Vatikan, 14.6.21 (cic/kath.ch). Der Papst hat erneut zu einer Wirtschaftsweise aufgerufen, die dem langfristigen Wohl von Menschen und Umwelt dient. Diese Botschaft geht auch an die Schweiz. Am Wahlsonntag vom 13. Juni erlitten alle drei Umweltvorlagen Schiffbruch.

Abgelehnt wurden das CO2-Gesetz, die Vorlagen zum Pestizidverbot und zu sauberem Trinkwasser. Sie hatten unter anderem aus wirtschaftlichen Gründen keine Chance vor dem Stimmvolk.

Grundlegend für die Überwindung der Pandemie sei «eine auf den Menschen zugeschnittene Wirtschaft, die nicht nur dem Profit unterworfen ist, sondern im Gemeinwohl verankert ist», sagte das Kirchenoberhaupt in einer Grussbotschaft an die 42. Konferenz der Uno-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), die am 14. Juni in Rom begonnen hat. Für einen Neustart nach der Pandemie müsse noch viel mehr eine «Kultur der Fürsorge» entwickelt werden, die «individualistischen und aggressiven Wegwerf-Tendenzen» entgegentrete. In seinem Grusswort knüpft der Papst an seine Enzyklika «Fratelli tutti» an, mit der er im Oktober Voraussetzungen für eine bessere Welt nach der Pandemie skizzierte.

Kleinbetriebe unterstützen

Speziell in Sachen Agrar- und Ernährungswirtschaft fordert Franziskus mehr Unterstützung für bäuerliche Kleinbetriebe und ländliche Regionen. Von der Politik erwartet der Papst den gezielten Kampf gegen strukturelle Ursachen von Armut, Hunger und Ungerechtigkeit. Im vergangenen Jahr habe die Zahl der Menschen, die von akuter Ernährungsunsicherheit bedroht seien, den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Das Problem könne sich weiter verschlechtern, so der  Papst. Konflikte, extreme Wetterereignisse, Wirtschaftskrisen und die Pandemie seien für Millionen von Menschen eine Ursache von Hunger und Hungersnot.

Die derzeit tagende FAO-Konferenz ist oberstes Leitungsorgan der UN-Organisation. Ihr gehören Vertreter aller Mitgliedsländer an, die sich alle zwei Jahre treffen. Die Konferenz legt Politik, Programm und Aktivitäten der FAO fest, genehmigt den Haushalt, prüft laufende Projekte und wählt den Generaldirektor. Seit zwei Jahren ist dies der chinesische Agrarwissenschaftler und frühere stellvertretende Landwirtschaftsminister Qu Dongyu (57).

cic/kath.ch/Red.

 
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Quelle: wurliburli/pixabay.com
Nachhaltigkeit ist auch für die Landwirtschaft das Gebot der Stunde.
 

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