Weltweit wird im September die SchöpfungsZeit gefeiert. oeku Kirche und Umwelt empfiehlt den Schweizer Kirchgemeinden, mit dem Slogan «Götterspeise und Teufelshörnchen» den Geschmackssinn zu thematisieren – im Rahmen einer mehrjährigen Reihe zu den fünf Sinnen. Die SchöpfungsZeit-Aktion bietet die Gelegenheit, bewusst die Dankbarkeit für Gottes gute Gaben zu pflegen und gleichzeitig die problematische Seite der Ernährung mit ihrer Umweltbelastung zur Sprache zu bringen.

Salzig, sauer, süss, bitter und würzig, sind die Eckpfeiler des Geschmackssinns. Beim Essen erleben wir «Himmel und Hölle», wie die süsse Götterspeise oder das scharfe Teufelshörnchen zeigen. In solchen Benennungen kommt die spirituelle Dimension des Essens zum Ausdruck. In der Bibel ist das Essen ein beherrschendes Thema. Schon im allerersten Kapitel wird eine – später wieder relativierte – Speisevorschrift festgehalten: Menschen wie Tiere sollen sich ausschliesslich von Pflanzen ernähren (Gen 1,29-30). Die spirituelle Bedeutung des gemeinsamen Essens zeigt sich eindrücklich am letzten Abendmahl Jesu. Im Zentrum des christlichen Gottesdienstes steht seitdem – neben dem Hören auf das Wort Gottes – die symbolische Mahlgemeinschaft in der Erinnerung an die Selbsthingabe Jesu für die ganze Schöpfung.

Impulse für das Pfarreileben

Kirchgemeinden und Pfarreien feiern Eucharistie, Abendmahl, das Agape-Mahl, laden zum Kirchenkaffee, zur Fastensuppe oder zum Mittagstisch ein. Dadurch wird die Gemeinschaft gestärkt und der Bezug zu Gott und seiner Schöpfung gepflegt. In der SchöpfungsZeit 2019 kann bewusst der Geschmackssinn geübt werden sowie erspürt und gekostet werden, wie gütig Gott durch all seine Gaben ist (vgl. Ps 34,9). Die SchöpfungsZeit-Aktion bietet gleichzeitig die Gelegenheit, aktuelle Ernährungsfragen wie Foodwaste oder die Klima- und Umweltbelastung der Nahrungsmittel zu thematisieren sowie möglichst schmackhafte und umweltverträgliche Menus zu erproben. Materialien zur diesjährigen SchöpfungsZeit können bei www.oeku.ch/de/bestellungen.php bestellt werden. Ein Magazin mit Beiträgen zum Geschmackssinn aus persönlicher, theologischer und ökologischer Sicht erscheint Anfang Mai. Eine Arbeitsdokumentation mit liturgischen Texten und mit Ideen für Aktionen mit Kindern und Jugendlichen steht ab Ende Mai zur Verfügung.

SchöpfungsZeit feiern

Die Schweizer Kirchen rufen dazu auf, die SchöpfungsZeit zu feiern: «Wir empfehlen, dass der Zeitraum zwischen dem 1. September und 4. Oktober dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet wird.»

Papst Franziskus hat 2015 den «Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung» eingeführt, welcher jährlich am 1. September begangen wird. Es ist sein Wunsch, «dass dieser Gebetstag möglichst auch weitere Kirchen und kirchliche Gemeinschaften einbeziehe und im Einklang mit den Initiativen des Ökumenischen Rates der Kirchen zu diesem Thema gefeiert» wird.

oeku Kirche und Umwelt/Red. (5.3.19)

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Mit unserer Zunge können wir mancherlei Geschmacksrichtungen unterscheiden.

Bild: pixabay.com

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