Das neue Projekt des Pastoralraums Neuhausen-Hallau

Karin Bachmann (43) wohnt in Neunkirch, hat drei Kinder im Alter von 8, 11 und 12 Jahren und ist Katechetin in Ausbildung. Mario Abatriatico (29) wohnt mit seiner Frau und seiner Tochter in Schaffhausen, besucht die italienische Mission in Neuhausen und ist Elektriker. Karin und Mario kennen sich nicht. Etwas Wichtiges haben sie aber gemeinsam: Ihr Engagement im neuen Projekt «Gottesdienst Abenteuerland». Kirche ohne Grenzen hat mit beiden über diese neue Erfahrung gesprochen.

Was ist «Gottesdienst Abenteuerland»?

Karin Bachmann: Es handelt sich kurz gesagt um eine neue Verpackung eines Familiengottesdienstes, bei welchem der ganze Pastoralraum zusammenarbeitet, also auch die Missionen, wie zum Beispiel die Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCLI). Er besteht aus drei Teilen: Einer Spielstrasse vor dem Gottesdienst, einem Theater, um das Evangelium darzustellen und einer Vertiefungsphase für die Kinder ausserhalb des Gottesdienstes, während die Erwachsenen der Predigt folgen können. Diese Form von Gottesdienst soll einerseits die Möglichkeit zum Austausch geben, da die Leute während der Spielstrasse mit einem Kaffee miteinander ins Gespräch kommen können, andererseits soll der Gottesdienst in einer lebendigen und ansprechenden Form für Gross und Klein gestaltet werden. Das Abenteuer beginnt für die Organisatoren jedoch bereits bei den Vorbereitungen!

Sie konnten bereits einen solchen Gottesdienst in Neuhausen-Hallau erleben. Was ist Ihnen davon besonders in Erinnerung geblieben?

Die tolle Stimmung! Es waren alle froh und haben engagiert mitgesungen. Vielleicht war es der Einstieg mit dem gemeinsamen Kaffee, der ein gemeinschaftliches Gefühl geschaffen hat. Ich fühlte mich zum ersten Mal im Gottesdienst wirklich in einer Gemeinschaft. Dank diesem Engagement habe ich gemerkt, wie viele Möglichkeiten es gibt, aktiv zu sein. Vor allem waren wir so viele, dass jeder entsprechend seiner Begabungen mithelfen konnte. Bei den üblichen Familiengottesdiensten hängt alles an Wenigen und das Risiko, dass die Freude zur Last wird, ist gross. Hier konnte ich meine Fähigkeiten fruchtbar einsetzen und mich über die der anderen freuen. Deshalbhoffe ich sehr, dass dieses Projekt in unserem Pastoralraum weitergeführt wird, denn es setzte eine Energie frei, die hoffentlich nicht verloren gehen wird. Dann können wir auch einige Dinge verbessern.

Wie war für Sie die Mitwirkung von Mitgliedern der italienischen Mission?

Super! Es war so schön, diesen jungen Männern der MCLI zuzusehen und zuzuhören, wie sie für ihren Glauben einstanden. Solche Vorbilder brauchen die Kinder, aber auch wir Erwachsenen. Ich habe bei dieser Gelegenheit auch den Missionar der MCLI das erste Mal gesehen. Sich zu kennen, ist etwas Schönes und Wichtiges. Als er dann einen Teil auf Italienisch vortrug, erfuhr ich, wie es sich umgekehrt anfühlt, nicht in seiner Muttersprache Gottesdienst zu feiern und zu beten. Es war somit eine grosse Bereicherung.

Mario Abatriatico: Sie engagieren sich in der italienischen Mission. Warum haben Sie mitgemacht und wie war der Gottesdienst für Sie?

Es hat mich gefreut, etwas mit meinen Freunden zusammen zu realisieren und dies für die deutschsprachige Gemeinschaft, den gesamten Pastoralraum. Solche Aktivitäten sind leider äusserst rar. Einige von uns sprechen kein oder nur schlecht Deutsch. Das war spannend. Es war auch sehr schön, weil ich mir überhaupt nicht fremd vorkam. Dazu kam noch unsere Botschaft von der Wichtigkeit des Sonntages. Ich gehe jeden Sonntag in die Kirche und manchmal gehört es fast zur Gewohnheit. Es tat mir gut, wieder einmal bewusst und intensiv über die grosse Bedeutung des Tags des Herrn – dem Sonntag – nachzudenken. Das Pastoralraum-Projekt «Gottesdienst Abenteuerland» war aus meiner Sicht tatsächlich ein wahres, erfüllendes Abenteuer für alle Beteiligten.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Interview & Übersetzung: Daria Serra


La messa nel paese delle avventure

Un nuovo progietto dell’unità pastorale di Neuhausen-Hallau 

Karin Bachmann (43) abita a Neunkirch con la sua famiglia e fa la scuola per diventare catechista. Mario Abatriatico (29) abita a Sciaffusa con la sua famiglia e frequanta la missione cattolica italiana. Karin e Mario non si conoscono, eppure hanno una cosa in comune: l’impegno per il progetto «messa paese del avventura». Kirche ohne Grenzen ha parlato con tutti e due.

Cosa è stato diverso dalle altre messe?

Karin Bachmann: Il momento prima della messa con i giochi per i bambini e per gli adulti le chiacchierate con un buon caffè. Poi il teatro per spiegare il Vangelo e la fase di approfondimento nella sala per i bambini, mentre i grandi seguivano la predica. Oltre a questo mi è rimasta la gioia di tutti. Tutti hanno partecipato con entusiasmo ed è la prima volta che mi sono sentita veramente parte di una comunità. Grazie a questa esperienza ho visto quanti modi esistono per essere attivi. Ognuno ha potuto mettere a disposizione i propri doni, senza essere troppo appesantito. Per questo spero che questo progetto sarà replicato tante volte.

Come mai ha deciso di partecipare e come l’ha vissuta?

Mario Abatriatico: Mi faceva piacere realizzare qualcosa con i miei amici e per la comunità svizzera. È stato divertente prepare il teatro in tedesco. Poi è stato molto bello perché non mi sono sentito per niente estraneo. Ma la cosa più bella è stata che il messaggio che abbiamo portato agli altri, mi è servito anche a me. Andando a messa tutte le domeniche, rischia di diventare un’abitudine. Con questo teatro ho rinfrescato la mia fede e riscoperto il significato profondo del giorno del Signore.


Ausgabe Nr. 16/2018

 

Karin Bachmann (43): «Es war so schön zu spüren: Wir sind eine Gemeinschaft.»

Mario Abatriatico (31): «Diese Erfahrung hat meinen Glauben gestärkt.»


Bilder: Daria Serra

Kommentare

+

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.