Kollekte für drei sanierungsbedürftige Kirchen

Die Instandhaltung von Kirchen ist eine teure Angelegenheit. Manche Pfarreien haben keine Mittel dafür. Die Inländische Mission (IM) sammelt zu Beginn des Jahres Geld für drei Schweizer Kirchen, die eine Renovierung dringend nötig haben.

Die St.-Anna-Kirche in Roveredo (GR) ist eine der schönsten Sakralbauten im Misox. Zusammen mit der Steinbogenbrücke und dem ehemaligen Pilgerhospiz bildet sie eine malerische Baugruppe am Eingang zur Traversagna-Schlucht. Die auch unter dem Namen Madonna del Ponte chiuso bekannte Kirche wurde 1524 erstmals erwähnt und im 17. Jahrhundert im Barockstil neu auf - gebaut. In den nachfolgenden Jahren erhielt sie eine reiche Innenausstattung. Der Chor ist mit Rokoko-Stuckaturen verziert, während die Wandbilder aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen. Hier ist auf engstem Raum ein grosser religiöser und künstlerischer Reichtum versammelt. Obwohl die Kirche für Roveredo als Gottesdienst- und Begegnungsort von grosser Bedeutung ist, kann sie wegen grosser Feuchtigkeitsschäden nicht mehr benutzt werden. Mit Hilfe neuer Sickerleitungen und einer guten Abführung des Regenwassers soll nun verhindert werden, dass Feuchtigkeit in das Mauerwerk eindringt. Dann muss der Innenraum getrocknet und das Mauerwerk und die mobilen religiösen Gegenstände vom Schimmelpilz befreit werden. All diese Massnahmen kosten gut 1,5 Millionen Franken, was die finanziellen Möglichkeiten der Pfarrei bei weitem übersteigt.

San Carpoforo am Luganersee

Die Pfarrkirche San Carpoforo steht in Bissone (TI), einem ehemaligen Fischerdorf, das viele Künstler und Bauleute hervorgebracht hat, so etwa auch Francesco Borromini. Sie wird 1148 zum ersten Mal erwähnt, dürfte aber wesentlich älter sein. Bis 1472 war sie ganz und bis 1622 teilweise mit der Mutterkirche im südlicher gelegenen Riva San Vitale verbunden. Dort befindet sich mit dem achteckigen Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert das älteste christliche Gebäude der Schweiz. In den 1670er- und 1680er-Jahren wurde die dreischiffige Kirche von Bissone vollständig umgebaut und bereits vorher sechs Seitenkapellen angebaut. Der spätmittelalterliche Turm besteht bis heute. Die mit Altären und Bildern äusserst reich ausgestattete Kirche weist auf den früheren Wohlstand des Dorfes hin. 2020 begann die mit 600 Gläubigen kleine Tessiner Pfarrei in einer ersten Etappe die Aussenrenovation. Diese Massnahme, die trotz der Denkmalpflegesubventionen die Pfarrei überfordert, ermöglicht erst die Behebung der Schäden im Innern.

Pfarrkirche in Cernier

Maria Himmelfahrt, die Kirche der Neuenburger Pfarrei Val-de-Ruz, konnte 1909 eingeweiht werden, wegen Geldmangels aber vorerst ohne Glocken und Orgel. Auch spätere Renovationen waren nur in kleinen Schritten möglich. Nun erfolgen die Innenrestaurierung, der Einbau einer neuen Heizung und die Sanierung der Pfarreiräumlichkeiten, was 435'000 Franken kostet. Davon ist erst ein Drittel gedeckt. Umso nötiger ist Hilfe von aussen, da im Kanton Neuenburg keine Kirchensteuern eingezogen werden.

Urban Fink-Wagner, IM/Red., 28.12.20

Nähere Infos auf www.im-mi.ch/d/aktuell
 

Die St.-Anna-Kirche mit Steinbogenbrücke und ehemaligem Pilgerhospiz in Roveredo (GR).
Quelle: zVg
Die St.-Anna-Kirche mit Steinbogenbrücke und ehemaligem Pilgerhospiz in Roveredo (GR).

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