Die Organisation Living Stones ist weltweit vertreten

Im Netzwerk Living Stones engagieren sich Jugendliche, die für Interessierte kostenlose Kirchenkunstführungen anbieten. Ziel soll sein, den Besucher*innen durch die Symbolik der sakralen Kunst den Glauben näherzubringen. Ins Leben gerufen wurde die Organisation 2008 in Bologna. Mittlerweile gibt es etwa 30 Living Stones-Gruppen in verschiedenen Städten Europas sowie je eine Gruppe in Mexiko-Stadt und in Chicago. Marco Schmid (44) ist Koordinator der Living Stones in der Schweiz und berichtet Kirche ohne Grenzen, was durch die Begegnung mit Menschen aus aller Welt erwachsen kann.

Wie entstand die Organisation Living Stones?

Die Living Stones gibt es nun seit über zehn Jahren. Alles begann damit, dass der in Bern geborene spanische Pater Jean-Paul Hernandez SJ als Universitätsseelsorger in Bologna wirkte. Er realisierte, dass wir zwar wunderschöne Kirchen haben, diese aber für die Verkündigung nicht nutzen. Auch wenn die Zahl von Gottesdienstbesucher*innen vielerorts abnimmt, sind die Kirchen nicht leer, sondern voller Touristen. Deshalb entschied Pater Hernandez, dass die Kunst und die Architektur der Kirchen für sich selbst sprechen sollen. Die Student*innen von Pater Hernandez begannen kostenlose Führungen anzubieten, welche sowohl kulturell, als auch spirituell waren, was die Touristen überraschte und interessierte. Mit diesen Führungen brachten sie folglich den Touristen die Spiritualität näher.

Was ist das Besondere an den Führungen?

Das Spezielle ist, dass die Führungen einen persönlichen Charakter haben, weil die Mitglieder von Living Stones die Menschen direkt ansprechen und keine grossen Gruppenführungen stattfinden. So entwickelt sich auch über die Führung hinaus immer ein neues Gesprächsthema. Oft merken wir, dass wir bei den Menschen etwas Positives in Bewegung bringen. Auch wenn sich Besucher*innen beispielsweise als Atheist*innen bezeichnen, sind sie oft interessiert, auch allgemein über die Kirche und den Glauben etwas zu erfahren. Unser Wunsch ist es, dass die Mitglieder von Living Stones durch die Begegnung mit Menschen aus aller Welt, durch geistige Übungen und Bildung intellektuell wie auch spirituell wachsen können. Living Stones macht vieles möglich. So ist es genial, dass ich als katholischer Living Stone in einer reformierten Kirche einem Muslim die Kirche erklären kann. Die Muslime merken, dass es Parallelen gibt und freuen sich darüber. Auch interreligiös entstehen positive Ereignisse. Vor jeder Führung beten wir Living Stones zusammen, dass uns Gott hilft zu erkennen, was wir einer Person bei einer Führung sagen sollen. Am Schluss beten wir auch für die Menschen, mit denen wir die Runde gemacht haben, und für ihre Anliegen.

Was ist Ihre Aufgabe in diesem Projekt?

Ich biete nun seit gut fünf Jahren Führungen an und bin sowohl der Koordinator für die Living Stones-Gruppe in Zürich und Luzern, als auch der Koordinator für die ganze Schweiz. In dieser Aufgabe unterstütze und berate ich die anderen Living Stones-Gruppen in der Schweiz, oder helfe, neue Gruppen zu gründen. Weiter organisiere ich Living Stones-Workshops bei nationalen Events, wie dem Weltjugendtag oder dem Ranfttreffen. Auch bin ich Teil des internationalen Komitees von Living Stones und bespreche im internationalen Rat allgemeine Fragen, oder organisiere internationale Summer-Camps zur Weiterbildung der Mitglieder, wie zum Beispiel das Camp zur Gotik in Frankreich, wo u. a. verschiedene bekannte Kathedralen besucht und studiert wurden. 

Wie wird sich das Projekt weiterentwickeln?

