Gemeinsames Essen schafft Begegnung

Regional, saisonal und mit viel Liebe gekocht. Ein solches Essen bieten KAB und Kolpingfamilie ihren Gästen im Pfarreizentrum Weinfelden – und das noch besonders günstig.

An diesem Dienstagmittag sind alle Tische in der kleinen Nische vor der Küche des Pfarreizentrums Weinfelden voll. Ungefähr 45 ältere und jüngere Personen, darunter Familien mit Kindern, Ehepaare oder Alleinstehende, haben sich auf den Weg gemacht, um den offenen Mittagstisch nicht zu verpassen. Und sie haben guten Hunger mitgebracht. Für zehn Franken bekommen Erwachsene hier ein 3-Gang-Menü inklusive Kaffee und Wasser, Kinder ab fünf Jahren zahlen fünf Franken. Ein kurzes, gemeinsames Gebet, zu dem sich alle die Hände reichen, dann wird der Salat serviert.

Seit acht Jahren wird gekocht

Das Küchenteam rund um Walter Knill, hat gut zu tun. Der Präsident der Katholischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) schwingt heute den Kochlöffel. Das tut der Hobbykoch schon seit 2015 und es macht ihm immer noch Spass: «Ich koche einfach gerne. Vieles habe ich mir bei meiner Frau abgeguckt», sagt er lachend und ist danach wieder in der Küche verschwunden. Die jeweils vier bis fünf jährlichen Mittagstische organisiert die KAB zusammen mit der regionalen Kolpingfamilie, die das Projekt «Offener Mittagstisch» vor rund acht Jahren ins Leben rief. «Weil wir das Gefühl hatten, dass so ein Angebot notwendig und wichtig ist. Gerade für Menschen, die sonst alleine essen würden», erklärt Rolf Müller, Präsident der Kolpingfamilie Weinfelden. Zuerst wurde nur für die eigenen Mitglieder im Privathaushalt der damaligen Präsidentin gekocht, dann hätte man das gemeinsame Essen auch für Pfarreien angeboten. Dafür suchte die Kolpingfamilie die Zusammenarbeit mit der KAB. Um die Ressourcen zu schonen, denn man gelangte schnell an die eigenen Kapazitätsgrenzen, so Rolf Müller.

Anmeldung erwünscht 

Seit sechs Jahren kochen die Mitglieder der beiden Vereine nun im Pfarreizentrum abwechselnd in zwei Teams, die aus jeweils vier bis fünf Personen bestehen. Die Rezepte wählt man nach Lust und Laune aus. Nur vor den Sommerferien gibt es jeweils den fixen Grillmittag und an Weihnachten ein Spezialmenü, erklärt Rolf Müller. Um den Einkauf, der günstig, frisch, saisonal sowie regional sein soll, so gut wie möglich zu planen, ist den Organisatoren eine vorgängige und möglichst frühzeitige Anmeldung wichtig. Viele würden sich deshalb am Ende des einen Mittagstisches direkt schon für den nächsten einschreiben. Bleibt Essen übrig, wirft man es nicht weg, sondern verteilt es unter dem Team und den Besuchern. Letztere, besonders jene, die einen eigenen Garten hätten, brächten dafür öfters Gemüse aus diesem mit. So hilft man sich gegenseitig – und anderen. Mit den Einnahmen aus dem Mittagstisch unterstützen beide Vereine soziale Projekte, die Kolpingfamilie engagiert sich beispielsweise für Kinder und Jugendliche in Rumänien. Die KAB setzt sich für die Verbesserung von Arbeits- und Lebensbedingungen benachteiligter Menschen in Afrika und Lateinamerika ein.

Die Arbeit für den Mittagstisch umfasst aber nicht nur das Kochen und den Einkauf. Darunter fallen auch die ganze Organisation des Anlasses, die Koordination der Anmeldungen, die Vorbereitungen, das Eindecken und die Dekoration sowie das Aufräumen nach dem Essen. Das alles wird freiwillig und mit viel Herzblut gemacht, was die Gäste sehr schätzen. «Die Dankbarkeit ist gross und das ist für uns das Schönste. Es gibt Menschen, die seit Jahren regelmässig kommen. Über die Gespräche und den Austausch mit ihnen freuen wir uns», sagt Rolf Müller. Jedoch seien auch neue Mittagstisch-Gäste jeglichen Alters, die zu fairen Preisen und in Gesellschaft essen möchten, immer willkommen.

Sarah Stutte



Nächste Termine

  • 13. November 2018 
  • 11. Dezember 2018
  • 8. Januar 2019


jeweils um 12 Uhr

Infos und Anmeldung: bis spätestens Sonntagabend vor dem jeweiligen Anlass an
Walter Knill, T 071 622 86 23 oder walter.knill@bluewin.ch


 

 

«Die Kinder freuen sich darüber, das Essen ist immer sehr gut und das Engagement nicht selbstverständlich», erklären Nicole und Cornel Müller aus Bürglen.

 

Walter Knill, Präsident der Katholischen Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmer-
Bewegung (KAB) und Helferinnen bei der Essensausgabe.

Bilder: Sarah Stutte

Kommentare

+

Neuen Kommentar hinzufügen

Der Inhalt dieses Feldes wird nicht öffentlich zugänglich angezeigt.

Klartext

  • Keine HTML-Tags erlaubt.
  • Zeilenumbrüche und Absätze werden automatisch erzeugt.
  • Website- und E-Mail-Adressen werden automatisch in Links umgewandelt.
CAPTCHA
Diese Sicherheitsfrage überprüft, ob Sie ein menschlicher Besucher sind und verhindert automatisches Spamming.
Bild-CAPTCHA
Geben Sie die Zeichen ein, die im Bild gezeigt werden.