Kreuzlingen, 28.11.19. Die polnischen Redemptoristen Patres werden Kreuzlingen auf den 31. Juli 2020 verlassen. Vorangegangen war ein Zielkonflikt zwischen Bischof Felix Gmür, Bischof von Basel, und Pater Jan Walentek, Pfarradministrator von Kreuzlingen, wonach sich alle Priester an die gängige Kultur und Praxis im Bistum Basel zu halten haben. 
Die Kirchenvorsteherschaft der Katholischen Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen zeigt sich enttäuscht darüber, dass keine Einigung in diesem Zielkonflikt gefunden wurde. 
Communiqué Bistum Basel:

"P. Jan Walentek ist ein sehr guter Seelsorger und wird deshalb von vielen Pfarreiangehörigen sehr geschätzt. Seit einem Jahr fanden mehrere Gespräche statt, um zu prüfen, ob P. Jan Walentek die Leitung der drei Pfarreien und des zukünftigen Pastoralraumes übernehmen kann. Damit verbunden ist auch die Projektleitung für das Errichtungsprojekt des zukünftigen Pastoralraumes. P. Jan Walentek hat in einem Gespräch mit Bischof erklärt, dass er den Einbezug der Laien, insbesondere in der Eucharistiefeier, mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann. Aus diesen Gründen hat Bischof Felix P. Jan vorgeschlagen, sich als Priester auf die eigentliche Seelsorge zu konzentrieren. Diese Möglichkeit sieht P. Jan nicht. 
Der Provinzial der polnischen Provinz wurde durch Bischof Felix über diese Spannungen informiert. Da der Provinzial keine Möglichkeit einer Konsenslösung gesehen hat, hat er entschieden, die Gemeinschaft der polnischen Redemptoristen auf den 31. Juli 2020 zurück zu rufen. 
Der Bischof versteht die schwierige Situation der beiden Kreuzlinger Pfarreien und ist mit der zuständigen Regionalverantwortlichen bemüht, eine gute personelle Lösung zu finden." 

Die Kirchenvorsteherschaft möchte gerne folgende Erklärung abgeben zu diesem Communiqué: 
Wenn im Communiqué steht, dass sich Pater Jan Walentek auf sein Gewissen beruft, so bezieht er sich auf das Kirchenrecht und auf offizielle Verlautbarungen der katholischen Kirche, die keine Laienpredigten während der Eucharistie vorsehen. In einigen Bistümern der Schweiz, wird die Praxis anders gelebt. Pater Jan stellt sich nicht grundsätzlich gegen die Mitwirkung von Laien in der Eucharistiefeier. 
Die Kirchenvorsteherschaft schätzt Pater Jan sehr und hätte gerne mit ihm weitergearbeitet. 
Wir haben Monate lang versucht zu vermitteln und eine Lösung des Konflikts angestrebt. Unser Ziel war es, einen Kompromiss zu finden, der sowohl auf die Kultur des Bistums Rücksicht nimmt, wie auch auf die Erwartungen von Pater Jan. 
Die Kirchenvorsteherschaft ist sehr enttäuscht über das vorliegende Resultat. Unser Aufruf, sich zu einem Gespräch zu treffen und einen Kompromiss zu finden, blieb im Bistum ungehört. Wir können das Vorgehen nicht verstehen. 2 

Redemptoristen Patres 

Unser Bistum hatte mit den polnischen Redemptoristen einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Darin war vorgesehen, dass polnische Patres während einer längeren Zeitperiode priesterliche Dienste in der Diözese Basel verrichten werden. Ihr Standort sollte Bernrain sein. 
Das Oberhaupt der polnischen Redemptoristen hat nach diesem Zielkonflikt Konsequenzen gezogen und wird alle Redemptoristen Patres aus Kreuzlingen abziehen. Dies betrifft neben Pater Jan auch den Vikar der Kirchgemeinde Kreuzlingen, Pater Stanislaw, welcher seine zweijährige Berufseinführung im August 2019 angefangen hat. Ebenfalls Pater Marek, welche für die Missione di catolica in der Landeskirche Thurgau, angestellt war. 

Priesterhaus Bernrain 

Die Stimmberechtigten der katholischen Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen haben im Mai 2019 einen Rahmenkredit von 2,1 Mio. Franken für die Sanierung des Priesterhauses Bernrain mit 82.7% Zustimmung angenommen. Die Vorlage sah eine Sanierung und einen moderaten Ausbau des unter Denkmalschutz stehenden Hauses vor. 
Die Baueingabe wurde bei der Stadt eingereicht, der Entscheid ist noch ausstehend. 
Die Behörde muss nun in den nächsten Monaten die neu geschaffene Situation analysieren, bevor weitere Schritte unternommen werden. 

Wie weiter in Zukunft? 

Trotz des Unverständnisses gegenüber der Entscheidung des Bistums möchte die Kirchenvorsteherschaft auch weiterhin eng mit dem Bistum zusammenarbeiten und gemeinsam nach neuen Lösungen suchen. Es gilt die zur Verfügung stehende Zeit bis zum Weggang von Pater Jan und Pater Stanislaw aktiv zu nutzen. Vorerst sind wir glücklich darüber, dass wir Weihnachten und Ostern mit Pater Jan und Pater Stanislaw feiern können. 
Bereits in den nächsten Tagen wird das Gespräch mit Frau Margrith Mühlebach (Regionalverantwortliche des Bischofsvikariat St. Viktor) gesucht, um sich einerseits auszusprechen und andererseits die ersten Schritte für die Zukunft zu planen. Im Zentrum werden dabei die zukünftige pastorale Leitung und die Sicherung der Seelsorge stehen. 
Eine Informationsveranstaltung für die Kirchbürger werden wir anbieten, sobald erste konkrete Planungsresultate vorhanden sind. 
Wir sind sehr froh darüber, dass wir uns auf ein motiviertes und engagiertes Team von Mitarbeitern verlassen können. Sie werden auch in Zukunft ein wichtiger Bestandteil unseres kirchlichen Lebens sein. An unserem grossen und vielfältigen Angebot wie z.B. Fokus, Kindersamstag, Mittagstisch, Kinderkirche, MfG, Piazza 60+, Adoray, Orgelkonzerten, Alphalive und viele andere, wird sich auch in Zukunft nichts ändern. 

Kath. Kirchgemeinde Kreuzlingen-Emmishofen
 

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