Es kommen jedes Jahr zwei bis drei neue Gruppen in Europa dazu. Es ist mir ein grosses Anliegen, dass wir auf Schweizer Ebene auch in der Romandie oder im Tessin Gruppen gründen können. Living Stones entwickelt sich im Moment sehr dynamisch. Wir sind nicht viele, aber wir merken, dass wir doch eine gewisse Wirkung haben. Mir gefällt, dass das Netzwerk sehr breit ist und viele Menschen, egal wie religiös sie leben und denken, ansprechen kann. Es tut der Kirche und der Welt gut und ist nicht aufdringlich. Mein persönlicher Wunsch wäre noch, dass Bildungsinstitutionen vermehrt den Kirchenraum und die sakrale Kunst in ihre Lehrprogramme aufnehmen würden. 

Text und Übersetzung: Katarina Raguž, Kirche ohne Grenzen, 1.10.21

Weitere Infos: www.pietre-vive.org oder marco.schmid@kathluzern.ch


Kad kamenje potiče na vjeru 

Organizacija Living Stones postoji već u 40 mjesta diljem svijeta
 

Ime Living Stones potječe iz Petrove poslanice, u kojoj on objašnjava, da crkva živi u vjernicima i preko vjernika, a ne u građevinama. U tom smislu ljudi su istinska i prava Crkva. Tu je misao odjelotvorio fra Jean-Paul Hernandez tako što je osnovao organizaciju Living Stones. Već 10 godina članovi udruge djeluju skoro po cijeloj Europi, te čak u Peruu, Washingtonu, Chicagu i Meksiku. U razgovoru s gospodinom Marcom Schmidom (44) Kirche ohne Grenzen saznala je koji su ciljevi ovog projekta.

Gospodine Schmid, kako je nastala udruga Living Stones?

Sve je započelo time da je fra Jean-Paul Hernandez uočio da imamo prekrasne crkve, ali da ih ne koristimo na više načina. Iako se broj vjernika, koji redovno posjećuju crkve u svrhu molitve smanjuje, crkve su svejedno pune, ali pune su turista. S toga je fra Jean-Paul odlučio da umjetnost i arhitektura crkve počnu govoriti same za sebe. Njegovi studenti počeli su nuditi besplatna tumačenja i razgledanja crkava, koja su bila istodobno i kulturnog i duhovnog sadržaja.

Što je posebno na tim razgledanjima?

Članovi Living Stones-a osobno prilaze ljudima po crkvama i pitaju ih jesu li zainteresirani saznati više o crkvi. S toga su naša razgledanja osobnog karaktera, jer tako ljudi imaju priliku postaviti neka pitanja. Često primjećujemo da na taj način dublje dopremo do njih, da čak i oni ljudi koji se smatrajuaju ateistima budu jako zainteresirani. Genijalno je, da ja kao katolički Living Stones u protestantskoj crkvi muslimanima mogu objasniti crkvene vjerske sadržaje. 

Kako će se projekt dalje razvijati?

Ja kao koordinator Švicarskog Living Stones-a, te član internacionalnog vijeća Living Stones-a se nadam, da će se uskoro osnovati druge grupe po Švicarskoj i po cijelome svijetu. Već sada primjećujemo da, iako nas nema puno, imamo velik učinak.
 

Marco Schmid mit jungen Touristen aus Dubai in der Krypta des Grossmünsters. Der Name Living Stones wurde vom Petrusbrief abgeleitet, in welchem Petrus erklärt, dass die Kirche durch ihre Gläubigen lebt.
Quelle: zVg
Marco Schmid mit jungen Touristen aus Dubai in der Krypta des Grossmünsters. Der Name Living Stones wurde aus dem Petrusbrief abgeleitet, in welchem Petrus erklärt, dass die Kirche durch ihre Gläubigen lebt.

 

 

 

 

Ein internationales Living Stones-Treffen im September dieses Jahres auf dem Simplonpass. Dort haben Exerzitien stattgefunden
Quelle: zVg
Ein internationales Living Stones-Treffen im September dieses Jahres auf dem Simplonpass. Dort haben Exerzitien stattgefunden

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