Gaby Zimmermann gibt Leitung ab

Fast 23 Jahre lang leitete Gaby Zimmermann (61) die Pfarrei St. Johannes der Täufer in Romanshorn. Nun legt die gebürtige Rheinländerin diese Aufgabe in jüngere Hände. Der Pfarrei bleibt sie aber erhalten.

Eine «geschwisterliche Kirche» und die «Beteiligung von vielen» sind Gaby Zimmermann wichtige Anliegen, die ihr pastorales Handeln von Beginn an bestimmt haben. Als sie nach dem Theologiestudium in Bonn und Luzern und ihrer ersten Stelle in Olten nach Romanshorn kam, hielt sie nach interessierten Pfarreimitgliedern Ausschau, die sie bei der Leitung unterstützen, «nicht nur beratend, sondern mit Entscheidungskompetenz», wie sie betont. Auf einem gemeinsamen Wochenende der Kirchenvorsteherschaft, des Pfarreirates und des Seelsorgeteams entstanden viele Ideen, von denen einige umgesetzt wurden. Das Nationenfest zum Beispiel, das klein vor dem Pfarreisaal begann, später dann an einen Verein übergeben wurde, war ein Ergebnis dieser kreativen Zusammenarbeit.

Auch die Kooperation mit der Kirchenvorsteherschaft hat Gaby Zimmermann als Bereicherung erfahren: «Die Verantwortung wurde in einzelne Ressorts aufgeteilt, wir haben alles Wichtige miteinander besprochen und entschieden.»

Schöne Erinnerungen

Die Pfarrei steht kurz vor der Einbindung in einen neuen Pastoralraum. Dieser Umstand liess Gaby Zimmermann über ihre Zukunft nachdenken. Ihre Pensionierung wäre mit der Umsetzung des Patoralraumkonzeptes und den Wahlen für die Kirchenvorsteherschaft zusammengefallen. Das wären zu viele Wechsel auf einmal, fand die Theologin, und entschied sich, schon jetzt zu demissionieren. «Dies ist ein günstiger Zeitpunkt», so Zimmermann.

Doch der Abschied fällt ihr nicht leicht. Gern erinnert sie sich an das Musical, das sie 2006 mit zwei Lehrern und dem Kirchenmusiker geschrieben hat und das mit 250 Mitwirkenden in der Kirche aufgeführt wurde, oder an die Feierlichkeiten zum 100- jährigen Bestehen der Kirche. Etwas Stolz schwingt mit, wenn sie vom «Grünen Güggel» spricht: «Wir gehören zu den ersten fünf Kirchgemeinden, die dieses Umweltzertifikat in der Schweiz erworben haben.» Sehr bereichernd erlebte sie über all die Jahre auch die ökumenische Zusammenarbeit in Romanshorn. Als Beispiele nennt sie gemeinsame Bettagsfeiern mit Prozession und Aktionen rund um die Ökumenische Kampagne in der Fastenzeit.

Raum für Neues

Die scheidende Gemeindeleiterin ist dankbar für den Einsatz vieler Gemeindemitglieder, ohne die solche Akzente nicht möglich gewesen wären. Sie hofft, dass Wichtiges weitergeführt wird. Andererseits findet sie es auch gut, dass durch den Leitungswechsel Freiräume für Neues entstehen und wieder andere Menschen angesprochen werden.

Am 11. August findet die «Stabübergabe» statt: In einem Gottesdienst wird Gaby Zimmermann verabschiedet und ihre Nachfolgerin Anne Zorell Gross ins Amt eingeführt. Dennoch bleibt Zimmermann ihrer Gemeinde erhalten. Sie wird mit einem kleinen Pensum von 20 % liturgische und seelsorgerliche Stellvertretungen und Aufgaben in den Bereichen Erwachsenenbildung, Musik und Organisation übernehmen.

Detlef Kissner (16.7.19)

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Die Sorge um die Umwelt gehört für sie zum Zentrum des Glaubens – Gaby Zimmermann und der «Grüne Güggel».

Bild: Detlef Kissner

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