Eine Reise nach Mosambik

Die Engländerin Sally Ward lebte lange in der Schweiz, wo sie dem christlichen Glauben nähergekommen ist. Seither versucht sie Gottes Wille umzusetzen. Diesen Sommer ist sie mit ihrer jugendlichen Tochter nach Mosambik geflogen. Was sie dort erlebt hat, teilte sie Kirche ohne Grenzen mit. 

Sie lebten 14 Jahre in der Schweiz. Was hat Sie wieder nach England geführt? 

Ich folgte dem Ruf Gottes. Mit der Zeit verspürte ich in meinem Herzen immer mehr Heimweh. Wir fanden in der Schweiz zu unserem Glauben, hatten aber stets das Gefühl, dass wir einen Auftrag in England zu erfüllen haben. Unseren Umzug machten wir in erster Linie von einer guten christlichen Schule für unsere Kinder abhängig, erst danach suchten wir ein passendes Zuhause. Das Mietshaus, das Verwandte für uns fanden, war ein bisschen abgelegen. Doch schon am ersten Sonntag wurden wir herzlich in die kirchliche Gemeinde aufgenommen. Das war für uns ein Zeichen, dass wir hier am richtigen Platz waren. Durch die Kirche habe ich auch meinen Job bei einer Wohltätigkeitsorganisation gefunden. 

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, nach Mosambik zu reisen? 

Wir leben seit ungefähr eineinhalb Jahren wieder in England und seitdem habe ich jeden Morgen, zusammen mit meinem Mann, eine Erbauungsschrift von Heidi Baker gelesen, die ich geschenkt bekam. Diese Andachtsgeschichten handeln häufig von leidenden Menschen in Mosambik und rührten mich zutiefst. Inspiriert durch die Bibelworte: «Meine Kindlein, lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit » (1. Johannes 3,18) entschloss ich, etwas zu unternehmen. Die Idee – nach Mosambik zu reisen – erzählte ich meinem Mann, und er stimmte zu. 

Was genau haben Sie unternommen? 

Ich kontaktierte die von Heidi Baker gegründete internationale NGO, Iris Global, um anzufragen, ob sie meine Hilfe in einem Kinderzentrum benötigen würden. Sie empfahlen uns das Zentrum in der Hauptstadt Maputo. Erst wollten wir als ganze Familie hinreisen, doch das ist sehr teuer und wäre logistisch zu kompliziert gewesen. Ich flog schlussendlich nur mit meiner 12-jährigen Tochter Alana. Es war eine bereichernde und unschätzbare Erfahrung. 

Was haben Sie dort gemacht? 

Wir blieben zweieinhạlb Wochen im Kinderzentrum «Zimpeto», wo ungefähr 300 Kinder wohnen. Am meisten fehlt den Kindern der persönliche Kontakt, ein Vorbild und Liebe. Besonders Säuglinge und Kleinkinder benötigen für eine gesunde Entwicklung viel Berührung. Alana und ich haben mit den Kindern täglich individuell gespielt. Am Anfang waren sie immer distanziert, aber schon nach kürzester Zeit öffneten sie sich. Ich war überrascht, dass sogar eine halbe Stunde sanfter Umarmung und Zuneigung echte Wunder schafft. Die Umwandlung hat sich immer auch an den Interaktionen mit dem Umfeld gezeigt: sie lachten, sie sprachen und wirkten aus ihrem Schutzpanzer befreit. Ausserdem haben wir Strassenkindern das Evangelium nähergebracht und sie betreut. Wir kauften warme Pullover und Schuhe für sie, mit dem Geld, das wir zuvor durch Crowdfunding gesammelt hatten. Wir besuchten eine zerstörte Kirche am Rand einer gigantischen Müllmulde, halfen mit der Esswarenverteilung für die Ärmsten und vieles mehr. 

Möchten Sie wieder nach Mosambik fliegen? 

Ja, und es wäre wunderbar, wenn wir beim nächsten Mal als Familie hinfliegen könnten. Diese Reise offenbarte mir, dass unser westliches Konsumdenken unecht ist. Nur die einfache Existenz, bei der man sich jeden Morgen fragt: «Was kann ich HEUTE tun um Gottes Wille zu bewahrheiten?», fühlt sich real an. 

Text & Übersetzung: Monika Freund Schoch


Love shows in action 

A transforming trip to Mozambique 

An English woman, who lived 14 years in Switzerland, decided to move back to her homeland. In the UK she felt in the right place to pursue God’s will and discovered her calling to help vulnerable and poor people. 

Following the Bible verse saying that love should show in action and not only words (1John 3:18), Sally and her 12 year old daughter, Alana, went this summer for 2,5 weeks to «Zimpeto», the children’s center in Maputo. They have developed a big compassion to the suffering in Mozambique described in the daily devotionals from Heidi Baker, a founder of Iris Global

They spent lots of one-to-one time with the babies and children. That’s what the little people are missing the most and need for the healthy development. Sally could not believe the complete transformation spending such a short amount of time with one toddler could make. Many changed from being very sad, nervous souls to bundles of joy and fun. 

Sally and Alana also prayed for the sick in the local hospital, ministered to the criminals in the police station, visited a destroyed church next to the rubbish dump and worked with the street kids who live in a derelict building with no adults around. As it was winter in Mozambique, Sally couldn’t sleep thinking of the poor children shivering in the cold, so she purchased warm clothes and some shoes for the money that she raised in a crowdfunding before she left home.

This amazing experience changed the Wards and brought a new perspective for their future. They are planning the next visit in Mozambique, if financially possible as a family. Sally says: «Life here in the Western culture with the consuming purpose seems surreal now. The simple existence, when you get up every morning asking yourself: what can I do today to fulfill God’s will? – that is the REAL life.»


Ausgabe Nr. 22/2018

 

Alana (l.) und Sally Ward (r.) flogen diesen Sommer nach Mosambik, um im Kinderzentrum «Zimpeto» auszuhelfen.

Alana Ward schenkt den Kindern aus Mosambik Zuneigung.

Bilder: zVg Sally Ward

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