Lebensfreundlicher Umgang mit der Schöpfung

Seit zehn Jahren gibt es das kirchliche Umweltlabel Grüner Güggel. Zusammen mit der Initiantin Gaby Zimmermann engagieren sich eine wachsende Anzahl von Kirch­gemeinden und Menschen für die Umwelt. Gefeiert wurde dies in einem ökumenischen Gottesdienst in Romanshorn.

Grosser Andrang Anfang Oktober in der katholischen Kirche Romanshorn : Zum Jubiläum gratulierten Kirchen­präsidenten und Regierungsvertreter in einem Fest­gottesdienst zum Engagement, das vor zehn Jahren seinen Anfang genommen hat . « Es war euer Pioniergeist, der aufgerufen hat, sorgfältig auf die Bibel zu hören und zu handeln, auf Wahr­heiten hinzuweisen wie den lebens­freundlichen Umgang mit der Schöpfung », sagten Vroni Peterhans und Feyna Hartmann vom Verein oeku (Kirchen für die Umwelt). Der Präsident der katholischen Landes­kirche Thurgau, Cyrill Bischof, verwies auf « unsere Grundverantwortung », und Christina Aus der Au, Präsidentin der evangelischen Landeskirche Thurgau, versprach, dass auch das evangelische Pendant sich auf den Weg hin zum Grünen Güggel machen werde : « Es ist bitter nötig. »

Es macht einen Unterschied
Gaby Zimmermann und der Umweltberater Andreas Frei machten in ihrem Rück­blick und Aus­blick klar : « Es gilt dran­zubleiben und nötige Weckrufe wahrzu­nehmen. Immerhin sind bis heute 81 Kirch­gemeinden zertifiziert, 13 aus dem Thurgau. Und das macht einen Unter­schied für das Klima und die Arten­vielfalt. Uns beein­drucken vor allem die vielen Menschen, die weiterhin dranbleiben. Damit geben wir uns und der Welt die nötige Würde. » Thomas Volken vom Amt für Energie des Kantons Thurgau sprach von der Nachhaltigkeit, die auch mit Nächstenliebe zu tun habe, und Regierungs­ratspräsident Dominik Diezi sagte : « Auch der Kanton hat in diesem Bereich Strategien – in der Biodiversität und beim Klima. Was wir weiterhin brauchen, sind Vorbilder so wie ihr, die den Bewusst­seins­wandel in den Kirchen vorwärts­bringen. » Ein Projektchor umrahmte den Gottes­dienst mitsamt dem von Gaby Zimmermann eigens komponierten Lied « Wir bleiben dran, so gut es jeder kann, denn die Welt ist doch so schön ».

Würdiges Rahmenprogramm
Ein passendes Mittagessen, zwei Referate, zehn Ateliers und Workshops zeigten auf : Es gibt auch in Zukunft zu tun und Ideen dazu sind vorhanden. So erläuterte Esther Straub, Pfarrerin und Kirchenrats­präsidentin der reformierten Kirche Zürich, dass Nachhaltigkeitsthemen Wellenbewegungen kennen : « In Zeiten des Klimastreiks wollte die Synode noch, dass alle Kirchgemeinden verbindlich das Label Grüner Güggel anstreben. Und eine Schöpfungs­initiative wollte Netto-Null bis 2035 verankert wissen. Jetzt, nach der Ablehnung des kantonalzürcherischen Energie­gesetzes, könnte es anders aus­sehen. Trotzdem bin ich überzeugt, dass das Thema hochgehalten werden muss. » 

Stefan Weiland vom deutschen Netzwerk  Umweltmanagement  machte klar, dass der Prozess fortdauern muss, dass es Spass machen muss, dranzubleiben und dass Kirchen durchaus Kreativität und Potenzial haben, Ideen umzusetzen und dies auch öffentlich sichtbar zu machen. 

Markus Bösch, 27.10.2025

Gaby Zimmermann und Andreas Frei
Quelle: Markus Bösch
Engagierte der ersten Stunde: Gaby Zimmermann und Andreas Frei

 

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