Mit Foxtrail-Variante auf christlicher Entdeckungsreise

Die Tägerwilerin Claudia Zaugg hat im Rahmen ihrer Ausbildung einen «Churchtrail» realisiert. Der Rätselweg verbindet die Romanshorner Kirchen miteinander und soll helfen, diese spielerisch neu zu entdecken.

Eine helle Holzwand vor dem evangelischen Pfarrhaus mit der einladenden Beschriftung «Viel Spass beim Churchtrail» heisst die Rätselfreunde willkommen. So sieht er also aus, der Startpunkt des Kirchenwegs durch Romanshorn, der an keine Öffnungszeiten gebunden ist und jederzeit von Teilnehmern aller Altersklassen absolviert werden kann. Auf der rechten Seite der Wand erklärt eine Tafel Wissenswertes über den aktuellen Standort, beispielsweise wie viele Freiwillige in der jeweiligen Kirche zum Leben derselbigen beitragen oder wann die Gotteshäuser gebaut wurden. Direkt anschliessend an diese Ausführungen folgt das erste farbig markierte Denkspiel in Form eines Reims, das erklärt, was zu tun ist. Ganz links findet man einen Behälter mit Laufblättern, in denen die einzelnen Rätsel zu finden und die Lösungen zu notieren sind. Jede gelöste Aufgabe generiert einen Hinweis auf die folgende, so dass man im besten Fall logisch von einem der insgesamt zwölf Posten zum nächsten geführt wird.

Knifflige Aufgaben

Weiter unten an der Wand sind mehrere Karten mit Stiften angeheftet. Auf ihnen sind die Stopps durch rote Wegweiser markiert, Tipps für die weitere Strecke stehen zudem im Laufblatt. Falls man gut in der Zeit und top motiviert ist, kann man an einzelnen Posten auch noch zusätzliche Aufgaben meistern. Ausgerüstet mit Karte, Stift, Notizblock und Laufblatt kann es also losgehen – einmal quer durch Romanshorn. Um nicht zu viel zu verraten, wird an dieser Stelle natürlich kein Rätsel detailliert offenbart. Nur das – die Churchtrailer müssen unter anderem Farbe bekennen, am Rad drehen, den Tastsinn prüfen, Fehler entdecken und Bilder suchen. Einige der Aufgaben sind dabei ganz schön knifflig. Mit einem guten Spürsinn sollte jeder aber in knapp zwei bis zweieinhalb Stunden, je nachdem, ob die normale Runde oder diejenige mit den Zusatzposten gemacht wird, an allen teilnehmenden Kirchen vorbeikommen.

Weg der Verbindung

Das sind, neben der evangelischen und katholischen Kirche Romanshorn, ferner die evangelisch-methodistische Kirche, die Kirche im Rebgarten, die FCTchurch und die Freikirche der Siebenten-Tags Adventisten. Sie alle gehören der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Romanshorn an. «Es war schön, ein gemeinschaftlich christliches Projekt zusammen mit anderen Kirchen zu lancieren», erklärt Claudia Zaugg. Die 23-jährige aus Tägerwilen ist noch bis Mitte Dezember Praktikantin der evangelischen Kirchgemeinde und gab als solche die Initialzündung zur Umsetzung. Im Rahmen ihrer Ausbildung zur Diakonin sollte sie selbstständig ein Projekt auf die Beine stellen. «Als ich erfuhr, dass seitens Kirchenvorsteherschaft schon lange der Wunsch nach einem Rätselweg bestand, der die Romanshorner Kirchen miteinander verbindet, war ich von der Idee begeistert», erklärt sie.

Kopf und Handwerk

Im Folgenden schrieb die junge Frau die verschiedenen Kirchen an, die sich allesamt zur Beteiligung bereit erklärten und die Info-Texte zu den einzelnen Gebäuden selbst verfassten. Claudia Zaugg machte sich derweil – unterstützt von Kirchenvorsteherin Regula Streckeisen, Kirchenpräsidentin Jeannette Tobler und Pfarrer Ruedi Bertschi, der die Reime für die einzelnen Posten schrieb – an die konkrete Umsetzung. In knapp drei Monaten reifte die Idee vom Konzept bis zur Ausgestaltung der Rätsel auf Papier, von denen sich Claudia Zaugg in einer ersten Fassung über 25 ausdachte, bis zum praktischen Bau der einzelnen Posten. «Dafür musste ich erst einmal handwerklich begabte Menschen aus der Gemeinde finden, ich selbst bin das nicht», erklärt die 23-Jährige lachend.

Positive Rückmeldungen

Um im Vorfeld eine Idee dafür zu bekommen, wie ein einfacher Trail funktionieren könnte, besuchte Claudia Zaugg einen ähnlich konzipierten Weg in Bischofszell. «Danach bin ich die Orte in Romanshorn abgefahren und habe mir überlegt, was wohin passen könnte. Eine Ausnahme bildete dabei die katholische Kirche St. Johannes. Da diese schon einen eigenen «Schlossberg- Rätselweg» ins Leben gerufen hatte, wurde kurzerhand ein Auszug daraus in den grossen Churchtrail integriert. Dieser ist nun seit Ende Oktober eröffnet, die ersten Rückmeldungen sind positiv. Inzwischen wurde der Laufzettel noch einmal überarbeitet und vereinfacht, um dem Ziel, die Menschen spielerisch auf eine kirchliche Entdeckungsreise zu schicken und niederschwellig über die eigenen Angebote zu informieren, noch näherzukommen.

Sarah Stutte (3.12.19) 

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Claudia Zaugg initiierte den Churchtrail.

 
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Der Startpunkt bei der evangelischen Kirche.


Bilder: Sarah Stutte

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