Teilnehmerliste für Weltsynode veröffentlicht

Diese Liste ist eindrücklich: 364 Personen werden im Oktober an der Weltsynode teilnehmen. Am 7. Juli hat der Vatikan die Namen der Teilnehmenden bekannt gegeben. Erstmals haben auch nicht geweihte Männer und Frauen ein Stimmrecht, obwohl es sich kirchenrechtlich um eine Bischofssynode handelt.

Zwischen dem 4. und 29. Oktober 2023 wird in Rom die erste Etappe der Weltsynode tagen. Mit der Weltsynode hat Papst Franziskus in der katholischen Kirche etwas Neues geschaffen. Zum ersten Mal werden an einer Synode nicht geweihte Personen im grossen Umfang ein Stimmrecht haben, darunter auch knapp 50 Frauen.

Entsenden und berufen
Die vom Vatikan veröffentlichte Liste enthält 364 Teilnehmende, die zum Teil vom Vatikan ernannt und zum Teil von den Ortskirchen entsandt werden. Der Verteilschlüssel ist kompliziert und richtet sich zumindest teilweise nach der Grösse. So entsendet die Schweizer Bischofskonferenz mit Felix Gmür einen, während die Brasilianische Bischofskonferenz fünf Bischöfe nach Rom entsendet.
Anders sieht es bei den Berufungen der Laien und Laiinnen aus. Sie wurden direkt vom Papst berufen. Der Vatikan hat jeweils zehn nicht priesterliche Personen aus den sieben Kontinentalversammlungen ausgewählt. Damit schickt das kleine Ozeanien gleich viele Delegierte nach Rom wie Afrika. Dies hat im Vorfeld bereits zu Kritik geführt.
Die zehn Synodalen setzen sich jeweils aus sechs Frauen und vier Männern zusammen. Zwei der Europäerinnen, die in Rom dabei sein werden, verfügen bereits über Synoden-Erfahrung: Die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler (56) und die Französin Anne Ferrand (41) waren beide im Februar 2023 als Delegierte der Kontinentalsynode in Prag.

Weltsynode im Oktober in Rom
Inhaltlich soll es im Oktober vor allem um neue Wege der Mitwirkung der kirchlichen Basis bei wichtigen Entscheidungen in der katholischen Kirche gehen. Ausserdem sollen Themen wie die verpflichtende Ehelosigkeit von Priestern, eine mögliche Weihe von Frauen zu Diakoninnen und eine bessere Einbeziehung sexueller Minderheiten in der Kirche besprochen werden.
Diese und weitere Themen haben sich in einem weltweiten Befragungs- und Beratungsprozess herauskristallisiert und sind in einem Arbeitsdokument, dem «Instrumentum laboris», als Fragestellungen formuliert. An zwei zentralen Treffen im Vatikan werden von den Bistümern und Kontinenten entsandte sowie vom Papst benannte Mitglieder über diese Fragen diskutieren. Beide Versammlungen, die im Oktober 2023 und Oktober 2024 stattfinden, werden über Vorschläge beraten und abstimmen. Ihre Ergebnisse werden sie dem Papst als Empfehlungen in einem Schlussdokument vorlegen. Daraus kann er ein sogenanntes «Nachsynodales Schreiben» verfassen. Letztlich entscheidet somit Franziskus über Beschlüsse.

Annalena Müller/Red., 21.07.2023
 

Helena Jeppesen-Spuhler
Quelle: zVg
Die Schweizerin Helena Jeppesen-Spuhler – hier bei einem früheren Rombesuch - wurde ausgewählt, an der Weltsynode teilzunehmen.

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