Ein ökumenisches Projekt

Das von der Caritas Thurgau initiierte Projekt GnussHüsli erhält in Romanshorn einen weiteren Standplatz. Verantwortlich dafür sind die evangelische und die katholische Kirchgemeinde.

In Romanshorn wird das GnussHüsli erstmals als ökumenisches Projekt umgesetzt. Das dritte GnussHüsli im Thurgau wurde an der Bahnhofstrasse 44 beim evangelischen Kirchgemeindehaus aufgestellt. Während das Angebot in Altnau und Weinfelden rund um die Uhr zur Verfügung steht, ist das Pendant in Romanshorn vorläufig nur tagsüber geöffnet. Die Anschaffungskosten teilen sich die evangelische Kirchgemeinde Romanshorn-Salmsach und die katholische Kirchgemeinde Romanshorn. Die einheimische Firma A. Graf Elektro-Installationen hat den Stromanschluss für den Kühlschrank gratis errichtet. Im Hinblick auf die Finanzierung der Nebenkosten werden noch Sponsoren gesucht. 

Passender Standort
Für Katja Gsell vom Sozialdienst der evangelischen Kirchgemeinde hat das GnussHüsli einen doppelten Nutzen: «Zum einen können Leute mit kleinem Budget direkt und ohne Formalitäten unterstützt werden, zum andern ist es möglich, auf diese Weise der Verschwendung von Lebensmitteln entgegenzuwirken.» Ihr Kollege von der katholischen Kirchgemeinde, Andreas Pfiffner, glaubt aufgrund bisheriger Erfahrungen an die Berechtigung des Projekts: «In der Vergangenheit sind immer wieder Leute mit der Bitte um Lebensmittel an uns gelangt.» Der von der Strasse zurückversetzte, zentral gelegene Standort des Fichtenholzhäuschens ist nach Pfiffners Meinung für hohe Frequenzen gut geeignet. Katja Gsell hofft auf ein solidarisches Verhalten der Bevölkerung, sollen die Lebensmittel doch jenen Menschen zugutekommen, die darauf angewiesen sind. 

Positive Startphase
In einem GnussHüsli können einwandfreie Lebensmittel, die nahe am Verbrauchsdatum liegen oder übrig geblieben sind, anonym und kostenlos bezogen werden. Das niederschwellige Angebot richtet sich an bedürftige Menschen, ungeachtet ihrer Konfession und Religion. Das Gros der Lebensmittel stellt die Stiftung Schweizer Tafel zur Verfügung, angenommen werden aber auch Esswaren von Lebensmittelgeschäften, landwirtschaftlichen Betrieben und Privatpersonen. Durch die tägliche Kontrolle und Reinigung wird sichergestellt, dass das GnussHüsli den gängigen Standards bezüglich Hygiene und Lebensmittelqualität entspricht. 
Susanne Braun, Projektverantwortliche der Caritas Thurgau, zieht nach einem Jahr GnüssHüsli in Altnau und Weinfelden eine erste Bilanz. Man könne von einem Erfolg sprechen, sagt sie. «Wir haben damit gerechnet, weil wir wissen, dass es viele Leute gibt, die an oder unter der Armutsgrenze leben.» In Altnau arbeitet man mit dem Gemeinnützigen Verein zusammen, in Weinfelden mit der Stiftung St. Franziskus, dem Centro Culturale Italiano und der Katholischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Bewegung (KAB). Die Projektverantwortliche hofft, dass die positive Startphase dazu animiert, weitere GnussHüsli zu eröffnen. 

Georg Stelzner/Red., 23.04.2024
 

Katja Gsell und Andreas Pfiffner vor dem Romanshorner GnussHüsli
Quelle: Georg Stelzner
Katja Gsell und Andreas Pfiffner vor dem Romanshorner GnussHüsli

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