120. Synode der Landeskirche Schaffhausen

Nach Wegfall der Corona-Massnahmen konnten die Synodalen der römisch-katholischen Landeskirche erstmals wieder ohne Einschränkungen zusammenkommen. Sie verabschiedeten die Rechnung 2021 mit einem grossen Plus und zudem Zuschüsse für zwei Entwicklungsprojekte in El Salvador bzw. Äthiopien.

Gleich zu Beginn wählte die Versammlung Mareike Bertmaring, Irena Kulis und Evelyne Pigeat-Stamm in die Geschäftsprüfungskommission, der noch Felix Schmid und Ruedi Ergenzinger angehören. Damit wurde dieses Gremium grösser und weiblicher. 
Die Rechnung 2021 wies anstatt des budgetierten Minus von ca. 38´600 Franken ein Plus von knapp 87´000 Franken auf. Dieser grosse Unterschied wurde damit erklärt, dass während der Corona-Zeit viele geplante Veranstaltungen ausfallen mussten. Dadurch erhöhten sich auch die Rücklagen der Landeskirche deutlich. Dominik Brasser, im Synodalrat zuständig für die Finanzen, kündigte an, dass man für das Budget 2023 eine temporäre Steuersenkung von 1 auf 0,9 Prozent vorschlagen wolle, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Synodalen genehmigten die Rechnung einstimmig.

Unterstützung von Hilfsprojekten
Als Erstes stellte Andreas Hugentobler (vgl. Titelgeschichte S. 3+4) das Projekt Vivero-Café im Departement La Libertad in El Salvador vor. Der Theologe war bei der Planung und den ersten Schritten dieses vielschichtigen Projektes selbst beteiligt. Im Zentrum steht ein Garten-Café, das von sechs Jugendlichen in Teil- und Vollzeit betrieben wird. Lokale Produzentengruppen beliefern das Café und bieten ihre Ware dort in einem eigenen Verkaufsraum an. Sensibilisiert durch Vorgängerprojekte stellen sie ihre Lebensmittel nach ökologischen Standards her. Daneben bietet das noch im Aufbau befindliche Zentrum Räume für Besprechungen und Fortbildungen. Dem Projekt, das von ACOBAMOR, einer Vereinigung von Basisgemeinden, getragen wird, fehlen in der Finanzierung noch etwa 37´000 US-Dollar.
Im Anschluss stellte Susanne Bättig das Waisenkinderdorf Elshadai in der Provinz Tigray in Äthiopien vor. Das 1989 von einem Einheimischen gegründete Projekt wird seit 2010 von einer Schweizer Projektgruppe, der Susanne Bättig angehört, unterstützt. Heute bietet es 160 Waisenkindern ein Zuhause, das ihnen eine Entwicklung in ein selbständiges Leben ermöglicht. In der angegliederten Schule werden neben den Waisen über 600 externe Schüler*innen unterrichtet. Der Lebensunterhalt der Kinder und Jugendlichen wird durch Erträge einer dazugehörigen Farm gesichert, auf der auch die Kinder mithelfen. Der beantragte Zuschuss soll Investitionen in die Weiterentwicklung des Projektes ermöglichen. Die Synodenmitglieder genehmigten für beide Projekte eine Unterstützung von jeweils 10´000 Franken. 

Informationen
Bischofsvikar Hanspeter Wasmer informierte aus dem Bistum, dass ein neuer Weihbischof im Vatikan vorgeschlagen worden sei, aber man noch auf seine Bestätigung warte. Im Kanton Thurgau sei das Projekt «dual kongruent» gestartet, mit dem versucht werde, dem zunehmenden Personalmangel entgegenzusteuern. Synodalratspräsident Andreas Textor teilte mit, dass bei der Besetzung der vakanten Seelsorgestelle im Psychiatriezentrum Breitenau eine Übergangslösung kurz vor dem Abschluss stehe.

Detlef Kissner, forumKirche, 05.07.2022
 

 

Andreas Hugentobler
Quelle: Detlef Kissner
Andreas Hugentobler stellte dar, wie das Projekt Vivero-Café die Eigenständigkeit der Basisgemeinden stärken kann.

 

Susanne Bättig
Quelle: Detlef Kissner
Susanne Bättig warb für die Unterstützung des Kinderdorfes in Wukro, Äthiopien.

 

Schule von Elshadai
Quelle: Screenshot aus Demofilm www.wukrokinder.ch
In der Schule Elshadai werden ca. 800 Schüler*innen unterrichtet.

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