Die Serie KoG stellt ihren neuen Schreibenden vor

Simone Zuzolo (18) ist in Schaffhausen als Sohn von italienischen Eltern geboren und aufgewachsen. Gerade absolviert er die KV-Ausbildung mit Berufsmatura; zusätzlich schreibt er seit Kurzem für Kirche ohne Grenzen. Wir möchten ihn der Leserschaft gerne näher vorstellen und haben mit ihm über seinen Glauben, seine Werte und seine Kirchenerfahrung gesprochen.

Simone, du bist 18 Jahre alt, was ist dir besonders wichtig?

An erster Stelle steht meine Familie – meine Eltern und meine Schwester Alessia (23). Wir sind sehr miteinander verbunden. Meine Schwester und ich mussten schon immer zu Hause mithelfen und Verantwortung übernehmen. Das hat uns zusammengeschweisst und war uns eine Lehre für das Leben. Hilfsbereitschaft und Zuverlässigkeit werden bei uns gross geschrieben. Ohne Freunde wäre das Leben auch sehr traurig! Es ist wichtig, Menschen zu haben, mit denen man lachen und ausgehen kann. Auch die Gesundheit ist ein Pfeiler im Leben. Ich kann mir ein Leben mit einer Krankheit oder einem Handicap nicht vorstellen. Wenn ich krank bin, dann merke ich, wie gut es mir geht und stelle mir vor, wie schwierig es sein muss, wenn man eben nicht gesund ist. Dafür bin ich sehr dankbar.

Wie würdest du deinen Glauben und deine Kirchenbindung beschreiben?

Meine Familie ist kirchlich sozialisiert, engagiert und sehr gläubig. Ich habe bis vor etwa einem Jahr alles mehr oder weniger rebellisch mitgemacht. Gott und alles Himmlische waren für mich vergleichbar mit Geistergeschichten – also ziemlich irreal. Seit letztem Jahr hat sich etwas verändert und ich spüre, dass ich mich nun selbstständig auf dem Weg des Glaubens befinde. Ich gehe ohne Zwang in den Gottesdienst und spüre an heiligen Orten, dass jemand da ist. Deshalb gehört die Kirche als Gemeinschaft und Institution zu meinem Glauben. Die Sakramente, vor allem die Eucharistie, bestünden ohne sie nicht und der sonntägliche Gottesdienst gibt dem Glaubensleben einen Rhythmus und einen Anhaltspunkt. Im Alltag versuche ich, ein guter Mensch zu sein, wie es mir meine Eltern beigebracht haben. Aber nicht immer verbinde ich mein Verhalten mit dem Evangelium. Meine Eltern haben mir unabhängig vom Glauben Werte vermittelt und vorgelebt. Erst heute wird mir klar, dass es sich oft um christliche Werte handelt.

Was für Erfahrungen hast du mit der Kirche gemacht?

Ich habe den Religionsunterricht der Pfarrei und die Aktivitäten der MCLI Schaffhausen besucht. Beides habe ich, wie gesagt, nicht aus eigener Initiative gemacht. Meine Mutter sagte mir immer, dass ich irgendwann den Sinn verstehen würde. Sie musste lange warten. Vor einigen Jahren hat Marco Martina, der ehemalige Jugendseelsorger von Schaffhausen, begonnen, sogenannte Religionslager zu organisieren, bei welchen alle Jugendlichen eingeladen waren. Ich reise sehr gerne und habe an vier dieser Lager teilgenommen. Ich denke, diese waren prägend für meine Glaubensfindung. Diese Reisen waren aufgrund ihrer Mischung aus Spass, Kultur, Glaube und Freizeit super; und dies über mehrere Tage, was den Aufbau eines Gemeinschaftsgefühls ermöglichte.

Was ist dir als junger Mensch in der Kirche wichtig?

Diese Religionslager haben mich sehr angesprochen und waren ideal für uns Jugendliche, weil sie einerseits unseren Bedürfnissen entsprechen und andererseits doch auch in geeigneter Sprache den Glauben explizit ansprechen und den Kontakt mit religiösen Praktiken ermöglichen. Ansonsten denke ich, kann die Kirche nicht viel mehr machen. Der Priester sollte vielleicht nicht allzu langweilig sein. Die Familie spielt meiner Ansicht nach eine viel grössere Rolle. Wenn der Glaube in der Familie nicht weitergegeben wird oder nicht als wichtig eingestuft wird, hat die Kirche wenig Chancen, an Junge zu gelangen.

Was erwartest du von deinem neuen Engagement bei forumKirche?

Ich nehme dies als Herausforderung an. Sowohl die Interviews zu machen, als auch deren Verschriftlichung sind sehr schwierig. Ich hoffe, Neues zu lernen und interessante Gespräche zu führen.

Danke für das Gespräch.

Interview: Daria Serra (5.9.2019)


 Il nuovo autore

La rubrica Kirche ohne Grenzen ha un nuovo giovane autore

Simone Zuzolo (18) è nato e cresciuto a Sciaffusa, fa l’apprendistato come ragioniere e da poco scrive per la rubrica Kirche ohne Grenzen. In un’intervista racconta la sua fede, i suoi valori e la sua esperienza di chiesa.

Simone hai 18 anni, cosa è importante per te?

La famiglia è al primo posto. Siamo molto uniti e passiamo tanto tempo insieme. Con mia sorella (23) fin da piccoli abbiamo dovuto aiutare in casa e questo ci ha sicuramente uniti e ci è servito come scuola per la vita. Infatti la disponibilità ad aiutare ed essere responsabili sono due valori radicati in noi. Poi anche gli amici sono importanti. Senza di loro la vita sarebbe triste. La salute è fondamentale e non riesco ad immaginare la mia vita con una malattia o un handicap… Sono grato di essere sano e non oso pensare quanto dev’essere difficile per chi non lo è.

Come descrivi la tua fede ed il tuo rapporto con la chiesa?

I miei genitori e mia sorella sono molto credenti e attivi nella chiesa. Io fino a poco tempo fa, li seguivo senza convinzione. Dio e tutto il resto per me erano paragonabile alle storie sui fantasmi… Negli ultimi anni qualcosa è cambiato e tutto inizia a sembrarmi più reale e vero. Mi trovo all’inizio del cammino, ma andare a messa la domenica ormai è una mia scelta. Credo che un’ora a settimana la domenica, ma tutte le settimane, dia un ritmo alla fede e rappresenta quel punto fermo. Poi l’eucaristia dà a tutte le parole dette e credute una concretezza tangibile che per me è importante. Quindi la mia fede è legata all’esperienza comunitaria della chiesa. Nella quotidianità mi impegno ad essere una brava persona secondo gli insegnamenti dei miei genitori, indipendentemente della fede. Ma sto scoprendo quanto questi abbiano un fondamento cristiano.


 

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Simone Zuzolo (18): «Die Kirche gibt dem Glauben einen Rhythmus und mit den Sakramenten wird
er fassbar.»

Bild: Daria Serra

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