Slowenische Frauen gestalten den Weltgebetstag

Jeweils am ersten Freitag im März findet auf der ganzen Welt der ökumenische Weltgebetstag (WGT) statt. Und überall wird in den verschiedensten Sprachen nach derselben Liturgie gefeiert, die jedes Jahr von Frauen aus einem anderen Land verfasst wird – im Jahr 2019 von Frauen aus Slowenien.

Slowenien ist die nördlichste der ehemaligen Teilrepubliken Jugoslawiens. Es grenzt im Süden an Kroatien, im Westen an Italien und an die adriatische Küste, im Norden an Österreich und im Osten an Ungarn. Mit einer Fläche von 20'273 km² ist das Land etwa halb so gross wie die Schweiz.

Wie die Schweiz gehört Slowenien zu den Alpenländern. Der höchste Berg ist mit 2'864 m der Triglav («Dreispitz»), der als nationales Symbol sogar die slowenische Flagge ziert. Slowenien ist auch eines der waldreichsten Länder Europas; darin leben etwa 700 Braunbären.

Von seinen gerade mal zwei Millionen Einwohnern sind knapp 60 Prozent katholisch. Obwohl das Land tiefe christliche Wurzeln hat, praktiziert nur gut ein Fünftel der Bevölkerung seinen Glauben.

Slowenien hat eine lange, bewegte Geschichte: von einer hochstehenden Kultur in prähistorischer Zeit bis zur heutigen demokratischen parlamentarischen Republik. Während der Zeit, als Slowenien Teil der sozialistischen Republik Jugoslawien war (1945 bis 1991), wurden Angehörige von Religionsgemeinschaften diskriminiert. Seit 1991 ist Slowenien ein unabhängiger Staat und seit 2004 Mitglied der EU.

Gleichnis vom Gastmahl

Im Jahr 2001 wurde in Slowenien der Weltgebetstag zum ersten Mal gefeiert. Der Impuls dazu kam aus der Schweiz. Und nun schenken uns die slowenischen Frauen eine Feier zum Thema «Kommt, alles ist bereit!» Diese Aufforderung steht in einem Gleichnis, das Jesus im Lukas- Evangelium erzählt (Lk 14,17): Die zu einem Gastmahl Eingeladenen haben sich alle entschuldigen lassen. Der Gastgeber ist enttäuscht und lässt Arme, Behinderte und Randständige an seinen Tisch bitten, damit das Fest doch noch stattfinden kann.

Dieses Gleichnis nehmen die Verfasserinnen der Feier zum Anlass, um zu fragen, wie wir es mit der Gastfreundschaft gegenüber Menschen am Rande der Gesellschaft halten. Porträts von Frauen in für Slowenien typischen Lebenssituationen illustrieren das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Die Einladung gilt: Kommt, alles ist bereit!

Kollekte

Seit der Entstehung des Weltgebetstages ist die Kollekte ein wichtiger Bestandteil jeder Feier. Das Teilen der Gaben ist sichtbares Zeichen weltweiter Verbundenheit und Verantwortung.

Mit einem Teil der Kollekte werden Projekte im jeweiligen Herkunftsland der Liturgie unterstützt, z. B. Initiativen zur Verbesserung der Lebensbedingungen von Frauen und ihren Familien, Initiativen zur Existenzsicherung usw. Die ausgewählten Projekte erhalten für die Dauer eines Jahres finanzielle Unterstützung. Der Weltgebetstag Schweiz beteiligt sich an bereits bestehenden Projekten oder gewährt einen einmaligen Betrag als Starthilfe für ein neues Projekt.

Nach Abzug der Verwaltungskosten werden mit dem anderen Teil der Kollekte Frauen in Afrika, Asien, dem Pazifischen Raum, Lateinamerika und Osteuropa aus- und weitergebildet. Das Angebot reicht von Kursen in verschiedenen Bereichen, dem Besuch einer Grund-, Sekundar-, Mittel- und Handelsschule bis hin zu einer Berufsausbildung oder einem Hochschulabschluss. Jedes Jahr kommen zahlreiche Frauen in den Genuss einer solchen Aus- und Weiterbildung. Diese Projekte laufen oft über mehrere Jahre.

Weltgebetstag Schweiz/Red. (19.2.19)


Nähere Infos: www.wgt.ch oder www.weltgebetstag.de 


 

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Die Künstlerin Rezka Arnuš schuf das Titelbild «Come – Everything is ready».

Bild: © Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V.

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