Initiative von AKUT startet 

Am Wochenende des 3. und 4. Oktobers findet in der katholischen Kirche Romanshorn wieder der traditionelle Tiergottesdienst statt. Im Rahmen dieser Gottes - dienste lanciert zudem der schweizerische überkonfessionelle Arbeitskreis Kirche und Tiere (AKUT) sein neues Projekt «Tierfreundliche Kirche» und wirkt im Sonntagsgottesdienst mit.

Mit der Selbstverpflichtung «Tierfreundliche Kirche» sollen kirchliche Institutionen und Kirchgemeinden künftig ihren Willen bekunden, den respektvollen Umgang mit Tieren in ihrem Alltag durch besondere Aktivitäten prioritär zu fördern. Die Initiative sei schon länger in Planung gewesen, sagt Gaby Zimmermann, die das Projekt mit erarbeitet hat und bis 2018 im Vorstand von AKUT tätig war. Nun nimmt die Geschäftsleiterin des Vereins, Eveline Schneider Kayasseh, den Tiergottesdienst vom 4. Oktober in Romanshorn zum Anlass, um die Idee öffentlich vorzustellen. Das Datum wurde dabei nicht ohne Grund gewählt – es fällt auf den Welttierschutztag und zugleich auf den Franziskustag. «Ein wichtiger Anknüpfungspunkt, weil Franziskus einer der Patrone der Tiere ist», so Gaby Zimmermann.

Aktive Projektbeteiligung

«Zwar ist das Umweltbewusstsein erfreulicherweise gestiegen, aber trotzdem gehen dabei Tiere oft vergessen», so Gaby Zimmermann. Kirchgemeinden könnten hier viel machen, ist die Theologin überzeugt. Sie hätten Kirchen, Liegenschaften, Umgelände, und damit viele Möglichkeiten, Mitgeschöpfe mehr miteinzubeziehen. «Wir wollten den Kirchgemeinden, die hier Akzente setzen möchten, ein Instrument an die Hand geben und sie aktiv an einem Projekt beteiligen», erklärt Gaby Zimmermann. Dabei geschieht der Beitritt über eine Selbstdeklaration. Die teilnehmende kirchliche Institution verpflichtet sich, einen Prozess in Gang zu setzen, bei dem kontinuierlich Umsetzungsmassnahmen anhand von fünf tierfreundlichen Grundsätzen getroffen werden.

Freiwilliger Bericht

Gaby Zimmermann sei es dabei wichtig gewesen, dass die Initiative kompatibel sei mit dem kirchlichen Umweltlabel «Grüner Güggel » und sich mit diesem ergänze. «Die Kirchgemeinden, die beim ‹Grünen Güggel› mitmachen, erfüllen die Kriterien des Projekts eigentlich schon. Doch es geht auch darum, zu schauen, was man darüber hinaus vielleicht noch konkret verbessern könnte », erklärt die ehemalige Romanshorner Gemeindeleiterin, die immer noch in einem kleinen Pensum bei der Kirchgemeinde tätig ist. Anlässlich des Beitritts kann eine Absichtserklärung aufgegeben sowie mindestens je eine konkrete Umsetzungsmassnahme benannt werden. Auf freiwilliger Basis berichte die tierfreundliche kirchliche Institution dann AKUT einmal jährlich von ihrer Umsetzung und Weiterentwicklung.

Bewusstsein stärken

Das Projekt berühre die Schöpfungszeit, weshalb AKUT jährlich das aktuelle Thema der Organisation oeku Kirche und Umwelt dazu aufgreifen und tiergerecht umsetzen wolle, um möglichst vielen Kirchgemeinden Unterlagen für Tiergottesdienste bereitzustellen. Gaby Zimmermann findet, dass «in der ganzen Diskussion um die Schöpfung der Stellenwert der Tiere oft zu niedrig ist». «Das verdient, gerade bei uns in der Kirche, von unserem Glauben her, mehr Beachtung und auch mehr Massnahmen», erklärt sie. Man könne oft schon mit einfachen Mitteln viel erreichen, um die Dezimierung einheimischer Tierarten zu verhindern. Das müsse mehr ins Bewusstsein rücken.

Sarah Stutte, forumKirche, 29.9.20


Weitere Informationen: www.tierfreundlichekirche.ch
 

Tierfreundliche Kirche
Quelle: © Pfarrei Romanshorn
«Tierfreundliche Kirche»: Das Projekt von AKUT soll Kirchgemeinden dazu animieren, sich in ihrem Alltag mehr für Tiere stark zu machen.

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