Migrationskrise an der polnisch-belarussischen Grenze

2021/2022 sassen Tausende Flüchtlinge an der polnisch-belarussischen Grenze fest. Angelockt durch falsche Versprechungen des belarussischen Machthabers Alexander Lukaschenko warten viele von ihnen bei Minustemperaturen in Zelten im Wald noch immer auf die Weiterreise nach Polen. Kirche ohne Grenzen sprach mit dem Polnischen Roten Kreuz (PCK), um mehr über die aktuelle Situation vor Ort zu erfahren.

Die polnische Grenzwache meldete zwischen August 2021 und Anfang Februar 2022 über 40'000 Versuche unerlaubter Grenzüberschreitungen an der polnisch-belarussischen Grenze. Angeblich, so der Vorwurf der EU, hätte Belarus' Machthaber Alexander Lukaschenko gezielt Migrant*innen nach Minsk eingeflogen und sie weiter an die polnische Grenze geschickt, um damit gegen EU-Sanktionen gegenüber seinem Land zu protestieren. In der Folge reisten immer mehr Menschen vieler Nationen aus dem Nahen Osten mit Westeuropa als Ziel durch Belarus. Mittlerweile hat die EU schon einige Billigflugangebote nach Minsk unterbunden, um Belarus so dazu zu bringen, einzulenken. Durch die momentane schwierige politische Lage zwischen der EU und Russland hat sich die Situation aber weiter zugespitzt.

Riskante Wege gehen
Die Flüchtlinge, meist arbeitsfähige Männer, aber auch junge Familien, die sich eine bessere Zukunft in der EU erhofften, wurden indes von der bitteren Realität überrascht. Sie bleiben zwischen den beiden Ländern «gefangen», sind daher frustriert und erschöpft. Mit organisierten Angriffen versuchen sie ab und zu die Grenze zu stürmen, was zu Verletzten auf beiden Seiten des Stacheldrahtzauns führt. In ihrer Verzweiflung beschreiten die Migrant*innen riskante Wege, die häufig tödliche Gefahren bergen. Das raue Klima bringt es mit sich, dass kranke, dehydrierte, hungrige und unterkühlte Menschen sterben. Manche haben schon im Spätsommer ihre Träume nach einem friedlichen Leben in Europa aufgegeben, doch ihnen wurde der Retourweg versperrt. Im Herbst durften dann endlich ca.1'500 Menschen zurück in ihre Heimat fliegen. Weitere folgten.

Humanitäre Hilfe leisten
«Leider kann sich das Polnische Rote Kreuz, wie andere Organisationen auch, nicht legal in der Grenzzone aufhalten. Eine Ausnahme bilden die Zweigstellen des PCK, die in der Nähe der Grenze tätig sind und an die sich die Flüchtlinge wenden können, sowie die Retter des PCK, die mit Genehmigung des Grenzschutzes an den Wochenenden an der Abflugstelle in Michałow Dienst haben», erklärt Urszula Okoń, Senior Spezialistin für Promotion und Fundraising des PCK. Die Retter besuchen regelmässig Zentren des Grenzschutzes, wo sie Flüchtlingen in Not präventiv und medizinisch helfen und humanitäre Hilfe leisten. «Wir arbeiten auch kontinuierlich mit anderen Organisationen und Aktivist*innen zusammen, die in direktem Kontakt mit den Flüchtlingen im Wald stehen», so Urszula Okoń. Das PCK stellte ausserdem Sachspenden wie Schutzausrüstungen für die Polnische Humanitäre Organisation zur Verfügung. 

