Reisebericht von Pater Leszek Suchodolski MS

Madagaskar ist ein riesiger Inselstaat vor der afrikanischen Südostküste. Er gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Aufgrund der weitverbreiteten Korruption und Führungsmängel in der Regierung leben über drei Viertel der knapp 27 Millionen Menschen in extremer Armut. Pater Leszek Suchodolski MS, ein Salettiner aus Mörschwil, besuchte vor Kurzem die viertgrösste Insel der Welt. Kirche ohne Grenzen hat er über seine spannende Reise berichtet.

Pater Leszek flog im August für drei Wochen nach Madagaskar. Es war seine erste Afrikareise. «Unser Mitbruder Piotr Bonarek MS arbeitete dort 30 Jahre lang und musste vor gut elf Jahren seine Mission verlassen, weil er an einem Hirntumor erkrankte. Aufgrund seiner temporären Erblindung konnte er das Land, das ihm so ans Herz gewachsen ist, bei seiner Abreise nicht einmal sehen. Mein Seminarkollege und ich wollten ihm schon lange einen angemessenen Abschied von Madagaskar ermöglichen, aber die Pandemie kam uns in die Quere. Nun haben wir ihn auf seiner Abschiedsreise begleitet», erzählt der gebürtige Pole. Die hügelige Landschaft mit ihrer vielfältigen Fauna und Flora begeisterte ihn. Im Osten, im unter Naturschutz stehenden Tsaratanana-Vulkanmassiv, steht der höchste Gipfel der Insel: der Maromokotro mit seinen 2876 m. ü. M. Die Ostküste, die dem Einfluss der feuchtigkeitsführenden Winde aus dem Indischen Ozean ausgesetzt ist, erhält mehr als 3000 mm Niederschlag pro Jahr. Das entspricht gut dem Doppelten des Schweizer Durchschnitts. An der südwestlichen Küste trifft man dagegen auf eine wüstenähnliche Landschaft. «Wir landeten in der zentral gelegenen Hauptstadt Antananarivo und reisten durch den Süden, wo Salettiner eine eigene Provinz führen. Unser Orden war einer der ersten, die dort den christlichen Glauben verbreiteten.» Früher musste man sich auf der Insel mit kleinen Flugzeugen bewegen, mittlerweile gibt es eine grosse Strasse, die quer durchs Land führt. «Die Strassen sind in desolatem Zustand. Man braucht einen guten Geländewagen mit hohem Fahrgestell», erläutert Pater Suchodolski.

Problematik des madagassischen Lebens
Auf Madagaskar gibt es diverse Volksstämme, die sich kulturell unterscheiden. Pater Leszek erklärt: «Die allermeisten Menschen sind sehr arm und beschäftigen sich fast nur damit, was sie am nächsten Tag essen sollen. Zum Frühstück, am Mittag und am Abend gibt es normalerweise Reis – einfach unterschiedlich zubereitet. Die verschiedenen Klimazonen erschweren den Getreide- und Gemüseanbau. An manchen Orten kann man den Reis dafür sogar drei Mal im Jahr ernten. Wo es möglich ist, halten die Madagassen die typischen afrikanischen Kühe, die auch als Arbeitstiere genutzt werden.» Die Wälder sind durch rücksichtslose Abholzung bis auf etwa 20 Prozent ihrer ursprünglichen Fläche zerstört worden. Dies gefährdet auch die Tierwelt. Nachhaltigkeit kennt man nicht. «Die Reichen wohnen in abgetrennten Stadtkreisen und erledigen die Einkäufe in den wenigen Supermärkten, die im Vergleich zu Europa eine erheblich grössere Auswahl an Produkten anbieten», schildert Pater Leszek seinen Eindruck. Der Rest der Stadtbewohner verbringt die meiste Zeit auf den Strassen: Dort findet das Alltagsleben und der gewöhnliche Handel statt. «Man wäscht im nächstgelegenen Fluss die Wäsche, kümmert sich um die übliche Hygiene und verrichtet seine Notdurft. Alles am gleichen Ort. So verbreiten sich Krankheitserreger sehr schnell», erklärt der Priester. 

