Auf der Suche nach dem männlichen Original

Am 19. Mai geht es für Interessierte im Rahmen des von der katholischen Kirchlichen Erwachsenenbildung (KEB) und des evangelischen Bildungszentrums tecum angebotenen Männerabends in das Atelierhaus von Marcel E. Plüss. Anhand der künstlerischen Arbeiten des Diessenhofener Bildhauers soll dabei erörtert werden, wie die eigene Originalität entwickelt und bewahrt werden kann. 

«Es ist immer gut, wenn man über die persönliche Erfahrung und Anschaulichkeit miteinander ins Gespräch kommen kann. Deshalb bietet sich ein solcher Atelierbesuch an. Hierbei bekommen die Teilnehmer etwas zu sehen und können vielleicht am Ende selbst noch ein Stück Material bearbeiten». So erklärt tecum-Leiter Thomas Bachofner die Motivation, den nächsten mit der KEB durchgeführten Männerabend zusammen mit dem Bildhauer und Pfarrer Marcel E. Plüss zu gestalten. 

«Ein Künstler schafft ein Original. Anhand dieses Prozesses, indem das Überflüssige nach und nach entfernt wird, versuchen wir gemeinsam die Frage zu erörtern, wer wir eigentlich sind und warum es uns oft so schwer fällt, zu unserem ureigenen Kern vorzudringen», sagt Thomas Bachofner. In diesem Gedankengang finde man schnell biblisch-theologische Anknüpfungspunkte, weil sich in uns allen etwas vom Wesen Gottes spiegele. Häufig würden jedoch gewisse Staubschichten das Ebenbild Gottes in uns verdecken und uns zu Kopien machen, erklärt der Theologe weiter. Auch biblische Propheten wie Jeremia hätten das Wirken von Gott mit dem eines Töpfers verglichen, der ein Gefäss in seiner Hand formt und kunstvoll einmalig gestaltet. 

Inneren Filter finden
Der zweieinhalbstündige Abend bei Marcel E. Plüss beginne mit einem Rundgang durch sein Atelier, sagt Thomas Bachofner. Vielleicht gebe es dort schon Anknüpfungspunkte, um miteinander ins Gespräch zu kommen. «Anschliessend geben wir in einer offenen Runde noch gewisse Impulse. Das Ganze soll aber kein Stuhlkreis sein, sondern ein Austausch in einer lockeren Atmosphäre mit einem gemütlichen Ausklang», erklärt der tecum-Leiter. Auf die Frage, was die Teilnehmer aus diesem Anlass mit in den Alltag nehmen können, meint er: «Im besten Fall sich selbst zu begegnen und besser zu wissen, was zu ihnen passt und was nicht. Einen inneren Filter zu finden für alle Anforderungen, die auf sie einstürzen. Sich weniger getrieben zu fühlen, dafür selbst Steuermann ihres Lebens zu sein.»

Regelmässige Anlässe
Auch wenn man nun das erste Mal beim Bildhauer sei, gebe es den Männerabend schon lange. Dabei sei die Resonanz aus früheren Anlässen, mit Teilnehmern, die vom Alter, der Konfession und ihrem Hintergrund her ganz unterschiedlich waren, recht gut gewesen. «Deshalb haben wir vor etwa zwei Jahren die Idee wieder aufgenommen, um spezifischer auf Männer und ihre Bedürfnisse einzugehen. Dann mussten wir aufgrund der Pandemie aber eine Zwangspause einlegen», so Thomas Bachofner. Nun hofft er, dass die Männerabende, für welche KEB und tecum verschiedene Besichtigungsideen haben, künftig wieder in einer gewissen Regelmässigkeit durchführbar sind. 

Sarah Stutte, forumKirche, 12.04.2022
 


■ Männerabend: Besuch im Atelier des Bildhauers, Diessenhofen, 19.5.2022, 19 Uhr bis 21.30 Uhr. Anmeldung bis 10. Mai unter: www.kath-tg.ch

Atelier
Quelle: pixabay.com
Zum Thema «Wir werden alle als Originale geboren» geht es am Männerabend ins Atelier des Bildhauers Marcel E. Plüss.

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