Die zwei italienischsprachigen Missionen werden zu einer einzigen zusammengelegt

Ab 1. August wird es im Kanton Thurgau nur noch eine italienischsprachige Mission geben. Kirche ohne Grenzen hat mit Don Giorgio Celora, dem zuständigen Missionar, über diesen Schritt gesprochen.

Bischofsvikar Hanspeter Wasmer hat die beiden italienischsprachigen Missionen im Kanton Thurgau darüber informiert, dass es ab August nur noch eine einzige Mission im Thurgau geben wird. Sitz der zusammengeführten Mission wird Frauenfeld sein. Don Giorgio Celora ist aktuell Missionar für Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden und wird die zusammengelegte kantonale Mission leiten. Als Kirche ohne Grenzen ihn anruft, nimmt eine reife und gleichzeitig energische Stimme das Telefon ab. Sobald Don Giorgio erfährt, dass ein Interview durchgeführt werden soll, gibt er sofort bekannt, dass er das nicht gerne tue. Dann erzählt er von den verschiedenen Statements, die er bereits abgegeben habe, und spricht sofort fröhlich und leidenschaftlich weiter. Pater Marek Kluk, Missionar der Missione Cattolica di Lingua Italiana (MCLI) Kreuzlingen, werde zurück nach Polen gehen, erklärt er. Leider sei es sehr schwierig, einen Nachfolger zu finden. Deshalb habe die Landeskirche das Gespräch gesucht und den Schritt der Zusammenlegung veranlasst: «Ich glaube, es ergibt keinen Sinn, sich diesem Schritt aus Prinzip zu verweigern. Viel wichtiger scheint mir zu fragen: Warum sind wir an diesem Punkt angekommen? Was hat sich verändert seit der Gründung der Mission? Was können wir konstruktiv aus dieser neuen Situation machen?» 

An Mobilität gewohnt
Auch ohne konkrete Fragen erhalten zu haben, scheint Don Giorgio zu wissen, worum es im bevorstehenden Interview gehen wird. Er erzählt von seinen Gläubigen, die gewohnt seien, das Auto zu nehmen, um einzukaufen, um ins Kino zu gehen oder um Freunde zu besuchen. «Warum sollte es ein Problem sein, das Auto zu nehmen, um in die Kirche zu fahren?» fragt er rhetorisch und fügt hinzu: «Es wäre toll, wenn sich die Leute dann untereinander absprechen würden und an jene denken würden, die vielleicht kein Auto haben.» Der Missionar zeigt sich zuversichtlich. Dennoch hoffe er, dass diese Situation zum Nachdenken anrege. Natürlich gebe es viele Italiener*innen, die Deutsch als Muttersprache hätten und deshalb die Pfarrei besuchen würden. Aber ganz viele besuchten weder die Mission noch die Pfarrei. «Da stellt sich schon die Frage, warum viele nicht mehr aktiv am kirchlichen Leben teilnehmen.» Er werde sich weiterhin für eine lebendige Mission einsetzen und für die Leute zur Verfügung stehen. 

Andere Missionen bereits kantonal organisiert
Es sei zu bedenken, dass der Kanton Thurgau einer der letzten gewesen sei, der noch zwei Missionen gehabt habe. «Die meisten italienischsprachigen Missionen sind bereits seit längerer Zeit kantonal organisiert. Da können wir dankbar sein, dass wir bis heute zwei italienischsprachige Priester im Kanton hatten.» Der Priestermangel und der Rückgang der aktiven Gläubigen seien Themen, denen Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte, meint Don Giorgio. Dort liege die Wurzel für solche Zusammenlegungen. Er verstehe, dass Veränderungen oft lästig seien oder auch Ängste auslösen könnten. Er wünsche sich konstruktive, natürlich auch kritische Rückmeldungen, aber von Leuten, die bereit seien, sich selbst einzubringen. «Manchmal – scheint es mir – wollen gewisse Leute einfach nur klagen, ohne dass es sie wirklich betrifft, vielleicht aus Prinzip.» So gebe es Leute, welche die Zusammenlegung kritisierten, die er aber noch nie in der Kirche gesehen habe. «Leider kann man Priester noch nicht herbeizaubern,» sagt Don Giorgio lachend. Danach erkundigt er sich kurz, ob alles verständlich gewesen sei, und verabschiedet sich freundlich: «Arrivederci!».

Interview & Übersetzung: Daria Serra, 26.07.2022


Un cantone, una Missione – ora anche in Turgovia

Anche in turgovia è avviata la cantonalizzazione della MCLI

Dal 1° agosto 2022 anche nel cantone di Turgovia resterà solo una Missione Cattolica di Lingua Italiana con sede a Frauenfeld. Kirche ohne Grenzen ha parlato con Don Giorgio Celora, attuale missionario della missione Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden che sarà alla guida della nuova missione cantonale.

Don Giorgio spiega che il missionario della MCLI di Kreuzlingen, P. Marek, torna in Polonia e prevedendo di non trovare nessun successore nell’immediato, si è deciso, d’accordo con la Landeskirche della Turgovia, di avviare la cantonalizzazione della MCLI. Questo passo, sottolinea Don Giorgio, è stato fatto già in quasi tutti gli altri cantoni. Quindi in realtà il fatto di aver avuto fino ad oggi due missioni e due missionari è stata una situazione privilegiata. Ma al centro dell’attenzione, secondo il missionario restante, non è tanto il passo di diminuire, ma le motivazioni per le quali si è arrivati a questo passo. «Perché siamo arrivati, dove siamo arrivati?» chiede Don Giorgio. Che tutti sappiano che i sacerdoti non si possono ancora produrre, ne è convinto. Quindi il problema di base è la vivacità della chiesa, la scarsa partecipazione del popolo e quindi le vocazioni sacerdotali che mancano. Questo passo che certamente può creare disagi o provocare paure, può essere invece un’occasione per fermarsi, riflettere e dare linfa ad una nuova ripartenza ancora più convinta. Un altro aspetto che Don Giorgio menziona è la mobilità, alla quale le persone di oggi sono già abituati. Spera che le persone si sposteranno per la messa, come lo fanno già per la spesa, gli hobby e tutte le altre necessità personali. Dalle parole di Don Giorgio emerge l’auspicio di un cammino profondo e costruttivo con tutti coloro che hanno voglia di formare una comunità viva e attiva nel cantone della Turgovia.
 

Don Giorgio und die Gläubigen in der Mission
Quelle: zVg, MCLI
Don Giorgio kümmert sich neu nicht nur um die Gläubigen in der Mission Frauenfeld-Sirnach-Weinfelden wie im Bild, sondern auch um diejenigen in Kreuzlingen.

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