Neue Gemeindeleitung für Arbon

Anfang August treten Simone und Tobias Zierof als neues Gemeindeleiter-Ehepaar die Nachfolge von Pater Henryk Walczak an, der nach zehnjähriger Tätigkeit Ende Juni offiziell verabschiedet wurde. Beide blicken der neuen Herausforderung, eine eigene Pfarrei und die Entstehung eines Pastoralraums zu begleiten, hoffnungsvoll und mit Freude entgegen.

«Wir fangen nicht bei Null an, sondern wollen auf dem schon Vorhandenen aufbauen und uns zusammen mit den Menschen der Gemeinde auf den Weg machen. Wir hoffen, dass wir auf eine gewisse Offenheit stossen und finden es schön, künftig in einer Pfarrei aktiv zu sein, die lebendig ist», sagt Tobias Zierof. Zusammen mit seiner Frau Simone und den drei Kindern im Alter von drei, fünf und sieben Jahren zieht er ab Ende Juli in das zuvor renovierte und umgebaute Pfarrhaus St. Martin ein. Am 1. August werden beide dann, aktuell noch als Pastoralassistenten in der Kirchgemeinde Hünenberg im Kanton Zug tätig, mit einem Pensum von insgesamt 150 Prozent (sie: 60 Prozent, er: 90 Prozent) ihre Arbeit in der Pfarrei aufnehmen.

Vorteile als Duo

Die beiden ursprünglich aus Unterfranken/ Bayern stammenden Diplomtheologen arbeiten seit rund zehn Jahren in der Schweiz auf fast allen Gebieten der kirchlichen Seelsorge. Simone Zierof war sechs Jahre lang Pastoralassistentin in Menzingen/Zug und fing vor sieben Jahren in Hünenberg als Pastoralassistentin an. Ihr Mann Tobias arbeitete als Pastoralassistent erst im aargauischen Bünzen, in der Nähe von Muri, bevor er 2014 seiner Frau nach Hünenberg folgte. Aus pragmatischen Gründen: «Zuvor war es für uns schwer, ein Familienleben zu gestalten und Zeit miteinander zu verbringen. Gemeinsam in einer Pfarrei zu arbeiten hat den Vorteil, dass man sich die Aufgaben teilen kann und viel präsenter ist», erklärt Simone Zierof. Über die flexiblere berufliche wie private Zeiteinteilung hinaus, hätte es eigentlich nur Vorteile, als Ehepaar in einer Pfarrei tätig zu sein, sagt Tobias Zierof. «Man bereichert sich gegenseitig durch seine unterschiedlichen Fähigkeiten. Das macht die Arbeit interessant, weil immer noch der andere Blick dabei ist», sagt er. Und seine Frau ergänzt: «Als junge Familie in der Pfarrei spricht man die Lebensrealität von ganz vielen anderen Menschen an. Darüber findet man schnell einen Zugang. Wir leben vor Ort und sind damit Teil der Pfarrei.»

Schwerpunkte in der Pfarreiarbeit

Die Aufteilung der Aufgabenbereiche funktionierte in Hünenberg, über die Liturgie hinaus, für beide gut. Tobias Zierof übernahm den Religionsunterricht von der 3. Klasse bis zur Oberstufe in verschiedensten Konstellationen. Wegen seiner früheren Erfahrungen im Bereich von digitalem Design übernahm er Teile der Öffentlichkeitsarbeit, erstellte Flyer, betreute die Webseite und Social Media. Zudem setzte er sich mit Fragen rund um die Kirchenentwicklung auseinander, beispielsweise, wie Kirche im 21. Jahrhundert aussehen kann und was es für Möglichkeiten der Partizipation gibt. «Die Menschen sollen sich in einer Pfarrei beheimatet fühlen. Diese Atmosphäre kann man mit beeinflussen, so dass das Religiöse kein Sonntagsanzug ist, sondern das Alltagsleben prägt und Gemeinschaft entsteht», erklärt er. Simone Zierof nahm sich der Kinder- und Familienarbeit an und der Umsetzung einer aktiven Freiwilligenbeteiligung durch die Schaffung punktueller Angebote. Und auch auf musikalischer Ebene, mit der Gründung einer «Weggottesdienst»-Band, entwickelte sich die Kirchgemeinde Hünenberg durch Simone und Tobias Zierof stetig weiter.

Und in Arbon?

Ihre Erfahrungen würden sie in den Thurgau mitnehmen, doch sie sind sich auch bewusst, dass es keine «pfannenfertigen» Projekte gibt, die zu jeder Pfarrei passen. «Wir müssen erst einmal schauen, was es schon gibt und wie die Bedürfnisse aussehen. Wir möchten nicht uns verwirklichen, sondern die Anliegen der Menschen hier im Blick haben», hält Simone Zierof fest. Auf die Frage, was ihn im Hinblick auf die Entstehung eines neuen Pastoralraums an dem Konzept eines solchen reize, erklärt Tobias Zierof: «Dass man Fragen sowie Probleme besser angehen kann. Dort, wo mehrere Menschen miteinander nachdenken, entstehen immer die besseren Lösungen», ist er überzeugt. Und er fügt hinzu: «Ich verstehe einen Pastoralraum nicht als Einheitsbrei. Gerade die Vielfalt der dazugehörenden Pfarreien ist eine Chance, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gläubigen begegnen zu können. Wenn man sich gegenseitig durch die jeweiligen Stärken bereichert, lebt Kirche, im Pastoralraum und in den einzelnen Pfarreien.»

Sarah Stutte (16.07.19)

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Das neue Gemeindeleiter-Ehepaar Simone und Tobias Zierof freut sich auf Arbon.

Bild: Sarah Stutte

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