Drei Vorstandsfrauen stellen ihr Amt zur Verfügung

Eigentlich steht der Katholische Frauenbund Schaffhausen (KFS) mit seinen vielfältigen Angeboten gut da. Aber für seine 630 Einzel- und Kollektivmitglieder der drei katholischen Frauengemeinschaften fehlt dem Vorstand die Kapazität zum Organisieren und die Kraft für Veränderungen. Drei von vier Vorstandsfrauen treten zurück. Nun engagiert sich Christiane Tomasik, die seit 2020 neu im Vorstand ist, für einen Fortbestand des kantonalen Frauenbundes. 

Seitdem Christiane Tomasik in die Vorstandsarbeit hineingeschnuppert hat, ist sie vom wertvollen Austausch und dem Umsetzen von gemeinsamen Aktivitäten begeistert. Nach ihrer ersten Teilnahme an der Herbstkonferenz des Schweizerischen Katholischen Frauenbundes (SKF) staunte sie, wie viele Frauen sich neben ihrem Beruf ehrenamtlich in der Frauenarbeit engagieren. «Es ist so viel Potenzial unter uns Frauen, dafür braucht es einen Katalysator wie den Frauenbund», resümiert die Schaffhauser Primarlehrerin. Optimistisch sieht sie eine Neuorganisation des Vorstandes. «Am besten wären schon fünf, sechs Frauen mit verschiedenen Fähigkeiten», sprudelt es aus ihr heraus, «um die Aufgaben besser auf mehreren Schultern verteilen und von mehr Ideen profitieren zu können».

Frauenbund als Stimme

Bereits vor 21 Jahren stieg Monica Achermann im damals noch zehnköpfigen Vorstand ein. Neben dem kantonalen und schweizweiten Erfahrungsaustausch schätzt die Frauenbündlerin das vielfältige Weiterbildungsprogramm des SKF, wie Rhetorik oder Teamführung. Sie sieht die Zusammenkünfte mit interessierten Frauen sowie die Impulse bei den Treffen immer als Bereicherung. Durch die Inputs vom nationalen Dachverband über Frauenthemen in Politik und Gesellschaft erhalten die Vorstandsfrauen viele Anregungen für Diskussionen. «Wichtig war für mich, die Care-Arbeit von Frauen als Medien- Aktion im Kanton Schaffhausen zu thematisieren », berichtet das Vorstandsmitglied Wilma Kwasnicki. Auch ihre gemeinsamen öffentlichen Auftritte am Frauen-Streiktag zu «Gleichberechtigung. Punkt. Amen» in Kirchen und auf Plätzen zählen dazu. «Als Verband haben wir eine wichtige Stimme in der Öffentlichkeit», betont Monica Achermann.

Ständiges Update

Um ihre begrenzten Kapazitäten an die Bedürfnisse der Mitglieder anzupassen, verändert der Frauenbund immer wieder seine Angebote. Sowohl Exkursionen zu Tempeln oder Moscheen als auch spirituelle Anlässe werden von den Teilnehmerinnen sehr geschätzt. «Wir sind für alle Frauen offen, egal welcher Konfession», hebt Wilma Kwasnicki hervor. Neu ist auch, dass der KFS sich mehr auf die Wertschätzungsanlässe für die Vorstandsfrauen der Ortsvereine konzentriert. Während der Vorstand des Frauenbundes andere Frauen stärken will, verlieren sie selber die Kraft für ihren Freiwilligendienst. «Ich bin schon zu lange dabei», reflektiert Monica Achermann, «und mit meinen Erfahrungen beeinflusse ich sicher unbewusst Prozesse.» Hinzu kommt ihre langjährige Ressortarbeit als Administratorin, die keine Abwechslung zu ihrem Beruf als Sekretärin bildet. «Neue Leute bringen neuen Wind in den Vorstand hinein», beteuert sie, «und es soll auf eine neue Art weitergehen».

Von Frauen für Frauen

Nach dem ersten Lockdown ergriffen die Vorstandsfrauen Christiane Tomasik und Susanne Bäcker die Initiative zu einem spirituellen Kraftquellenweg. Bei der aktuellen Durchführung wurden die Frauengemeinschaften und Einzelmitglieder eingeladen, den Weg individuell mitzugestalten. Das gemeinschaftliche Projekt von Frauen für Frauen motiviert Christiane Tomasik, sich im KFS weiter zu engagieren. Sie möchte gerne dieses Konzept der Begegnungen, Verbundenheit und Stärkung im Frauenbund fördern.

Hoffnung auf Neubeginn

Die drei langjährigen Vorstandsfrauen Monica Achermann, Susanne Bäcker und Wilma Kwasnicki haben ihren Rücktritt zur Jahresversammlung am 3. Mai 2021 eingereicht. Falls sich bei diesem Treffen zum bisherigen Vorstandsmitglied Christiane Tomasik keine neuen Frauen für den Vorstand wählen lassen, müsste der KFS aufgelöst werden. Mittlerweile haben einige Frauen ihr Interesse an der Vorstandsarbeit bekundet. Weitere Interessentinnen können sich bei Christiane Tomasik melden. Es besteht also Hoffnung auf einen Neubeginn des KFS!

Judith Keller, forumKirche, 16.3.21


Nähere Infos: www.frauenbund-sh.ch oder christiane@tomasik.net 
 

Der KFS-Vorstand in Bewegung (v. l.): Wilma Kwasnicki, Susanne Bäcker, Monica Achermann und Christiane Tomasik. Christiane Tomasik schreibt auch für die Schlussrubrik von forumKirche.
Quelle: Judith Keller
Der KFS-Vorstand in Bewegung (v. l.): Wilma Kwasnicki, Susanne Bäcker, Monica Achermann und Christiane Tomasik. Christiane Tomasik schreibt auch für die Schlussrubrik von forumKirche.

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