Weinfelden, 2.9.20 (Red.). Die interreligiöse Feier zum Bettag und eine Stadtführung zum Thema «Jüdischen Leben in Konstanz» müssen aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie ausfallen. Sie werden auf 2021 verschoben, teilte der Interreligiöse Arbeitskreis im Kanton Thurgau mit. Stattdessen lädt er zu zwei kleineren Veranstaltungen ein.

Die Interreligiöse Feier am Bettag hat im Thurgau Tradition. Bereits zum 6. Mal hätte sie stattfinden sollen – dieses Jahr in Kreuzlingen zum Thema «Wo bin ich zu Hause?». Aufgrund der Corona-Auflagen hätten nicht so viele Interessierte an der Feier teilnehmen können wie letztes Jahr. Deshalb beschloss der Vorstand des Interreligiösen Arbeitskreises, die Feier auf 2021 zu verschieben. Ebenso musste eine Führung durch Konstanz, die das jüdische Leben der Stadt zum Thema hat und damit einen Besuch der Synagoge verband, ausfallen. Auch sie soll nächstes Jahr nachgeholt werden. Der Vorstand empfiehlt stattdessen zwei kleinere corona-kompatible Veranstaltungen, einen Filmabend und eine Begegnung mit Mitgliedern der Bahá'i Gemeinschaft.

Film mit Gespräch

Am 23. September wird um 19.30 Uhr im Kino Roxy Romanshorn der Film SHALOM ALLAH gezeigt. Der Zürcher Journalist und Regisseur David Vogel begleitete über sieben Jahre hinweg vier Personen, die zum Islam konvertiert waren. Dabei wurde deutlich, wie vielen Vorurteilen Konvertiten wegen ihres Entscheides ausgesetzt sind. Die Recherchen konfrontierten den Autor aber auch mit seiner eigenen jüdischen Vergangenheit. Obwohl sich Vogel nie als «jüdischer» Filmemacher oder Journalist verstand, wurden ihm Parallelen zu seinen Protagonisten bewusst. Im Anschluss an die Filmvorführung findet ein Gespräch mit dem Regisseur und der mitwirkenden Familie statt.

Interreligiöse Begegnung 

Im Rahmen der Woche der Religionen findet am 12. November, um 19 Uhr bei Familie Keusch in Arbon eine Begegnung mit Mitgliedern der Bahá'í Gemeinschaft im Thurgau statt. 
Das Bahaitum ist eine weltweit verbreitete Religion mit rund acht Millionen Anhängern. Sie berufen sich auf die Lehren des Religionsstifters Bahāʾullāh (1817-1892). Seine Hauptbotschaft war, dass nach Gottes Wille das Zeitalter der planetaren Einheit der Menschheit angebrochen sei. In einigen islamischen Ländern sind die Bahá'í eine verfolgte Minderheit. Vor 100 Jahren hat sich der erste Bahá'í der Deutschschweiz in Sommeri (TG) niedergelassen. Im Thurgau versammeln sich rund ein Dutzend Mitglieder monatlich in Hauskreisen. Die Bahá'í vertreten eine offene und tolerante Form eines abrahamitischen Monotheismus. Sie zählen auch die Schriften anderer Religionen zum gemeinsamen geistigen Erbe. Die Unterschiede zwischen den Religionen begreifen sie als kulturell und historisch bedingt.
Zur Begegnung im privaten Hauskreis, aber auch coronabedingt, wird die Zahl der Teilnehmenden auf ein Dutzend begrenzt. Die Adresse des Versammlungsortes wird den Angemeldeten direkt mitgeteilt. Anmeldungen bis spätestens 9. November an Matthias Loretan, Neuhofstrasse 72, 8590 Romanshorn, dialog@thurgau-interreligioes.ch.

Red.
 

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