Vom stärksten Erdbeben in Kroatien seit 140 Jahren und dessen Folgen

Nebst der Corona-Krise erschütterte buchstäblich ein weiteres Ereignis Kroatien: das Erdbeben vom 22. März 2020. Dieses hatte eine Magnitude von 5.4 auf der Richterskala, wobei sich das Epizentrum wenige Kilometer nördlich der kroatischen Hauptstadt Zagreb befand. Dadurch wurden grosse Schäden angerichtet – auch an der berühmten Kathedrale. Kirche ohne Grenzen interviewte Monsignore Zlatko Koren (53), Pfarrer in der St. Blasius Kirche in Zagreb, um zu erfahren, wie die Renovationsarbeiten voranschreiten.

Durch das Erdbeben wurden viele Menschen verletzt, leider ist auch ein Todesopfer (15) zu verzeichnen. Grosse Schäden wurden an den Gebäuden der Altstadt angerichtet. Die gravierendsten waren jedoch diejenigen an der berühmten Kathedrale im Zentrum, welche auch als Wahrzeichen der Stadt gilt. Die Spitze des südlichen Kirchturms stürzte ein, die des nördlichen musste später auch entfernt werden, weil sie ebenfalls einzustürzen drohte und dann direkt auf die Kathedrale gekippt wäre.

Grosse Bedeutung

Erst Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Kathedrale in Zagreb das Erscheinungsbild, das sie bekannt machte. In der Geschichte erlitt sie mehrere Brände und Zerstörungen, wobei ein schweres Erdbeben 1880 sie deutlich beschädigt hatte. «Seit ich mich erinnern kann, dauern die Renovationsarbeiten an der Kathedrale an», erzählt Zlatko Koren. Die Kathedrale der Himmelfahrt der seligen Jungfrau Maria und der Heiligen Stephan und Ladislaus, welche im gotischen Stil erbaut wurde, konnte bis zum folgenschweren Tag in diesem März mehr als 5‘000 Menschen empfangen. Auch heute noch zählt sie als grösstes und monumentalstes sakrales Gebäude in Kroatien, weshalb sie ausserdem als eines der wertvollsten Denkmäler des kroatischen Kulturerbes gilt.

Glück im Unglück

«Es ist ein Wunder, dass sich das Erdbeben in den frühen Morgenstunden ereignete, und zu dieser Zeit kaum Menschen auf der Strasse waren», meint Zlatko Koren. Er ist der Meinung, dass das Erdbeben viele weitere Todesopfer gefordert hätte, wäre es zu einem anderen Zeitpunkt geschehen. Erdbeben vom 22. März 2020 brach ein 10,3 Meter grosses Teil der südlichen Turmspitze mit einem 3,2 Meter hohen vergoldeten Kreuz ab. Teile der Trümmer beschädigten beim Absturz das Dach. Vereinzelte Schäden entstanden auch an Fialen, Buntglasfenstern und der Fassade, zudem bildete sich im Gewölbe ein Riss. Der Tag, an dem sich das Erdbeben ereignete, war gleichzeitig der erste Sonntag während des Lockdowns in Kroatien – ein zusätzlicher Grund, weshalb sich praktisch niemand auf den Strassen Zagrebs und in der Kathedrale befand. Seit diesem Tag kann die Kathedrale nicht mehr besucht werden, und auch die Gottesdienste wurden eingestellt. Nebst der Kathedrale stürzten auch Teile anderer Kirchen im Zentrum von Zagreb ein, so wie beispielsweise in der berühmten St.-Markus-Kirche. Die Kosten für die Renovation der Kathedrale und der Kirchen konnten zwar zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau beziffert werden, sind aber nach ersten Schätzungen immens.

Blick in die Zukunft

Schwierig sei es, genauere Angaben über die Öffnung der Kathedrale für die Gläubigen machen zu können. Die Schadensanalyse dauert derzeit immer noch an, ebenso werden weitere Pläne für die Renovation angefertigt. Ziel ist es, die Kathedrale mit erdbebensicheren Befestigungskonstruktionen zu stützen, sodass bei einem weiteren Erdbeben die Einsturzgefahr verringert wird. Seit dem Erdbeben im März ereigneten sich noch mehrere kleinere Beben, und es werden weitere erwartet. Sicher ist jedoch, dass die Kosten nicht nur vom Erzbistum Zagreb und den Gläubigen getragen werden können. Zlatko Koren und seine Gläubigen sind auch auf externe Hilfe angewiesen, damit das Wahrzeichen von Zagreb in altem Glanz wieder erstrahlen kann.

