Neues Mitglied im Kirchenrat

Seit Anfang dieses Jahres ist Petra Mildenberger (55) Mitglied des fünfköpfigen Kirchenrates der katholischen Landeskirche Thurgau. Als pastorale Mitarbeiterin freut sie sich auf Einblicke in die andere Seite des dualen Systems und möchte dafür sorgen, dass bei aller Sorge um Strukturen der pastorale Auftrag nicht vergessen geht. 

Petra Mildenberger ist eine sehr vielseitig interessierte Frau. Als sie 2002 mit ihrem Mann und den beiden Kindern von Markdorf (D) in den Thurgau kommt, entscheidet sich die im Finanzsektor ausgebildete Betriebswirtin noch einmal, etwas ganz anderes zu beginnen. Sie macht die Ausbildung zur Katechetin und erteilt 15 Jahre lang Religionsunterricht in den Kirchgemeinden Gachnang bzw. FrauenfeldPlus. Zudem beginnt sie 2014, in Luzern Theologie zu studieren. «Mich begeisterte die Vielfältigkeit dieses Studiums. Dass man viele historische Einblicke erhält und von vielen Erfahrungen von Menschen mit Gott hört», sagt Petra Mildenberger. Nach Abschluss ihres Studiums absolviert sie von 2019 bis 2021 ihre Berufseinführung als Pfarreiseelsorgerin im Pastoralraum Hinterthurgau, wo sie bis heute tätig ist. 
Die Theologin beschreibt sich vom Typ her als jemanden, der mit viel Ruhe an Dinge herangehen kann. «Ich denke, dass ich durch meine Erfahrungen mit der Familie auch einen breiten Blick für das habe, was mir begegnet.»

Ressort Diakonie 
Im Kirchenrat sind zwei Sitze für pastorale Mitarbeitende vorgesehen. Für den einen, frei gewordenen Sitz wurde Petra Mildenberger von der Bistumsleitung angefragt. Danach wurde sie von den kirchlichen Leitungspersonen im Thurgau bestätigt und im Herbst 2022 von der Synode gewählt. 
Die Pfarreiseelsorgerin freut sich auf ihre neue Aufgabe, zumal nun auch wieder ihre kaufmännische Kompetenz zum Tragen kommt. «Man lernt nie etwas umsonst», ist sie überzeugt. Ausserdem sieht sie diese Aufgabe als Gegenpol zu ihrer pastoralen Arbeit. Sie ermögliche ihr, Einblicke in die andere Seite des dualen Systems zu erhalten und die Zusammenhänge besser zu verstehen. So könne sie den Pfarreimitgliedern auch die Sicht der Landeskirche nahebringen. 
Im Kirchenrat hat sie das frei gewordene Ressort Diakonie übernommen. Damit ist unter anderem die Mitarbeit in der Steuerungsgruppe Diakonie, die über finanzielle Zuwendungen entscheidet, und die Mitarbeit im Vorstand der Caritas verbunden. 

Seelsorge vor Strukturen
In Bezug auf das neue Projekt «dual kongruent» bringt die neue Aufgabe aber auch eine gewisse Spannung mit sich. Denn als Pfarreiseelsorgerin arbeitet Petra Mildenberger im Pilotprojekt Thurgau Süd mit, wo versucht wird, die Zusammenarbeit von Pfarreien und Kirchgemeinden in einem grösseren Netzwerk voranzubringen. Die Theologin kennt die Probleme vor Ort: «Der Prozess der Pastoralraumbildung ist ja noch nicht einmal abgeschlossen. Jetzt werden noch grössere Zusammenschlüsse geplant. Das verlangt den Gläubigen viel ab.» Als Kirchenrätin ist sie gleichzeitig Initiatorin von «dual kongruent». 
Petra Mildenberger ist es wichtig, dass auf beiden Seiten offen und transparent kommuniziert wird. Zudem möchte sie sich dafür stark machen, dass bei allem Suchen nach geeigneten Strukturen die Begleitung der Menschen in ihren Sorgen und Nöten nicht vergessen geht. «Unser Glauben hat so viel zu bieten», ist Mildenberger überzeugt. Hier schlägt doch mehr das Herz der Seelsorgerin. 

Detlef Kissner, forumKirche, 11.04.2023
 

Petra Mildenberger ist im Kirchenrat für das Ressort Diakonie zuständig.
Quelle: Detlef Kissner
Petra Mildenberger ist im Kirchenrat für das Ressort Diakonie zuständig.

Kommentare

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A. Imhasly Bad Zurzach

13.04.2023, 18:08

Herzliche Gratulation an Frau Mildenberger zu Ihrer Wahl in den KiRat TG, insbesondere für den Arbeitsbereich Diakonie. Sie kann hier iohre Lebenserfahrung wie ihre Seelsorge-Erfahrung im PR Hinterthurgau einbringen. Die Arbeit an einer diakonalen Kirche (Projekt unserer Diözese) ist eine geistliche Herausforderung in der Situation unserer reichen Kirche, die schmilzt wie die Gletscher.Ich wünsche ihr Gottes Geist auf diese "überpfarreilichen" Wege.

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