Eindrückliche Liturgie der zimbabwischen Frauen

Jeweils am ersten Freitag im März – in diesem Jahr der 6. März – wird auf der ganzen Welt der Weltgebetstag (WGT) gefeiert. Die Besonderheit dabei ist, dass jedes Jahr Frauen aus einem anderen Land die Texte für den Gottesdienst verfassen, der überall in der je eigenen Sprache gefeiert wird.

Die Weltgebetstagsliturgie 2020 kommt aus Zimbabwe, einem Binnenland im südöstlichen Teil von Afrika. Zimbabwes Landschaft mit Reservaten und Safarigebieten ist beeindruckend. Eine Vielzahl von Tieren wie Nilpferde, Nashörner und unzählige Vogelarten leben in den verschiedenen Regionen. Die Victoriafälle, die sich zwischen den Grenzstädten Victoria Falls in Simbabwe und Livingstone in Sambia befinden, sind seit 1989 ein UNESCO-Weltnaturerbe. Die ehemalige britische Kolonie Südrhodesien wurde 1980 als Republik Zimbabwe unabhängig. Doch eine wirtschaftliche und politische Stabilität ist noch nicht in Sicht und der Lebensraum verändert sich infolge des Klimawandels.

Unruhige Zeiten

Im März 2019 berichtete die Presse über den Zyklon Idai, der den Osten des Landes und das Nachbarland Mosambik heimgesucht hatte. Das Jahr 2018 war geprägt von der Präsidentschaftswahl, auf die die Welt schaute. Robert Mugabe war 2017 nach 37 Jahren seiner tyrannischen Herrschaft abgesetzt worden. Die zimbabwischen Frauen, die in dieser Zeit die Weltgebetstagsunterlagen verfassten, setzten grosse Hoffnungen auf diese Wahl, was in ihren Texten auch zum Ausdruck kommt. Sie beschreiben, wie die jungen Menschen mit guten Vorsätzen und in friedlicher Gesinnung an der Wahl teilnahmen. Leider kam das Land trotzdem nicht zur Ruhe, und die Situation unter dem neuen Präsidenten Emmerson Mnangagwa hat sich nicht wirklich verbessert.

Aktive Verantwortung

Die Menschen in Zimbabwe sehnen sich nach «Liebe, Frieden und Versöhnung»; und auf dieses Ziel hin wollen sie sich auf den Weg machen: «Steh auf, nimm deine Matte und geh deinen Weg!» Dieser Satz, das Thema des diesjährigen WGT, steht in der Geschichte von der «Heilung am Teich Bethesda» im Johannes-Evangelium 5,2-9. Die Zimbabwerinnen lesen sie vor dem Hintergrund ihrer eigenen Geschichte. Sie verstehen es als Aufforderung, nicht länger passiv «auf der Matte» auszuharren, sondern selber aktiv zu werden, die Geschicke in die eigene Hand zu nehmen und in gegenseitiger Solidarität Verantwortung zu übernehmen.

Kollekte für Zimbabwe

Wenn am 6. März 2020 der Weltgebetstag gefeiert wird, gilt diese Aufforderung allen. Das wird auch im WGT-Motto ausgedrückt: «informiert beten – betend handeln». Mit der Kollekte aus den WGT-Feiern werden weltweit Frauen in ihrem Bemühen unterstützt, aufzustehen, sich aus der Ohnmacht zu befreien und einen eigenen selbstständigen Weg zu gehen – zum Wohle ihrer Familien und der ganzen Gesellschaft. Ein Teil der Kollekte ist in diesem Sinne ausdrücklich für ausgewählte Projekte in Zimbabwe bestimmt.

Weltgebetstag Schweiz/Red. (18.2.20)



Weitere Infos auf www.wgt.ch 


 

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Das Titelbild der Künstlerin Nonny Mathe nimmt Bezug
auf das gesellschaftliche Leben in Zimbabwe.

Bild: zVg/© WDPIC

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