Das Palliative-Café greift existenzielle Themen auf

Mit der Gründung des Vereins palliativeschaffhausen.ch vor fünf Jahren wurde gleichzeitig ein Palliative-Café unter dem Dach der Schaffhauser Zwinglikirche angeboten. Es ist ein Forum, um verschiedene Einrichtungen und Organisationen vorzustellen, Fachreferate anzubieten und vor allem sich austauschen zu können.

Der Verein palliative-schaffhausen.ch setzt sich für eine bessere Betreuung von unheilbar kranken Menschen in der Region ein. Die Bezeichnung «Palliative Care» heisst wörtlich «ummantelnde Fürsorge, Pflege, Behandlung und Begleitung». Die Regionalgruppe bietet eine Vernetzung der an der Palliative Care beteiligten Berufsgruppen wie Pflegefachkräfte, Ärzt*innen, Seelsorger*innen, Sozialarbeiter*innen, Psycholog*innen, Therapeut*innen und Freiwilligen an. Ebenso organisiert sie Schulungen für Fachleute und informiert Institutionen sowie die Öffentlichkeit über Palliative Care-Massnahmen.

Wieso ein Café?

Das Palliative-Café bildet nicht nur den Rahmen für einen Kurzvortrag über Palliative Care, die Vorstellung einer Organisation oder eine Lesung. Es bietet einen unverbindlichen, entspannten Ort des Austausches für Besucher*innen an. «Es ist ein Stück Geborgenheit, wie in einem Chile- Café», vergleicht der Organisator und Seelsorger Beat Frefel. «Ich trinke einen Kaffee, höre zu und dann bin ich frei zum Bleiben oder Gehen.» Fünf Mal im Jahr ist das Palliative-Café in den Räumlichkeiten der Zwinglikirche geöffnet. Mittlerweile finden die Anlässe am Abend statt, so dass viel mehr Berufstätige kommen können. Nach einem kurzen Einstiegsreferat gibt es doppelt so viel Zeit für Fragen und gegen - seitigen Austausch. «Wir bieten ein Forum nach den Bedürfnissen der Menschen an», berichtet der Mitbegründer des Palliative- Cafés und Pfarrer Wolfram Kötter. Viele Angehörige nutzen den Ort als Ventil des Loslassens. «Es haben sich in der zwanglosen Runde welche gefunden, die spontan eine Selbsthilfegruppe gegründet haben», erzählt Kötter. Im Laufe eines Gesprächs mit Gästen haben der Seelsorger und seine Mitarbeitende schon Termine für einen späteren Hausbesuch abgemacht.

Jahresprogramm 2021

Das Vorbereitungsteam des Palliative-Cafés besteht aus Pflegefachfrauen, Seelsorgern sowie einer Physiotherapeutin und einer pensionierten Sozialdiakonin. Zusammen planen sie die Themen und organisieren Fachleute für die Inputs der Abende. In den vergangenen Jahren wurden unterschiedliche Zugänge zu Sterben und Tod aufgegriffen wie z. B. das Sterbefasten, Spiritualität und Palliative Care, die Unterstützung pflegender Angehöriger, die Frage «Wie möchte ich sterben?» oder der assistierte Suizid im Altersheim. Aufgrund von Rückmeldungen behandelt das neue Jahresprogramm das Schwerpunktthema «Kinder-Sterben-Tod». Damit soll die Gruppe von betroffenen Kindern und ihren Familien in die Mitte gerückt werden. Trotz Pandemie ist unter anderem am 21. April das Thema «Palliative Care in der Kinderspitex» sowie am 26. Mai «Stiftung Theodora» (wenn Clowns Kinder im Spital besuchen) geplant.

Judith Keller, forumKirche, 13.4.21


Nähere Infos: www.ref-sh.ch/kg/zwingli/zwingli-palliative-cafe
 

Das Programm des Palliative-Cafés bei einer Tasse Kaffee.
Quelle: Judith Keller
Das Programm des Palliative-Cafés bei einer Tasse Kaffee.

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