150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau – «Ein Stück Himmel im Thurgau»

«Und wie hältst du’s mit der Religion?» Was Gretchen den Faust fragte, regelten vor 150 Jahren Staat und Kirchen im Kanton Thurgau mit einem fortschrittlichen Landeskirchenrecht. Diese Basis für das friedliche Zusammenleben will gefeiert werden – und zwar auf vielfältige Art: Die Jubiläumsaktivitäten umfassen Projekte und Anlässe von Musical bis Meditation, von Diakonie bis Kunst, von Glaubenskurs und Gottesdienst bis Buchvernissage. Sie dauern von Ende 2019 bis zum Schlussfest am 21. Juni 2020.

Vor 150 Jahren wurde die Beziehung zwischen Kirchen und Staat im Kanton Thurgau mit der Einführung des Landeskirchenrechtes neu geregelt. Den offiziellen Start der Jubiläumsfeierlichkeiten unter dem Motto «Ein Stück Himmel im Thurgau» bildet denn auch der Festakt mit Vertretern von Staat und Kirchen am 1. Dezember 2019. Ab Januar 2020 beginnen die öffentlichen Projekte und Anlässe, u. a. mit der Verleihung des «Prix Diakonie», mit einem Konzert à 150 Stimmen, mit Glaubenskursen, mit einem Kunstprojekt, mit dem Jugendmusical «The Mission», mit Büchern zu Staat und Kirchen(bau), mit einer Tagung zu «Religion an der Schule» sowie mit der langen Nacht der Kirchen am 5. Juni 2020. Das «Gran Finale» bildet die Jubiläums-Schlussfeier mit Gottesdiensten und Rahmenprogramm am 21. Juni 2020 in Amriswil.

«Alles hat Platz – von Freude über Zweifel»

So unterschiedlich die Jubiläumsprojekte auf den ersten Blick auch wirken mögen – sie haben eines gemeinsam: «Die Kirchen laden dazu ein, Kirche und Gemeinschaft neu zu erleben und den Glauben zu vertiefen», fasst Wilfried Bührer, Kirchenratspräsident der evangelischen Landeskirche, zusammen. Interessierten aller Generationen bietet sich die Möglichkeit, ein offenes Gespräch über Gott zu wagen. «Da hat alles Platz – von Freude über Zweifel und Fragen, bis hin zu den eigenen Hoffnungen», betont Bührer. Genau wie im Wimmelbild, das eigens für das Jubiläum entstanden ist. Es zeigt: Die Landeskirchen gestalten die Vielfalt des Thurgaus mit.

Was gibt’s denn da zu feiern?

Die 1869 geschaffene rechtliche Grundlage schuf im Kanton Thurgau die Ausgangslage für die Selbstbestimmung der Kirchen, die Religionsfreiheit und für den religiösen Frieden. «Wie das Verhältnis von Staat und Kirchen 1869 geregelt wurde, bewährt sich bis heute: Im Kanton Thurgau können alle friedlich zusammenleben – und das ist nicht selbstverständlich», hält Cyrill Bischof, Kirchenratspräsident der katholischen Landeskirche, fest und fügt hinzu: «Deshalb möchten wir mit dem Jubiläum die Werte und Inhalte des christlichen Glaubens in der Öffentlichkeit zum Thema machen.»

Jubilieren mit wachem Blick in die Zukunft

Die damaligen Errungenschaften in ökumenischer Offenheit würdigen geht heute nicht, ohne gleichzeitig über die gegenwärtige und zukünftige Rolle der Kirchen in unserer Gesellschaft nachzudenken. Es gilt, die Weichen so zu stellen, dass die Kirchen auch unter den Vorzeichen einer sich wandelnden Gesellschaft ihren Aufgaben gerecht werden können. Denn sie wollen dazu beitragen, dass Gretchens Frage im Kanton Thurgau auch künftig in einem Klima des gegenseitigen Respekts und religiöser Toleranz beantwortet wird.

Arianna Maineri Luterbacher und Mirjam Bührer (27.5.19)


Alle Informationen zum Jubiläum und zu den einzelnen Projekten: www.150himmel.ch


 

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Wo man auch hinschaut: Im Thurgau ist ganz schön was los! Die Landeskirchen bereichern diese Vielfalt mit ihren Aktivitäten, die alle im Wimmelbild zum Jubiläum zu finden
sind. Das ganze Bild ist auf der Website www.150himmel.ch zu erkunden.


Illustration: Johanna Müller, Winterthur

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