Eucharistisch – Charismatisch – Marianisch

Loretto, die Gemeinschaft mit österreichischen Wurzeln (seit 1987) zählt zu den Erneuerungsbewegungen und fasst seit 2016 auch in der Schweiz Fuss. Kirche ohne Grenzen besuchte die Schweizer Subregionalleiterin Tanja Pürro (42) im Geistlichen Zentrum Loretto Solothurn, um mehr über ihre Spiritualität, das Wirken und Wesen von Loretto zu erfahren. 

Was ist Loretto?

Loretto ist eine geistliche Gemeinschaft innerhalb der katholischen Kirche, ein Zusammenschluss katholischer Christ*innen, welche mehr suchen und ersehnen, als den wöchentlichen Sonntagsgottesdienst. Menschen, welche in ihrem persönlichen Glauben wachsen möchten, noch mehr in die Tiefe gehen, und dies in einer Gemeinschaft Gleichgesinnter. Unsere Gemeinschaft sehnt sich danach, Orte zu schaffen, wo möglichst viele Menschen Gott begegnen können. Wir bringen uns, jede*r seinem*ihrem Charisma entsprechend, in der Ortskirche und bei eigenen Apostolaten aktiv ein. Es ist uns ein zentrales Anliegen, Gott, die Kirche und den Glauben in unserer Gesellschaft wieder relevant zu machen. Daher wirken wir auch missionarisch, aber nicht im überstülpenden Sinn, sondern um den Missions-Auftrag Jesu ernst zu nehmen, jeweils vor Ort – dort wo wir Leben, Arbeiten und uns auch kirchlich beheimatet fühlen. 

Der grosse Sendungsauftrag ist Loretto eminent wichtig, wie zeigt sich dies im Wirken vor Ort? Welche Gefässe hat Loretto dafür entwickelt?

Einerseits pflegen wir die Gemeinschaft im Innern, sprich nach Innen. Wir nennen dies «Nazareth». In Hausgemeinschaften mit Gebet, Essen und Austausch, in Schulungen, Katechesen, Leiterschaftsschulungen, dem Feiern von Gottesdiensten teilen jene, welche sich durch ein sich jährlich erneuerndes Versprechen zur Mitgliedschaft bei Loretto verpflichtet haben, ihren Glauben und vertiefen ihn. Parallel dazu wirken wir bewusst und aktiv auch gegen Aussen und nehmen so diesen grossen Sendungsauftrag wahr. Wir bezeichnen dies als das «Pfingsten». Dabei organisieren wir Gebetsanlässe, Jüngerschaftsschulungen, Gottesdienste, engagieren uns innerhalb der kirchlichen Strukturen – an jenen Orten, wo es uns möglich ist und es auch unseren Gaben entspricht. So ist Loretto an einem Ort in Österreich beispielsweise mittlerweile verantwortlich für einen Firmweg. Wir verstehen uns nicht als Konsumierende der Kirche, sondern aktive Mitgestalter*innen. Wir sind und wollen keine abgesonderte Gemeinschaft der Kirche sein, daher ist es uns ein zentrales Anliegen, dass dieses prophetische Element der Kirche, wie wir es bezeichnen, von der Amtskirche bestätigt wird und ist. So sind beispielsweise unsere Statuten von der österreichischen Bischofskonferenz anerkannt, weitere Bestätigungen werden folgen.

Wie würden Sie die Spiritualität von Loretto beschreiben? 

Eucharistisch – Charismatisch – Marianisch. Die Eucharistie ist klar unsere Quelle und Höhepunkt. Wir gehen in die Anbetung, feiern Eucharistie. Charismatisch deswegen, da wir fest davon überzeugt sind, dass Pfingsten kein geschichtliches, sondern ein stets gegenwärtiges Ereignis ist – der Heilige Geist wirkt auch heute noch und sendet uns zugleich und somit auch mit unseren Charismen aus – in der Gesellschaft, der Kirche, dieser Welt zu wirken. Marianisch deshalb, weil der Grundstein der Gemeinschaft nach einer Wallfahrt nach Međugorje – einer Ortsgemeinschaft in Bosnien und Herzegowina – gelegt wurde. Maria ist unsere Fürsprecherin, Schutzherrin und wichtigste Mittlerin.

