MEHR Sonntag-Gottesdienste und mehr

Vor fünf Jahren wurden im Pastoralraum Region Altnau die MEHR Sonntag-Gottesdienste eingeführt. Sie sollen ein zeitgemässes Angebot sein, den Glauben neu zu erleben und zu feiern, und dabei Gemeinschaft fördern. Dieses Angebot kommt an. Aus den Gottesdiensten haben sich weitere liturgische Formen entwickelt, die von verschiedenen Teams mitgestaltet werden.

Als Ivan Trajkov die Leitung des Pastoralraumes Region Altnau übernahm, suchte er nach Möglichkeiten, junge Tauffamilien in der Pfarrei Gemeinschaft erfahren zu lassen. Bei der MEHR Konferenz, die das Augsburger Gebetshaus veranstaltete und bei der verschiedene Formen des Gebetes und des Gottesdienstes mit Begeisterung gefeiert wurden, fand er die nötige Inspiration. «Am meisten hat mich dort die Musik berührt», sagt der Theologe. Obwohl er die traditionelle Kirchenmusik sehr schätzt, ist ihm klar, dass moderne Lieder den Einstieg in Gottesdienste erleichtern. Das gilt vor allem für Menschen, die selten einen Kirchenraum betreten. So wurden die MEHR Sonntag-Gottesdienste geboren, die seither einmal pro Monat in der Kirche von Altnau gefeiert werden. Das MEHR steht aber nicht nur für eine ansprechende musikalische Gestaltung. «Man soll in diesen Gottesdiensten mehr Gemeinschaft, Lebensfreude, Hoffnung, Authentizität und vor allem Gastfreundschaft erleben», erklärt Ivan Trajkov. 

Lobpreis und Gebet
Da die neuen Lieder vielen Gottesdienstbesuchenden am Anfang unbekannt waren, wurde jeweils am Freitagabend vor dem Gottesdienst eine öffentliche Probe angeboten. Daraus entwickelte sich dann der MEHR Lobpreis am Abend - eine Andacht mit Impulsen, Gebeten und Gesang, bei der man nach einer stressigen Woche zur Ruhe kommen kann. Ebenso formierte sich eine achtköpfige Band, die die neuen Angebote in wechselnder Besetzung musikalisch begleitet.
Damit sich viele Menschen in die Gottesdienste einbringen können, wurden in verschiedenen Kirchen des Pastoralraumes Zettelboxen aufgestellt, in die man Gebetsanliegen hineinlegen kann. «Dieses Angebot wird rege genutzt, vor allem in Münsterlingen», sagt Ivan Trajkov. Für die verschiedenen Anliegen wird in zwei Gebetsgruppen gebetet, einige Bitten werden auch im Lobpreis-Gottesdienst vorgetragen.
Die jüngste Entwicklung ist der Kindergottesdienst. Vor einem Jahr erklärten sich einige Mütter bereit, für die Kinder nach der Begrüssung im MEHR Sonntag-Gottesdienst eine eigene Feier im benachbarten Martinshaus zu gestalten. Der Abschluss findet dann wieder gemeinsam mit den Erwachsenen in der Kirche statt. 

Zusammenspiel von Teams
Mit den verschiedenen MEHR Angeboten entstanden auch kleine Teams von Freiwilligen, die sich dafür verantwortlich zeigen. Damit diese miteinander verbunden bleiben, wurde ein OK-Team gegründet, das Ulrike Kolb-Messmer leitet. Sie sieht ihre Aufgabe darin, die Teams miteinander zu vernetzen und sie bei ihren Aufgaben zu unterstützen. «Es ist wichtig, dass man aufeinander achtet, dass ein Miteinander entsteht», sagt Ulrike Kolb-Messmer. Dies wird auch dadurch gefördert, dass sich während der Vorbereitung zu einem Gottesdienst alle Beteiligten zu einem gemeinsamen Gebet in der Kirche treffen. Ivan Trajkov ist es zudem wichtig, denen, die sich freiwillig engagieren, Freiraum zu gewähren. «Jeder ist herzlich eingeladen, sich mit seinen Ideen und Begabungen bei den MEHR Projekten einzubringen.»
Nicht zuletzt lebt freiwilliges Engagement auch von Anerkennung. «Ich möchte die Wertschätzung, die ich erfahren habe, auch an andere weitergeben», sagt Ulrike Kolb-Messmer. Diese Wertschätzung zeigt sich auch darin, dass Mitwirkende eingeladen sind, an Fortbildungen zu ihrem Dienst teilzunehmen.

Möglichkeit zur Begegnung
Solche Aufbrüche wecken nicht nur Sympathien. «Manche verunsichert diese Form von Gottesdienst. Dann verweise ich auf die traditionellen Gottesdienste, die ja weiterhin angeboten werden», sagt Ivan Trajkov. Doch die positiven Erfahrungen überwiegen. Die Gottesdienste werden als sehr lebendig und berührend erlebt. Ulrike Kolb-Messmer freut sich, dass neben jungen Familien auch Neuzugezogene und Kirchendistanzierte die Gottesdienste besuchen und die Gemeinschaft bereichern. Beim anschliessenden Café MEHR besteht Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen und sich auszutauschen. «Es ist uns ein Anliegen, dass mehr Beziehungen entstehen – zwischen Menschen und zu Gott», sagt die OK-Leiterin. 

Detlef Kissner, forumKirche, 24.01.2024


Hinweise zu den MEHR Sonntagen

MEHR Sonntag-Gottesdienste leben von modernen Liedern.
Quelle: zVg
MEHR Sonntag-Gottesdienste leben von modernen Liedern.

 

 

Für die Kinder gibt es zwischendurch ein eigenes Programm.
Quelle: zVg
Für die Kinder gibt es zwischendurch ein eigenes Programm.

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