Unterstützung für renovierungsbedürftige Kirchen

Seit über 50 Jahren setzt sich die Inländische Mission (IM) für den Erhalt von Kirchen der Schweiz ein, um diese als Orte der lebendigen Seelsorge bewahren zu können. Die Schweizer Bischöfe haben für die Unterstützung durch die diesjährige Epiphaniekollekte die Pfarrkirche San Michele in Palagnedra (TI), die Pfarrkirche Franz Xaver in Münchenstein (BL) und die Pfarrkirche Mariä Geburt Reckingen (VS) bestimmt.

Palagnedra war im Mittelalter das administrative und kirchliche Zentrum des Centovalli. Die 1231 erstmals dokumentierte Pfarrkirche San Michele liegt etwas abseits des Dorfkerns. Sie weist im alten Chor einen bedeutenden spätgotischen Freskenzyklus von Antonio da Tradate auf, der mit den zeitgleichen Malereien in den nahe gelegenen Pfarrkirchen von Verscio und Ronco sopra Ascona vergleichbar ist. Im Mittelpunkt des Chors ist die Kreuzigung dargestellt, im Gewölbe Christus im mandelförmigen Heiligenschein. Die jetzige Kirche wurde nach 1640 erbaut, wobei der alte Chor zur Sakristei wurde. Nach drei Restaurierungsetappen steht nun noch die Reinigung der Innen- und Aussenfassade an, die Kosten von 1,2 Mio. Franken aufwirft. Davon ist ein Drittel noch ungedeckt, was für die 70 Seelen zählende Tessiner Bergpfarrei eine zu grosse Belastung ist.

Architektur und Liturgiereform

Die Pfarrkirche Franz Xaver in Münchenstein (BL) im Vorort von Basel-Stadt konnte aus Kostengründen erst 1932 eingeweiht werden, obwohl bereits ein Priester 1907 in Münchenstein Wohnsitz nahm. 1970/71 wurde das als Wegekirche errichtete Bauwerk erstmals renoviert und nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils zu einer Arenakirche umgebaut. Man verschob die Achse der Kirche von der Längs- in die Querrichtung. Diese Änderung stellte sich schon bald als unbefriedigend heraus. Seit 1971 wurden keine grösseren Instandstellungsarbeiten mehr durchgeführt. Diese sind nun umso dringlicher. Neben den geplanten substanzerhaltenden Massnahmen soll nun der Innenraum der Kirche wieder in eine Wegekirche umgewandelt werden, um den Raumgegebenheiten besser Rechnung zu tragen. Bei dieser Neugestaltung des Innenraums geht es nicht darum, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, sondern die Anliegen der Liturgiereform mit der Architektur zu verbinden. Die sehr gut durchdachte Gesamtsanierung der Kirche kostet 2,6 Mio. Franken, von denen bis heute ein Drittel noch ungedeckt ist.

Die Kirche als Dorfzentrum

Die 1745 eingeweihte Pfarrkirche Mariä Geburt in Reckingen (VS) ist der bedeutendste spätbarocke Sakralbau im Oberwallis. Die Kirche des lawinengeplagten Dorfes – zwei Lawinen forderten 1970 30 Todesopfer – wurde letztmals 1974/1975 renoviert und bedarf nun wiederum einer umfassenden Sanierung, was die finanziellen Möglichkeiten der Pfarrei Reckingen übersteigt. Von den Gesamtkosten von knapp 1,7 Mio. Franken ist ebenfalls ein Drittel noch ungedeckt.

Urban Fink-Wagner, Geschäftsführer IM/Red. (3.1.20)

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Der alte Chor der Kirche Palagnedra.

Bild: Palaphilus_CC-BY-SA 3.0

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