Loretto trifft man mittlerweile auch in Deutschland, Italien, Frankreich, England, Ungarn und seit 2016 auch in der Schweiz an, wie ist Loretto in der Schweiz organisiert?

In der Schweiz sind wir sozusagen vom Bodensee bis zum Matterhorn vertreten. Intern, im sogenannten «Nazareth», sind wir mittlerweile vier bis fünf Hausgemeinschaften. Diese sind so gut es geht regional organisiert. Beim «Pfingstlichen», sprich eben unsere Apostolate, haben wir diverse Angebote. So findet beispielsweise in Brig jährlich ein Gebetswochenende statt. Zudem werden im Wallis Familienwochenenden wie das «Simple Love» durchgeführt. In Solothurn befindet sich ein Geistliches Zentrum, bei welchem auch diverse Gebets- Lobpreis- und Schulungsanlässe stattfinden. In Dietikon finden ebenfalls regelmässige Gottesdienste mit Lobpreis statt. Und auch im Dom in St. Gallen gibt es diverse Angebote von Loretto Schweiz. 

Interview: Romina Monferrini, Kirche ohne Grenzen, 22.5.21
Übersetzung: Monika Freund Schoch, Kirche ohne Grenzen 


Loretto as well in Switzerland

Eucharistic - Charismatic - Marian


Loretto is a movement with Austrian roots found in 1987. It counts as a new spiritual community. Since 2016 it is also active in Switzerland. Kirche ohne Grenzen visited the sub-regional leader Tanja Pürro (42) in the official Loretto-Switzerland Prayer Center in Solothurn to learn more about her spirituality, the work and essence of Loretto

What is Loretto?

Loretto is a spiritual community within the Catholic Church, an association of Catholic Christians who seek and long for more than the weekly Sunday service. People who want to grow in their personal faith and reach another depth of it together with like-minded people. Our community has a huge longing that as many people as possible can get to know God. We accompany other people in faith, each of us according to his*her charism. It is our central concern to make God, the church and faith relevant again in our society. Therefore, we also do the missionary work, but not in a superimposing sense, but in the meaning of taking seriously the missionary order of Jesus; always on the spot: where we live, work and also feel at home in the church.

In the meantime, Loretto is active in Germany, Italy, France, England, Hungary, and since 2016, also in Switzerland. How is Loretto organized in Switzerland?

In Switzerland, we are represented from the Lake of Constance to the Matterhorn, so to speak. Internally, in the so-called «Nazareth», we are now 4-5 house communities. These are organized as regionally as possible. In the «Pentecostal» area, i.e. our apostolates, which work against and for the «outside», we have various offers. For example, an annual prayer weekend takes place in Brig, or the family weekends and «Fire Camps» like «Simple Love» in Valais. The spiritual center is located in Solothurn, where various prayer, worship and training events take place. Regular worship services are held in Dietikon. Also in the St. Gallen Cathedral our community has various offers.

How would you describe the spirituality of Loretto

Eucharistic - Charismatic - Marian. We go to adoration, we celebrate the Eucharist, which is clearly our source and summit. Charismatic because we are firmly convinced that Pentecost is not a historical event, but an ever present one – the Holy Spirit is still working today & sends us with our charisms out to work in the society, the Church, this world. Marian because the foundation stone of the community was laid in Međugorje in Bosnia-Herzegovina. Mary is our intercessor, patroness and most important Mediatrix.
 

: 	«Wir haben eine informative Homepage und sind selbstverständlich auch auf Social Media zu finden», so die Loretto Schweiz-Subregionalleiterin Tanja Pürro.
Quelle: Romina Monferrini
«Wir haben eine informative Homepage und sind selbstverständlich auch auf Social Media zu finden», so die Loretto Schweiz-Subregionalleiterin Tanja Pürro.

 

 

 

 

 

Tanja Pürro ist angehende Theologin: «Wir bemühen uns auch, an anderen katholischen Events präsent zu sein. Dort besteht immer die Möglichkeit für Begegnung und Austausch mit uns».
Quelle: Romina Monferrini
Tanja Pürro ist angehende Theologin: «Wir bemühen uns auch, an anderen katholischen Events präsent zu sein. Dort besteht immer die Möglichkeit für Begegnung und Austausch mit uns».

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