Mauerbau bis Ende Juni
Obwohl die Migrationskrise an der polnisch-belarussischen Grenze in der Öffentlichkeit immer weniger thematisiert wird, hat sich die Lage vor Ort keinesfalls normalisiert. In den Wäldern und Sümpfen von Podlachien harren noch immer viele aus – hilflose Opfer einer Politik, die über ihre Köpfe hinweg entschieden wird. In der Nähe der Grenzübergangsstelle in Bruzgi sind von 5'000 noch etwa 700 Personen geblieben. Manche sind in einem Flüchtlingszentrum untergebracht, aber sehr oft fehlen Kleidung, Hygieneartikel und Medikamente. «Die Lage an der Grenze hat sich inzwischen etwas beruhigt. Es gibt weniger Gruppen, die die Grenze überschreiten», bestätigt Urszula Okoń. Trotzdem bauen die Behörden jetzt eine 186 km lange und 5,5 m hohe Mauer, um die EU-Grenze zu Belarus besser zu schützen. Diese soll bis Ende Juni dieses Jahres fertig sein. Die Bevölkerung der 183 Ortschaften in der Sperrzone ist beunruhigt, weil sie sich vor der bewaffneten Rache Lukaschenkos fürchtet. Ostpolen ist sehr traditionell und gläubig, viele wenden sich deshalb an Gott. Einige Dörfer organisierten im Herbst ausserdem eine zehntägige Mahnwache für den Frieden.

Text und Übersetzung: Monika Freund Schoch, 15.02.2022
 


PCK dla uchodźców

Kryzys migracyjny na granicy polsko-białoruskiej

Od sierpnia 2021 do lutego 2022 straż graniczna zanotowała ponad 40 tyś. prób nielegalnego przekroczenia granicy z Białorusi do Polski. Urszula Okoń, starszy specjalista ds. promocji i pozyskiwania funduszy PCK opowiedziała Kirche ohne Grenzen jaka jest obecna sytuacja uchodźców, którzy utknęli na pasie przygranicznym. 
«Niestety, podobnie jak inne organizacje, PCK nie może legalnie przebywać w strefie przygranicznej. Wyjątkiem są lokalne oddziały PCK działające przy granicy, do których uchodźcy mogą się zwrócić, oraz ratownicy PCK, którzy za zgodą Straży Granicznej pełnią dyżury w weekendy w punkcie wyjazdowym PCK w Michałowie», opowiada pani Okoń. Ratownicy regularnie udzielają potrzebującym uchodźcom pomocy medycznej oraz humanitarnej (ciepłe, suche ubrania, ogrzewanie i wysokoenergetyczne posiłki). Przekazano również środki ochrony osobistej: płyny do dezynfekcji rąk, maseczki, rękawice i chemię gospodarcą dla Polskiej Akcji Humanitarnej
«W międzyczasie sytuacja na granicy nieco się uspokoiła. Mniej grup przekracza granicę», potwierdza pani Urszula Okoń. W pobliżu przejścia granicznego w Bruzgach z 5000 osób pozostało jeszcze około 700. Fakt, że niektórzy są zakwaterowani w ośrodku dla uchodżców i mają dach nad głową, nie oznacza, że ich potrzeby są zaspokojone. Nadal brakuje ciepłych ubrań i butów, środków higieny osobistej oraz lekarstw.
Niektórzy pobożni mieszkańcy 183 miejscowości objętych strefą zamkniętą stanu wyjątkowego, obawiając się ataku Łukaszenki, modlą się modlitwą za nieprzyjaciół wizjonerki Anny Lamberger z Klagenfurtu: «Otocz naszą ojczyznę wstęgą Krwi Chrystusa. Przez Najdroższą Krew wróg nie przejdzie». Jesienią zorganizowano także objazdową wystawę cudownego obrazu Matki Bożej Łaskawej oraz 10-dniowe czuwanie w intencji pokoju.
 

Polnisches Rotes Kreuz hilft Migrant*innen
Quelle: © Polnisches Rotes Kreuz (PCK)
«Seit Beginn der Migrationskrise hilft das PCK allen Migrant*innen, die sich mit der Bitte um Hilfe an uns wenden», erklärt Urszula Okoń, Senior Spezialistin für Promotion und Fundraising des PCK.

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