Neue Regionalverantwortliche stellt sich vor

Seit dem 1. Juli ist Brigitte Glur-Schüpfer, als Nachfolgerin von Margrith Mühlebach-Scheiwiller, die neue Regionalverantwortliche der Bistumsregion St. Viktor. Im Interview erklärt sie, welche Themen ihr wichtig sind und worin Sie die grösste Herausforderung sieht. 

Sie sind nun seit gut einem Monat im Amt. Wie haben Sie diese ersten Tage erlebt?
Ich habe das Gefühl, dass ich gut «angekommen» bin, ich habe Freude am Job, besonders an den Begegnungen mit verschiedensten Menschen, die ich neu kennenlerne. Die Arbeit ist wie erwartet sehr vielfältig und spannend und ich kann intern auf ein engagiertes Team vertrauen.

Was sind Ihre neuen Aufgaben?
Ich arbeite eng mit den Kirchgemeinden auf lokaler Ebene und den Landeskirchen auf kantonaler Ebene in strategischen, finanziellen und anderen Fragen zusammen. Des Weiteren bin ich dafür zuständig, dass die Verbindung zwischen den Parlamenten der Landeskirchen und dem Bischof gewährleistet ist. Ich übernehme personelle Aufgaben, wie das Führen von Mitarbeitergesprächen mit den Pastoralraum- und Stellenleitungen sowie Führungsverantwortung in der Umsetzung der pastoralen Konzepte des Bistums, gemeinsam mit den Pastoralraum-, respektive Pfarreileitungen.

Im Bischofsvikariat gibt es nun eine neue Aufgabenteilung. Wie sieht diese genau aus? 
Damit Hanspeter Wasmer als Bischofsvikar und ich als Regionalverantwortliche in den vier Kantonen der Bistumsregion St. Viktor – Luzern, Schaffhausen, Thurgau und Zug – gleichmässig vertreten sind, haben wir die Pastoralräume unter uns aufgeteilt. Dasselbe bei den kantonalen Gremien, allerdings findet hier nach zwei Jahren ein Wechsel statt – erstmal übernehme ich die Kantone Thurgau und Zug und Hanspeter Wasmer die Kantone Schaffhausen und Luzern. Die anderssprachigen Gemeinden wird der Bischofsvikar in allen vier Kantonen leiten, dafür übernehme ich in allen Kantonen die Spezialseelsorge und die Vertretung in den Vorständen der Caritas Luzern und Thurgau. 

Welche Herausforderungen bringt Ihre neue Arbeit mit sich?
Grundsätzlich ist das duale System der katholischen Kirche in der Schweiz anspruchsvoll, aber auch voller Chancen. Es ist eine grosse Herausforderung für die staatskirchenrechtliche und für die pastorale Seite, stets in einem guten Miteinander dialogisch offen unterwegs zu sein.

Worauf freuen Sie sich am meisten in Verbindung mit ihrer neuen Tätigkeit?
Ich freue mich auf die vielfältigen Herausforderungen und die zahlreichen Begegnungen mit den Menschen. Es freut mich auch, dass ich in dieser sehr spannenden «Umbruchzeit» die Zukunft der Katholischen Kirche im Bistum Basel mitgestalten kann.

Was ist Ihnen als Seelsorgerin wirklich wichtig?
Es ist mir wichtig, die faszinierende und befreiende Botschaft von Jesus Christus in der heutigen Zeit glaubwürdig zu leben und zu verkünden. Jesus kam nicht, die Menschen zu richten, sondern aufzurichten. Die existentiellen Fragen im Leben aller Menschen, das Suchen und Zweifeln, das Sehen und Hoffen möchte ich ernstnehmen und aus dem Glauben und der Geistkraft Gottes die Menschen nach Möglichkeit ermutigen und stärken. 

Welche kirchlich relevanten Themen liegen Ihnen am Herzen?
Sicherlich das Thema Frauen und Kirche – und damit verbunden die Fragen nach Macht, Klerikalismus, Partizipation, Dienste und Ämter in der Kirche, die im Zentrum notwendiger Reformen stehen. Und auch, wie sich die Kirche für mehr Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung stark machen sowie zu Themen wie Geburt, Sterben, Tod, Schuld, Gnade oder Sehnsucht noch stärker einbringen kann. 

Was ist Ihr Ausgleich zum Berufsalltag?
Gerne verbringe ich meine Freizeit mit Lesen und kulturellen Ausflügen wie dem Besuch klassischer Konzerte oder Kunstausstellungen. Ich habe früher auch immer gerne in verschiedenen Chören gesungen. Jetzt ist es aber ein bisschen schwieriger geworden, sich einen freien Abend in der Woche dafür Zeit zu nehmen. 

Was verbindet Sie mit dem Thurgau?
Der Thurgau ist einer der zehn Bistumskantone des Bistums Basel, eine wunderbare Region, welche ich schon mehrfach in den Ferien geniessen konnte. Zudem leben gute Bekannte und Freunde im Kanton Thurgau.

Interview: Sarah Stutte, forumKirche, 4.8.20


Zur Person

Brigitte Glur-Schüpfer (56), wohnhaft in Meggen, ist in Rickenbach (LU) aufgewachsen, verheiratet und Mutter eines 18-jährigen Sohns. Nach der Matura studierte sie Theologie in Luzern und Tübingen, anschliessend Pädagogik am Kantonalen Lehrerinnenseminar in Luzern. Nach einigen Jahren als Dozentin u.a. an der Pädagogischen Hochschule und an der Universität Luzern, promovierte Brigitte Glur-Schüpfer an der Universität Luzern. 2013-2015 absolvierte sie das Nachdiplomstudium Berufseinführung und arbeitete als Pfarreiseelsorgerin. Bis im Frühling 2020 war sie als Gemeindeleiterin ad interim für die Pfarreien Langnau bei Reiden, Richenthal und Pfaffnau-Roggliswil im Einsatz.

Brigitte Glur-Schüpfer
Quelle: © Bischofsvikariat St. Viktor Luzern
Die neue Regionalverantwortliche Brigitte Glur-Schüpfer.

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