40 Jahre Kampf gegen die Armut

Dieses Jahr feiert die Caritas Thurgau ihr mittlerweile 40-jähriges Bestehen. Das Jubiläum wird nicht nur mit einem Festakt am 20. Mai gefeiert, sondern auch mit zwei weiteren Aktionen, die Armutsbetroffene unterstützen sollen.

Die Caritas Thurgau hilft Menschen in Not auf vielfältige Weise. Mit ihrer Schuldner- und Sozialberatung oder, seit nunmehr vier Jahren, mit einer Gesprächsgruppe zum Thema Armut und Sozialhilfe. 2016 führte die Regionalstelle zudem die sehr beliebte KulturLegi im Thurgau ein. Mit ihr können Personen mit schmalem Budget günstiger Angebote in den Bereichen Kultur, Sport, Bildung und Gesundheit wahrnehmen. Sie begleitet seit 2004 das Patenschaftsprojekt «mit mir», das Kindern aus belasteten Familien freiwillig tätige Gotten und Göttis vermittelt oder unterstützt mit einer Schreibwerkstatt Menschen bei privaten administrativen Aufgaben. Mit dem «Schuldenmodul», das in Zusammenarbeit mit dem Konkurs- und Betreibungsamtes des Kantons Thurgau und dem Verein FinanceMission entstand, werden Schulklassen besucht, um die Kinder frühzeitig für den sicheren Umgang mit Geld zu sensibilisieren. Seit Februar 2018 trifft sich der Vorstand auch einmal jährlich mit dem Regierungsrat zu einem Runden Tisch, um sich über das Sozialwesen und die Arbeitsintegration auszutauschen. Ferner steht die Regionalstelle in engem Kontakt mit Pfarreien, Seelsorgeteams, Missionen und kirchlichen Institutionen und unterstützt sie bei diakonischen Aufgaben.

Das Jubiläumsprogramm

Kurzum, die Caritas Thurgau, die heute fünf Mitarbeiter und eine Praktikantin zählt, ist für Armutsbetroffene im Kanton in den 40 Jahren ihrer Existenz eine zuverlässige Instanz geworden. Das soll 2019 gebührend gefeiert werden. Deshalb verteilt die Caritas Thurgau durchs Jahr hindurch 40 von Coop zur Verfügung gestellte Lebensmitteltaschen an ihre Klienten. Zudem wird am 8. September in den Kirchen eine Jubiläumskollekte für von Armut betroffene Menschen gesammelt. Erst mal steht aber der eigentliche Festakt am 20. Mai im Theaterhaus Weinfelden vor der Türe. An diesem Tag sorgen der Akkordeonist Goran Kovacevic und der Komiker Thomas Götz für den unterhaltsamen Rahmen. Derweil unter anderem Regierungsrat Dr. Jakob Stark, Bistums-Regionalverantwortliche Margrith Mühlebach-Scheiwiller und Caritas Thurgau-Präsident Robert Keller auf bewegte Jahre zurückblicken.

Der Ursprung

Beispielsweise auf die Anfänge der Caritas Thurgau, deren Geschichte eigentlich schon 1929 begann. Damals begründete der Bischofszeller Stadtpfarrer, Dr. Fridolin Suter, das Seraphinische Liebeswerk als Vorgängerorganisation. Das bis 1974 ausschliesslich von Geistlichen geführte Hilfswerk, das sich später Katholische Kinder- und Jugendhilfe nannte, widmete sich vor allem dem stärker werdenden Bedarf an Kinderbetreuung. 1979 wurde auf Wunsch der Caritas-Zentrale Luzern die Thurgauer Regionalstelle gegründet und der Katholischen Kinder- und Jugendhilfe angegliedert. Mit der neuen Stiftung wollte man einen kirchlichen Sozialdienst für jede Privatperson, für Pfarreien und andere Institutionen im Kanton schaffen. Die Katholische Kinder- und Jugendhilfe unterstützte weiterhin Kinder, Jugendliche und deren Familien. Gemeinsam bezog man die Räumlichkeiten an der Freiestrasse 4 in Weinfelden. Zwischen 1979 und 1986 konzentrierte sich die Arbeit der Caritas Thurgau vor allem auf die Bereiche Sozial- und Flüchtlingshilfe sowie Diakonie und palliative Aufgaben, welche die Begleitung von Schwerkranken und Sterbenden beinhaltete.

Der grosse Aufschwung

Mit den Jahren wuchs die Organisation auf rund 700 Stellenprozente an. 1997 wurde dann aus dem Verein Katholische Kinder- und Jugendhilfe der Verein Caritas Thurgau. Ein Jahr zuvor übernahm man die Koordination der kantonalen Hilfswerkvertretung für asylsuchende Menschen sowie die Geschäftsführung des Erwerbslosen-Beschäftigungsprogramms ESRA (Elektronik- Schrott-Recycling-Aadorf) und des Elektroschrott-Betriebs in Sirnach. Beide Projekte gibt es aber heute nicht mehr, genauso wenig wie den mobilen Caritasmarkt in Weinfelden. Der Grund: «Ab 2012 gingen die Spenden und Lohnaufträge zurück und man stand fast vor dem Konkurs», erzählt Judith Meier Inhelder, heutige Geschäftsleiterin der Caritas Thurgau. Davon erholte man sich aber wieder und zog 2014 mit frischem Elan ins Zentrum Franziskus. Dort fühlt sich die Caritas auch heute noch heimisch – vielleicht für weitere 40 Jahre.

Sarah Stutte (14.5.19)

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40 Jahre Einsatz für arme Menschen – die Caritas Thurgau im Wandel der Zeit.

Bilder: zVg
Collage: adur-werbung.ch

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