Podiumsdiskussion des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen (IRDSH)

Das interreligiöse Netzwerk IRAS COTIS organisiert stets Anfang November die «Woche der Religionen». Dabei finden rund 100 Veranstaltungen in der Schweiz statt, welche zur Begegnung und zum Dialog zwischen den in der Schweiz ansässigen Kulturen führen sollen. Zu diesem Netzwerk gehört auch der Interreligiöse Dialog Schaffhausen, der die Podiumsdiskussion «Religionen und ihr Umgang mit Krankheit» organisierte. 

«Wir müssen uns nicht in allem einig sein, aber wir müssen miteinander reden.» Mit diesen Worten eröffnete die Koordinatorin des Interreligiösen Dialogs Schaffhausen, Bushra Buff-Kazmi, die Veranstaltung. Dabei betonte sie, dass die Gruppe seit 2006 besteht und sich seither mit Themen auseinandergesetzt hat, welche alle Menschen betreffen, unabhängig von ihrer Religionsangehörigkeit. So befasste man sich im ersten Jahr mit dem Thema Bestattung, während sich der Interreligiöse Dialog Schaffhausen in diesem Jahr mit dem Umgang mit Krankheit in den verschiedenen Religionen beschäftigt. Was nämlich alle Menschen gemeinsam haben, sei das Gefühl von Einsamkeit während einer Krankheit und dem Bedarf an Unterstützung und Kraft.

Spiritualität oder Religiosität?

Die Spitalseelsorger Adrian Berger und Ingo Bäcker sind sich einig: Im Umgang mit Patient*innen braucht es einerseits Spiritualität und andererseits Empathie. Wichtig ist, dass man gut zuhören kann und herausfindet, was ein Mensch benötigt, um die Krankheit auszuhalten. «Oft können die Menschen nichts mit dem Wort 'Religiosität' anfangen. Das Wort 'Spiritualität' steht ihnen jedoch nahe», meint Adrian Berger. So fragen sich die Kranken in dieser schwierigen Zeit oft: «Wer bin ich eigentlich?» oder «Was bedeutet mir etwas im Leben?» Um jene Personen zu finden, welche ein Gespräch benötigen, sei die Zusammenarbeit zwischen dem Spitalpersonal und den Seelsorger*innen ausschlaggebend. Für die beiden Spitalseelsorger spielt es dabei keine Rolle, welcher Konfession die Patient*innen angehören. «Wir besuchen keine Patient*innen, wir besuchen Menschen», betont somit Ingo Bäcker und erklärt, dass nicht die Krankheit im Mittelpunkt steht, sondern der Mensch selbst.

Früher geistiger Erziehungsprozess

Für die Vertreterin des Buddhismus, Birgit Gerber, sind die Themen des Leidens und der Vergänglichkeit nicht neu. Diese werden stets thematisiert, da der Buddhismus der Auffassung ist, dass kein Mensch ganz krank oder ganz gesund ist. Durch die Meditation könne man jedoch den Geist stärken, damit dieser die Krankheit überstehen kann. Jedoch sei wichtig, dass der geistige Entwicklungsprozess bereits früh anfängt und nicht erst dann, wenn man schwer krank wird. Auch die Vertreterin des Judentums, Ilan Jäckel, bestätigt, dass durch die Auseinandersetzung mit dem Glauben oder der Spiritualität eine Ruhe geschaffen wird, welche den Menschen hilft, die Krankheit zu bekämpfen.

Krankheit als Chance für Wachstum

Alle Religionsvertreter*innen der Podiumsdiskussion sind der Meinung, dass Krankheit nicht Gottes Strafe ist, sondern eine Möglichkeit, sich mehr auf sein Inneres zu konzentrieren. Zwar sehen beispielsweise die Bahá'í eine gute Gesundheit als grösstes Geschenk, aber auch der Tod sei ein Bote der Freude. Der muslimische Imam Nimetullah Veseli regt zum Gebet an, da dieses Sicherheit bietet und einen die Nähe Gottes spüren lässt. Ebenso beteuert er, der Tod sei ein Prozess, den man sich nicht aussuchen könne. Dennoch bewirke Gott Wunder, wenn die Medizin an ihre Grenzen stösst. Somit ist es wichtig, Hoffnung zu haben und sich nicht selbst die Schuld für eine Krankheit zu geben.
«Hilfe kommt nicht immer in der Form, in der man sich das wünschen würde», ergänzt Bushra Buff-Kazmi zum Schluss, «Aber es ist wichtig, dass man Hilfe annehmen kann und Vertrauen bildet.»

Text und Übersetzung: Katarina Raguž, Kirche ohne Grenzen, 30.11.2021


 

 

Bolest ne bira vjeru

Međureligijski dijalog Schaffhausen organizirao je stručnu raspravu u Zwinglijevoj crkvi u Schaffhausenu


Međureligijska mreža pod imenom IRAS COTIS svaki prvi tjedan u studenom organizira «Tjedan religija» tokom kojeg u cijeloj Švicarskoj bude oko sto događaja, koji potiču na susret i dijalog između vjerskih zajednica diljem Švicarske. Toj mreži pripada i Međureligijski dijalog Schaffhausen. Ove godine u Schaffhausenu su održana dva događanja, od kojih je jedan bio stručna rasprava o temi «Vjerske zajednice i njihov pristup bolestima». 

«Ne moramo u svemu biti suglasni, ali moramo razgovarati jedni s drugima.» S tim je riječima gospođa Bushra Buff-Kazmi, koja je koordinatorica «Međureligijskog dijaloga Schaffhausen», otvorila je diskusiju. Također je naglasila, kako je njihova Udruga osnovana 2006. godine, te se od osnivanja bavi sadržajima koji se tiču svih ljudi, neovisno o njihovoj vjerskoj pripadnosti. Naime, svim ljudima je zajedničko da se u trenutcima bolesti osjećaju usamljenima te im je potrebna podrška i snaga. Bolnički dušobrižnici Ingo Bäcker i Adrian Berger naglašavaju kako im nije bitna vjerska pripadnost pacijenata koje posjećuju po bolnicama: «Mi ne posjećujemo pacijente nego ljude.»

Bolest kao prilika

Svi vjerski predstavnici u raspravi su bili suglasni kako bolest nije Božja kazna, nego štoviše šansa da se čovjek više koncentrira na svoju unutrašnjost. Tako je na primjer vjerska skupina Bahai uvjerena da je zdravlje najveći dar, ali je isto tako smrt vjesnik radosti. Muslimanski imam potiče na molitvu, jer ona nudi spokoj i pomaže ljudima da osjete Božju prisutnost. On naglašava kako Bog stvara čuda, tamo gdje medicina nailazi na zapreke. S toga je vrlo bitno ne gubiti nadu i ne kriviti samoga sebe za neku bolest. «Pomoć ne dolazi uvijek u onom obliku kako mi to zamišljamo», dodaje gospođa Buff-Kazmi za kraj, «ali je bitno da ljudi prihvaćaju pomoć i da grade povjerenje.»
 

Podiumsdiskussion
Quelle: Katarina Raguž
An der Podiumsdiskussion nahmen Vertreter*innen verschiedener Religionen und der Spitalseelsorge teil.

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