Text und Übersetzung: Katarina Dujmović, Kirche ohne Grenzen, 28.12.20


Weitere Infos (Kroatisch/Englisch/Italienisch): www.zg-nadbiskupija.hr/home


Uzdrman simbol grada

O najjačem potresu u Hrvatskoj u proteklih 140 godina i njegovim
Posljedicama


Pored krize prouzrokovane virusom Covid19 još jedan događaj uznemirio je Hrvatsku:
potres koji se dogodio 22. ožujka 2020. magnitude 5.4 po Richteru. Taj dan mnogi su
ljudi ozlijeđeni, a nažalost jedna mlada osoba je preminula. Najveće materijalne štete
nastale su na starim zgradama, kojih je najviše u središtu Zagreba. Poznata zagrebačka
katedrala također je znatno stradala u potresu. O razmjerima štete na katedrali i ostalim
crkvama Kirche ohne Grenzen razgovarala je sa mons. Zlatkom Korenom.

Veliko značenje

Katedrala Uznesenja Blažene Djevice Marije i svetih Stjepana i Ladislava dobila je današnji
izgled, po kojemu je naširoko poznata, tek krajem 19. stoljeća. Tijekom povijesti katedrala je
nekoliko puta pretrpjela požare i potrese. ≪Otkako me sjećanje služi na Katedrali se stalno
provode obnove≫, naglasio je mons. Koren.

Sreća u nesreći

≪Možemo nazvati čudom što se potres dogodio u ranu zoru, kada gotovo nikoga nije bilo na
zagrebačkim ulicama i u Katedrali≫, rekao nam je mons. Koren. On smatra da bi bilo puno
više ranjenih i preminulih, da se potres dogodio u drugo vrijeme i na drugi dan. Naime ta
nedjelja je također bila prva nedjelja u ≪ lockdown-u ≫ povodom pandemije, pa stoga taj dan
nisu bile planirane svete mise s vjernicima. Uz katedralu oštećene su i mnoge druge crkve u
središtu grada, kao primjerice poznata crkva Sv. Marka, koja još uvijek nije otvorena za
vjernike i bogoslužje.

Pogled u budućnost

Teško je reći kad će Katedrala ponovno biti otvorena vjernicima. Sigurno je da će biti potrebno
puno vremena da Katedrala zablista u negdašnjem sjaju. Trenutno su u tijeku procijene
štete, te se rade projekti za obnovu. Bitno je da se Katedrala ojača protupotresnim materijalima,
kako bi se bolje mogla očuvati od daljnjih nepogoda. Mons. Koren i zagrebačka nadbiskupija
unaprijed zahvaljuju svim ljudima dobre volje, koji su spremni novčano pripomoći,
kako bi se obnova mogla što prije provesti.
 

Die Kathedrale in Zagreb wurde vom Erdbeben im März dieses Jahres stark beschädigt.
Quelle: Josip Ninkovic
Die Kathedrale in Zagreb wurde vom Erdbeben im März dieses Jahres stark beschädigt.

 

 

 

 

Ein Teil der südlichen Turmspitze brach ein.
Quelle: Josip Ninkovic
Ein Teil der südlichen Turmspitze brach ein.

 

 

 

 

Schäden des grossen Erdbebens vom 22. März 2020
Quelle: Josip Ninković
Das Dach wurde stark beschädigt

Wieder bebt die Erde unter Kroatien


Nach dem Erdbeben vom März 2020, über welches in der letzten Ausgabe von forumKirche berichtet wurde, schockierte noch ein stärkeres am 29. Dezember 2020 Kroatien. Das Epizentrum lag in der Nähe der Stadt Petrinja und verwüstete die Stadt, sodass kein Haus ohne Schaden blieb. Auch umliegende Städte wie Sisak und Glina, sowie naheliegende Dörfer wurden stark erschüttert. Leider forderte es ebenfalls sieben Todesopfer und mehrere Verletzte. 

Es erreichte eine Magnitude von 6.4 auf der Richter-Skala und war sogar in den Nachbarstaaten von Kroatien zu spüren. Mehrere Tausend Menschen blieben somit ohne ein Dach über dem Kopf. Auch heute sind die Menschen in Angst und Sorge, da zahlreiche Nachbeben es nicht erlauben, dass sich die Situation beruhigt. Genaueres darüber und Möglichkeiten den verzweifelten Menschen einen Hauch von Hoffnung zu schenken, finden Sie unter folgendem Link:

https://moja-domovina.net/2020/12/29/aufruf-zur-spendenaktion-lasst-uns-den-vom-erdbeben-erschutterten-kroatischen-stadten-helfen/
 

Katarina Dujmović

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