Lepra als bleibende Gefahr
«Mein persönlicher Höhepunkt war der viertägige Besuch in Marana, wo sich eine grosse Lepra-Krankenstation befindet. Sie wurde vor über 100 Jahren vom seliggesprochenen Jan Beyzym gebaut», erzählt Pater Leszek. Beyzym war ein polnischer Priester mit aufgeschlossenem Herzen für die Ausgestossenen. Sein Werk wird bis heute weitergeführt. Neben dem Krankenhaus wurden kleine Häuser errichtet, in denen die Aussätzigen mit ihrer ganzen Familie leben können. Die Nonnen, die sich um die Kranken kümmern, berichten, dass die meisten zwischen sechs und 36 Monate bleiben. Es gibt nebenan sogar eine Schule, wo die Kinder eine Ausbildung erhalten. «Ich bin Gott so dankbar, dass ich mit diesen leidenden Menschen die heilige Messe feiern durfte und all diese Erfahrungen von Grosszügigkeit und Güte trotz Not sammeln konnte. Zu sehen, wie diese Menschen die Liturgie ausleben und die Gnade des Glaubens in ihr erkennen, das war unbezahlbar», sagt Pater Leszek gerührt.

Text und Übersetzung: Monika Freund Schoch, 01.11.2022


Madagaskar: kraina różnorodności

Wspomnienia z podróży ks. Leszka Suchodolskiego MS

Madagaskar to czwarta, co do wielkości, wyspa na świecie u południowo-wschodnich wybrzeży Afryki i jedno z najsłabiej rozwiniętych państw świata (ponad trzy czwarte z prawie 27 milionów ludzi żyje w skrajnym ubóstwie). Ks. Leszek Suchodolski MS, saletyn z Mörschwil, opowiedział Kirche ohne Grenzen o swojej ekscytującej podróży do tego kraju.

«Nasz współbrat Piotr Bonarek MS pracował tam przez 30 lat. Nieco ponad 11 lat temu musiał opuścić swoją misję, ponieważ zachorował na guza mózgu. Wyjeżdżając, z powodu chwilowej ślepoty, nie był nawet w stanie zobaczyć kraju, który tak pokochał. Razem z kolegą z seminarium chcieliśmy mu teraz umożliwić prawdziwe pożegnanie z Madagaskarem» - mówi Polak. «Wylądowaliśmy w centralnie położonej stolicy Antananarywie i przejechaliśmy przez południe, gdzie Saletyni prowadzą własną prowincję. Nasz zakon był jednym z pierwszych, który szerzył tam wiarę chrześcijańską.» Na Madagaskarze żyją odmienne kulturowo plemiona, a zdecydowana większość ludzi jest bardzo biedna i martwi się niemal wyłącznie tym, co zjeść następnego dnia. Z powodu ubóstwa ludzie intensywnie karczują lasy, co zagraża różnorodności gatunkowej całych ekosystemów. «Punktem kulminacyjnym była dla mnie 4-dniowa wizyta w Maranie, gdzie znajduje się duży szpital dla chorych na trąd, wybudowany ponad 100 lat temu przez beatyfikowanego polskiego księdza Jana Beyzyma» - mówi ks. Leszek. Obok szpitala wybudowano również małe domki dla trędowatych i ich rodzin oraz szkołę. Zakonnice opiekujące się chorymi mówią, że większość przebywa w nich od 6 do 36 miesięcy. «Jestem wdzięczny Bogu, że mogłem odprawić Mszę św. z tymi cierpiącymi ludźmi i doświadczyć ich hojności i życzliwości. Zobaczyć, jak przeżywają liturgię i dostrzec ich łaskę wiary, to było bezcenne» - wspomina ks. Leszek.
 

Pater Leszek Suchodolski MS (3. v. l.) zu Besuch auf der Leprastation
Quelle: P. Leszek Suchodolski
Pater Leszek Suchodolski MS (3. v. l.) zu Besuch auf der Leprastation in Marana auf Madagaskar

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