Wie der Weinanbau ein Paar inspiriert

«Rundum gelungen» fand das Ehepaar Christina Kind Brunschwiler und Joel Brunschwiler die Veranstaltung «Als Paar im Weinberg», die Ende August im Weingut Wolfer, Weinfelden stattfand. Im Gespräch erzählen sie, welche Gedanken ihnen bei und nach der Begehung kamen.

Mit Weinreben ist das Ehepaar Brunschwiler bestens vertraut. Er half schon als Kind bei der Weinlese mit und sie unterstützt die Nachbarn heute dabei. Ausserdem wohnen sie mit ihren beiden Kindern (10 und 13 Jahre) in einem Haus, das umgeben ist von einem Weinberg. Trotzdem konnten sie im Weingut Wolfer «noch viel Neues erfahren» über das Wachstum und die Pflege der Reben, und was es alles braucht, damit es einen guten Wein gibt. In vier Stationen wurde das Pflanzen, Wachsen, Reifen und Geniessen des Weins thematisiert und Parallelen zur Partnerschaft aufgezeigt. «Ich habe es sehr geschätzt, wie Margrit Wolfer den Bogen zu ihren eigenen Beziehungsmeilensteinen geschlagen hat», erzählt Christina Kind. Dem Paar tat es gut, dass sie zwischen den einzelnen Stationen Gelegenheit hatten, über das Gehörte miteinander ins Gespräch zu kommen. Nur die Zeit nach der vierten Station, bei der der Blick in die Zukunft gerichtet wurde, war den beiden zu kurz. «Da hätte es noch Einiges zu besprechen gegeben. Das müssen wir noch nachholen», stellt Joel Brunschwiler fest.

Entscheidungen, die prägen

Im Nachklang beschäftige Christina Kind vor allem das Thema «Entscheidungen». Es beeindruckte sie mit welcher Deutlichkeit Alfred Wolfer betonte, dass man in den Reben schon früh überlegen muss, in welche Richtung es gehen soll. «Mir wurde bewusst, dass Entscheidungen, die wir vor 20 Jahren getroffen haben, Auswirkungen bis heute haben.» Und nun, mit fast 50 Jahren, stehen neue Entscheidungen an: «Was stellen wir nun ins Zentrum unseres Lebens? » Es ist den beiden auch klar, dass sie manche Ideen und Pläne nicht mehr umsetzen können. Auch bei Joel Brunschwiler hat der Abend noch ein paar Tage nachgehallt. Ihm wurde bewusst, dass sie als Paar «schon ein grosses Fundament haben», das in viele Situationen getragen hat und trägt. Diese Gewissheit gerate im Alltag oft aus dem Blick.

Gemeinsame Zeit einplanen

Beeindruckt hat die beiden auch, wie das Winzerehepaar von der sorgsamen Pflege der Reben erzählt hat. «Das ist auch für die Partnerschaft entscheidend: Wie sorgsam und konsequent pflegt man sie?», sagt Christina Kind. Im Alltag komme das Gespräch oft zu kurz oder wird von anderen Dingen überlagert. Es brauche einen bewussten Entscheid, dass man sich für - einander Zeit nehme. Froh sind die beiden auf jeden Fall um ihr kleines Ritual, dass sie jeden Tag bei einer Tasse Kaffee zusammensitzen – eine Zeit zu zweit, die sie miteinander geniessen.

Detlef Kissner, forumKirche, 15.9.20

Christina und Joel Brunschwiler vor den Reben in ihrer Nachbarschaft.
Quelle: Detlef Kissner
Christina und Joel Brunschwiler vor den Reben in ihrer Nachbarschaft.

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