dass die Tradition weitergeführt wird.

Text und Übersetzung: Katarina Raguž, 18.10.2022


Sajam nade

17. i 18. rujna 2022. održani su crkveni dani Bodenskog jezera u Schaffhausenu

Dva puta je pomaknut termin za 18. Međunarodni ekumenski crkveni dan Bodenskog jezera zbog okolnosti prouzrokovanih korona-virusom. Ove godine je napokon bilo moguće održati taj događaj. Program se uglavnom odvijao u središtu grada Schaffhausena, dok su na groblju Waldfriedhof također bila predavanja i stručne rasprave. U razgovoru sa župnikom Matthiasom Eichrodtom (64) Kirche ohne Grenzen saznala je što je bilo najvažnije u tom događanju.

Prvi crkveni dani Bodenskog jezera organizirani su 1984. godine u Lindau, te su od tada održavani svako dvije godine do 2016. godine. Ovom prigodom okupi se oko 5000 posjetitelja a cilj je od početka isti: susreću se ljudi koji se od ranije poznaju, zatim se sklapaju nova poznanstva, sudionici raspravljaju o vjerskim pitanjima te na bogoslužjima slave Boga. Župnik Eichrodt vidi Fronwagplatz (mjesto ovogodišnjeg susreta) kao središte: «Svi ljudi, koji taj dan dolaze u grad, prolazili su kraj toga trga.» Tako su organizatori uspjeli privući pozornost slučajnih prolaznika, koji su zastajali i zanimali se za ta zbivanja.

Sajam mogućnosti
Posjetitelji su u ta dva dana sveukupno imali priliku posjetiti 43 manifestacije, a k tomu su još bili postavljeni štandovi raznih udruga, na kojima su se posjetiteljima dijelile informacije. Crkva naime ne želi biti mjesto bijega ili osame, nego sajam nade, a tu nadu ljudi mogu svakako pronaći u vjeri.

Pogled u budućnost
Odziv ljudi na crkvene dane Bodenskog jezera premašio je sva očekivanja organizatora. Na 6 nedjeljna slavlja sudjelovalo je oko 1500 ljudi. Župnik Eichrodt smatra da je posebno bilo lijepo vidjeti nove sudionike, koji su s tim ciljem dolazili čak i iz Njemačke.
Na sljedećem susretu crkvenih dana Bodenskog jezera on bi dodatno angažirao konferencijske vodiče, koji bi bili na usluzi onima koji drže referate, te bi uz to skupljali i novčane kolekte nakon tog događaja. Želja mu je također privući veći broj mladih u Organizacijski odbor, kako bi onda u društvenim medijima bili bolje zastupljeni.
Iako još nije definirano ni mjesto ni vrijeme sljedećeg crkvenog dana, gospodin Eichrodt se uvelike nada da će se ova tradicija i dalje nastaviti. 
 

Schlusskundgebung
Quelle: Matthias Eichrodt
Schlusskundgebung des 18. Internationalen Ökumenischen Bodensee-Kirchentages auf dem Fronwagplatz in Schaffhausen

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