Nicht das Fest der schaurigen Kreaturen, sondern der Heiligen

Halloween wird jedes Jahr am 31. Oktober gefeiert. Der Brauch geht auf keltische Rituale zurück, bei denen Feuer und Verkleidungen Geister fernhalten sollten. Heute ist es vor allem in den USA ein populäres Kinderfest ohne religiöse Bedeutung. Auch in der Schweiz gewinnt Halloween an Popularität – was gewisse Eltern stört. Sie haben deshalb Kontakt mit Danijel Mrnjavac aufgenommen, der Katechet und Jugendarbeiter in der Jugend- und Familienpastoral in Schaffhausen ist. Kirche ohne Grenzen hat mit ihm gesprochen. 

Herr Mrnjavac, was ist Ihr Aufgabenbereich ?
Ich habe in Zagreb Theologie studiert und danach acht Jahre in Bosnien und Herzegowina als Religions­lehrer gearbeitet. Als ich meinen Bruder in Deutschland besuchte, lernte ich meine jetzige Ehe­frau kennen, weshalb ich in die Schweiz zog. Hier arbeite ich nun seit sechs Jahren auf den Gebieten Jugend- und Familien­pastoral, helfe mit, Familien­gottesdienste zu organisieren, und veranstalte jeweils einmal im Monat einen Kinder­abend für Kinder von der 1. bis zur 6. Klasse in Thayngen (SH). Das Ziel dabei ist, dass spirituelle Themen auf Augen­höhe mit Kindern besprochen werden, sodass sie besser verstehen können, worum es im christ­lichen Glauben geht. So bleiben sie der Kirche nahe und entwickeln auch unter­einander ein Gefühl der Zusammen­gehörigkeit.

Wie entstand die Idee für Holywin ?
Diese entstand eigentlich aus der Idee des Kinder­abends heraus. Vor zwei Jahren wurde ich von einer Mutter meiner Religions­schüler darauf aufmerksam gemacht, dass es Kinder gebe, die kein Halloween feiern möchten, sich jedoch nicht ausge­schlossen fühlen wollen. Auch sie wollen gerne ein Fest feiern und Süssig­keiten essen, können es jedoch nicht mit ihrem Glauben vereinbaren, dass Hexen und Ähnliches gefeiert werden. Im Gespräch mit ihr und einigen weiteren Eltern kamen wir darauf, dass wir den Kinder­abend im Oktober genau auf den 31. legen und somit ein Alternativangebot zu Halloween anbieten könnten. Eine Veranstal­tung unter dem Namen Holywin – über­setzt : das Heilige gewinnt – gibt es in Zagreb (Kroatien) bereits seit dem Jahr 2003 als Gebets­wache und hat sich seither unter den Kroaten in ganz Europa verbreitet.

Wie lief diese erste Veranstaltung ab ?
Ich muss gestehen, dass ich selbst über­rascht war, als ich an diesem 31. Oktober vor zwei Jahren 25 Kinder an unserem ersten Holywin begrüssen durfte. Wie beim Kinder­abend gebe ich zu Beginn jeweils einen kurzen Impuls in der Kirche. Im Gespräch mit den Kindern bearbeiten wir Themen wie beispielsweise die Bedeu­tung der Feiertage Allerheiligen und Allerseelen und was es damit auf sich hat. Wir sprechen über wichtige Heilige in der katho­lischen Kirche wie beispiels­weise Mutter Teresa oder den heiligen Franz von Assisi. Ausserdem zünden wir eine Kerze an und beten gemeinsam für unsere Verstorbenen. Danach begeben wir uns in den Pfarreisaal, wo es kostenloses Essen, Spiele und Süssigkeiten für alle gibt.

Wird es Holywin auch dieses Jahr geben ?
Auf jeden Fall ! Da die Idee vor zwei Jahren so gut angekommen ist, wurde sie im vergan­genen Jahr nicht nur in Thayngen, sondern auch in Schaffhausen durch­geführt. Besonders spannend fand ich, dass wir in einem Moment sogar Kinder bei uns hatten, die sich eigentlich verkleidet hatten und um die Häuser zogen, um Süsses zu ergattern. Als sie aber unser Programm sahen, gesellten sie sich spontan zu uns und wollten gar nicht mehr Halloween feiern. 

Dieses Jahr findet Holywin in Thayngen von 18.00 bis 20.30 Uhr in der katholischen Kirche und in Schaffhausen gleichzeitig in der Kirche St. Maria statt. Wir möchten hiermit alle herz­lich dazu ein­laden und freuen uns, wenn dieses Projekt bei den Kindern weiterhin grossen Anklang findet.

Interview & Übersetzung : Katarina Raguž, 06.10.2025


Holywin umjesto Halloween-a

Ne slavimo noć vještica nego blagdan Svih Svetih


Praznik Halloween-a slavi se u večer uoči svetkovine Svih Svetih. Prema starim keltskim običajima zli duhovi su te noći dolazili po ljude. Kako bi se obranili, ljudi su palili vatru i maskirali se nebi li ih potjerali. U današnje doba djeca u SAD‑u slave Halloween koji nema nikakve veze s duhovnim običajima, no svejedno ne izaziva oduševljenje kod nekih roditelja iz Thayngena, zbog čega se rodila ideja za «Holywin-om» umjesto «Halloween-om». Danijel Mrnjavac, koji je vjeroučitelj u Schaffhausenu i Thayngenu, na želju roditelja organizirao je prvi takav događaj prije dvije godine.

Gospodine Mrnjavac, kako je nastala ideja za Holywin-om?
Jednom mjesečno organiziramo «dječju večer» (Kinderabend) za djecu od 1. do 6. razreda u Thayngenu (SH). Bit toga susreta jest da duhovne teme obrađujemo s njima tako da kršćansku vjeru bolje razumiju.
Prije dvije godine nekoliko roditelja iz Thayngena priopćilo mi je kako njihova djeca ne žele slaviti Halloween, jer se to ne podudara s njihovim vjerskim načelima. Kako bi svejedno imali razlog za zabavu, organizirali smo im Holywin (svetost pobjeđuje).

Kako se odvija taj događaj?
Kao i na svakoj drugoj «dječjoj večeri» sastajemo se najprije u crkvi. Tu djecu potaknem na razmišljanje tako što im predstavim kratku zamisao. Na Holywin-u, na primjer, obrazložim zašto slavimo blagdan Svih Svetih i predstavim im nekoliko svetaca. Na koncu zapalimo svijeću, te se pomolimo za naše pokojne. Nakon toga idemo u župne prostorije gdje nas čekaju jelo, igre i naravno slatkiši.
U prethodne dvije godine pokazalo se da je interes velik, tako da ćemo i ove godine organizirati Holywin u Thayngenu i u Schaffhausenu u crkvi Sv. Marije od 18.00 do 20.30 sati. Svi su srdačno pozvani!

Gruppe der Jugend- und Familienpastoral in Schaffhausen
Quelle: zVg
Zusammen feiern, lernen und lachen: die Gruppe der Jugend- und Familienpastoral in Schaffhausen

 

Gruppenbild von einem Kinderabend der Jugend- und Familienpastoral in Schaffhausen
Quelle: zVg
Danijel Mrnjavac (rechts) hat aus dem Kinderabend heraus Holywin entstehen lassen.

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