Biblische Botschaft neu vermittelt

Ein Hörspiel über Leben und Alltag zur Zeit Abrahams, ein lebensgrosses und begehbares Nomadenzelt, der Philipperbrief vertont in Popmusik: Die neue mobile Bibelausstellung möchte dazu beitragen, dass das Buch der Bücher Menschen in der Deutschschweiz in ihrer heutigen Lebensrealität zugänglich wird. Kirche ohne Grenzen hat die Ausstellung besucht und das junge Projektteam getroffen.

«Durch die neu konzipierte Bibelausstellung bietet sich eine neue Art und Weise, wie dem Wort Gottes begegnet werden kann. Es geht dabei um die Frage: Wie spricht Gott den Menschen in der Bibel an?», erklärt Mike Qerkini, der als doktorierender Theologe im siebenköpfigen Projektteam fungiert. Im Vordergrund stehen die unterschiedlichsten Geschichten in der Bibel, welche durch die Methode des Storytelling, des Geschichtenerzählens, die Bibelausstellung prägen. Trotzdem behält die Ausstellung den heilsgeschichtlichen roten Faden über Gott, der die Menschen liebt und ihnen Leben schenken möchte, im Fokus. Die interaktiven Elemente sorgen dafür, dass Personen jeder Generation sich nicht nur Wissen aneignen, sondern die biblische Botschaft auch in ihrem Alltag reflektieren können. Mit einfachen Sachen würden theologische Wahrheiten erklärt – mit Bildern, Gegenständen als Anschauungsmaterial, mit einer Klagemauer, Video- und Audiomaterial, Roll-ups (Werbebanner) und vielem mehr. Qerkini betont, dass in der Ausstellung versucht werde, komplexe theologische Geschichten ganz einfach für jede Person zugänglich zu machen. 

Glaubensverkündigung heute
«Die grossen Themen wie Bibel, Schöpfung, Noah, Abraham, Mose, die Propheten, die Evangelien und Paulus fanden bisher Einzug in die Bibelausstellung», führt Manuel Thüring aus. Er ist im Projektteam für die Bild- und Videoproduktion zuständig. Er betont, dass sich das Projektteam dabei sowohl den biblischen Schriften wie auch der zeitgemässen Glaubensverkündigung verpflichtet gefühlt habe. Simon Vogel, Audioengineer und Komponist im Projektteam, ergänzt: «Daher sind altbewährte analoge Methoden sowie verschiedene mediale Elemente auf einer virtuellen Plattform in die Bibelausstellung integriert. Letztere können unkompliziert per QR-Code mit dem Smartphone aufgerufen werden. Zum Beispiel eine musikalische Schöpfungskomposition mit hebräischem Originaltext aus der jüdischen Liturgie.» Die ukrainische Künstlerin Kateryna Konovalova, die aufgrund des Krieges in die Schweiz geflüchtet sei, habe die einzelnen Bücher der Bibel gestaltet. Diese seien neu in einem lebensgrossen Regal ersichtlich, so die Kirchenraumpädagogin Stefanie Blaser. «Die Ausstellung versucht mehr und mehr inklusiv zu sein und zu werden. Deshalb waren uns auch auditive Elemente wichtig. In Zukunft soll es zum Beispiel auch Videos über biblische Geschichten in Gebärdensprache geben.»

Neues entdecken
Das Projektteam ist jung, quer über die Deutschschweiz verteilt und hat die Ausstellung im Auftrag der katholischen Pfarrei St. Theodul in Littau/LU neu konzipiert. Im Team kommt Know-how aus folgenden Bereichen zusammen: Audioengineering, Informatik, Mediamatik, Theologie, Religionspädagogik, Ikonografie, Kirchenraumpädagogik, Poetry-Slam, Betreuung, Ordensgemeinschaft, Musik und Handwerk. Die Bibelausstellung wird immer in (Weiter-)Entwicklung bleiben. «Wir lassen uns vom Wort Gottes inspirieren und sind bewusst nicht schon mit einem fixfertigen Konzept an die Arbeit gegangen, sondern lassen bis heute – und auch in Zukunft – alles zuerst wirken. Im Gespräch mit dem Gegenüber über das Wort Gottes und seinen Erlebnissen während der Bibelausstellung bei ihm vor Ort überlegen wir, was das für die Ausstellung als Nächstes bedeutet», erläutert Qerkini den offenen Prozess der neuen Bibelausstellung. Letztere werde also immer ein wenig anders, neu sein und es werde immer wieder Neues zu entdecken geben.

Text: Romina Monferrini
Übersetzung: Monika Freund Schoch, 14.02.2023


History of salvation through storytelling

The interactive and mobile «New Bible exhibition»

A radio play about the everyday life in times of Abraham, a real-size and walk-in nomad tent, a digital quiz about Psalms, the Epistle to the Philippians set to pop music: The new Bible exhibition wants to contribute to making the Book of Books accessible in today's reality of people in German-speaking part of Switzerland. Kirche ohne Grenzen visited the exhibition and met the young project team.

«Through the newly designed Bible exhibition, a new way of encountering the Word of God is offered. The question is: How does God address people in the Bible?» says Mike Qerkini, who serves as a doctoral theologian on the project team with seven members. The focus is on a wide variety of Bible-stories which shapes the exhibition through the method of «storytelling». Nevertheless, the exhibition is emphasizing the salvation-historical thread about God, who loves people and wants to give them life. Theological truths are being explained with simple things like pictures, objects as illustrative material, Wailing Wall, video and audio material, roll-ups and much more. Qerkini underlines that the show tries to make complex theological stories easily accessible to every person.

Proclamation of faith today
«The major themes (Bible, creation, Noah, Abraham, Moses, the prophets, the Gospels and Paul) have so far found their way into the exhibition,» explains Manuel Thüring, who is responsible for image and video production in the project team. He emphasizes that the project team felt committed to both the biblical writings and the contemporary proclamation of faith. «Therefore, tried and tested analog methods as well as various media elements are integrated into the exposition on a virtual platform. It can be easily accessed via QR-code with a smartphone, such as a musical creation composition with original Hebrew text from the Jewish liturgy,» describes Simon Vogel, who is involved in the project team as an audio engineer and composer.
 

Bücher der Bibel im Regal
Quelle: Romina Monferrini
Die Bücher der Bibel im Regal sind ein Werk der geflüchteten ukrainischen Künstlerin Kateryna Konovalova.

 

 

Das begehbare Nomadenzelt der mobilen Bibelausstellung
Quelle: Romina Monferrini
Das begehbare Nomadenzelt der mobilen Bibelausstellung

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