Katholische Synode des Kantons Thurgau

An ihrer Herbstversammlung im Rathaus von Weinfelden waren sich die insgesamt 90 Synodalen in vielem einig. Anlass zur Diskussion gab es kaum. Neu wird das Pfarreiblatt forumKirche von der Landeskirche Thurgau herausgegeben.

Die Synode eröffnete mit der offiziellen Ankündigung von Kirchenrätin Anne Zorell Gross, die per Ende Juni 2020 nach neun Jahren aus der Behörde zurücktreten wird. Gleich darauf wurde die Abstimmung über die Integration von «forumKirche» in die katholische Landeskirche behandelt. Franz Hidber führte aus, dass die katholische Landeskirche ab 2020 neu die Trägerschaft für forumKirche wahrnehmen und sich die römisch-katholischen Landeskirche Schaffhausen mit einem Dienstleistungsvertrag an den Kosten und der Leitung beteiligen wird. Die Genossenschaft Pressverein hat ihr bisheriges Verlagsrecht bereits Ende Oktober an die Landeskirche abgetreten. Mit dieser Veränderung wolle man die Redaktion von forumKirche mit der bestehenden, bisher im Generalsekretariat angesiedelten Kommunikationsstelle der Landeskirche zu einer einheitlichen Fachstelle Kommunikation fusionieren, um medienübergreifend Aufgaben im Bereich Print, Webseite und Social Media zu übernehmen. Dadurch optimiere man die internen Abläufe, so Franz Hidber. Da die Abonnementskosten bereits von der Landeskirche gezahlt würden, lasse sich die ganze Integration kostenneutral vollziehen.

Pastorales Mitspracherecht

Personelle Veränderungen ziehe die Integration nicht mit sich. Das Personal werde von der Landeskirche zu den jetzigen Stellenprozenten übernommen. Die journalistische Unabhängigkeit der Redaktion solle weiterhin durch einen redaktionellen Beirat bewahrt bleiben. Dieser trage die Verantwortung der Inhalte der Redaktionsarbeit mit. Einziger Wermutstropfen der Integration bleibe jedoch der Verlust des Vorsteuerabzugs bei der Mehrwertsteuer. Dieser entfalle künftig, da nur mehrwertsteuerpflichtige Unternehmenvorsteuerabzugs berechtigt sind. Franz Hidber merkte des Weiteren an, dass die Prozentaufteilung innerhalb der Fachstelle nicht schon in Stein gemeisselt sei und es künftig innerhalb der Aufgabenbereiche noch zu Verschiebungen kommen könne. Zum Geschäft äusserte sich Ivan Trajkov, Pastoralraumleiter Altnau. Er erklärte, dass man von pastoraler Seite aus grundsätzlich mit dem Antrag einverstanden sei. Doch in der Botschaft fehle einerseits die Bistumsregionalleitung im Organigramm der strategischen Führung und weiter sei dort die künftige, pastorale inhaltlich-strategische Beteiligung, die bisher bei der Redaktionskommission lag, noch nicht klar ausgestaltet. Ivan Trajkov stellte deshalb den Antrag, dass die jetzige Redaktionskommission gemeinsam mit der Steuerungsgruppe die redaktionelle Leitlinie sowie das Redaktionsstatut erlasse, um die Aufgaben des neuen redaktionellen Beirats zu regeln.

Neue Herausgeberin

Kirchenrätin Marie-Anne Rutishauser entgegnete, dass eine Botschaft lediglich ein Informationsschreiben an die Synodalen sei und kein Reglement. Dass die Bistumsregionalleitung der Steuerungsgruppe Medien angehöre, sei reglementiert und aus Gründen der besseren Verständlichkeit nicht mehr zusätzlich im Organigramm erwähnt. Für die Schaffung redaktioneller Leitlinien und eines Redaktionsstatuts solle eine grössere Arbeitsgruppe eingesetzt werden, der sowohl die Bistumsleitung als auch eine Fachperson der bisherigen Redaktionskommission angehöre. In der Folge wurde der Antrag des Kirchenrats zur neuen Herausgabe von forumKirche durch die Landeskirche einstimmig angenommen. Ebenfalls zugestimmt wurde dem Antrag, die vertraglichen Grundlagen im Rahmen der in der Botschaft aufgezeigten Eckwerte zu schaffen. Der ergänzende Antrag zur Botschaft von Ivan Trajkov wurde dagegen deutlich abgelehnt.

Geld für Fischingen

Ohne Gegenstimmen genehmigte die Synode die übrigen Anträge. So den Unterhaltskostenbeitrag in Höhe von 80'000 Franken für das Jahr 2020 an den Verein Kloster Fischingen und die Gründung eines Wohlfahrtsfonds aus den freien Mitteln der liquidierten Pensionskasse der katholischen Landeskirche. Angenommen wurde ferner das Budget mit einem Aufwandsüberschuss von 130'900 Franken sowie der Zentralsteuerfuss von 4.15 Steuerprozenten für das Jahr 2020. Beim Finanzausgleich merkte Finanzkommissions-Präsident Erwin Wagner an, dass dieser neu mit 800'000 Franken zu budgetieren sei anstatt mit 900'000 Franken, weil keine Notwendigkeit für diese Höhe bestünde. Die Festlegung für die Parameter desselbigen wurde in der Folge einstimmig entschieden. Kirchenrat und der Bistumsregionalleitung verkündeten den Beschluss, die Konzernverantwortungsinitiative zu unterstützen. Auf ein Schreiben an den Kirchenrat zur Frauenordination nahm Kirchenrat Cyrill Bischof Stellung, eine Diskussion erfolgte nicht.

Sarah Stutte (3.12.19) 

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Ivan Trajkov, Pastoralraumleiter Altnau, forderte eine differenziertere inhaltlich-strategische Beteiligung der Pastoralen an forumKirche.

Bild: Sarah Stutte

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