Mahnwache für Glaubensverfolgte

Die überkonfessionelle Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International CSI organisiert im siebten Jahr eine Mahnwache, um auf die Glaubensverfolgten in aller Welt aufmerksam zu machen. Die friedliche Kundgebung wird am 13. Dezember in fünfzehn Schweizer Städten durchgeführt.

In vielen Ländern sind Christen in der Weihnachtszeit besonders gefährdet, Opfer von Anschlägen zu werden. Auch Menschen anderer Religionen leiden immer wieder unter Verfolgung. Das zeigen folgende Beispiele.

Nigeria: «Die Christen haben Angst»

«Die Weihnachtszeit sollte eine Zeit des Feierns sein, eine Zeit, die man mit seinen Nächsten verbringen kann», sagt Pastor Timothy aus Maiduguri im Norden Nigerias, «doch bei uns erfährt man diese Freude nicht mehr. Die Menschen haben Angst vor Boko Haram

Seit Jahren sind Christen in Nigeria Opfer religiöser Säuberung. Sie leiden zum einen unter islamistischer Gewalt – von Boko Haram und Fulani-Extremisten –, zum anderen unter der Gleichgültigkeit der Regierung. Viele fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen. Die Enttäuschung geht so weit, dass beispielsweise die katholische Bischofskonferenz von Nigeria den Präsidenten Muhammadu Buhari zum Rücktritt auffordert. «Wenn Menschen ihre Toten nach täglichen Terroranschlägen begraben müssen, wird Weihnachten eher ein Fest der Traurigkeit und des Leids und nicht mehr der Freude und des Friedens», bedauert Pfarrer Aaron Tanko, CSI-Partner aus Kaduna.

Indien: Minderheiten unter Druck

Seit Premierminister Narendra Modi 2014 die Macht übernommen hat, hat sich in Indien die Lage für religiöse Minderheiten in verschiedenen Gebieten deutlich verschlechtert. Hindu-Extremisten mit Slogans wie «Indien den Hindus» haben an Einfluss gewonnen, was für Christen und Muslime verheerende Auswirkungen hat. Es wird immer schwieriger, nicht-hinduistische religiöse Veranstaltungen und Gottesdienste durchzuführen, da diese oft durch gut informierte Mobs gestört und sogar verunmöglicht werden. Eine CSI-Partnerin aus Indien – aus Sicherheitsgründen anonym – erzählt: «Besonders in abgelegen Gebieten ist die Situation für Christen schwierig. Letzte Weihnachten wurden in der Stadt Satna, Bundesstaat Madhya Pradesh, 30 Priester eingesperrt, weil sie Weihnachtslieder sangen. Zu sagen ist jedoch auch, dass es viele Orte gibt, wo Christen und Hindus zusammen die Strassen festlich dekorieren und sich gegenseitig beschenken.»

Mahnwache

CSI engagiert sich seit der Gründung 1977 für die Opfer von Religionsfreiheitsverletzungen und setzt mit der Mahnwache ein klares Zeichen der Solidarität für Glaubensverfolgte. Die Mahnwache findet am Donnerstag, 13. Dezember, von 18.00 bis 18.30 Uhr, in fünfzehn Städten statt, in der Ostschweiz an folgenden Orten:

  • Bischofszell: Alte Niederbürerstrasse, Ecke Bahnhof
  • Frauenfeld: Sämannsbrunnen
  • Romanshorn: Sternenplatz
  • St. Gallen: Marktgasse Brunnen
  • Weinfelden: Marktplatz

    Alle sind herzlich eingeladen, an der Mahnwache teilzunehmen.

Adrian Hartmann, CSI-Schweiz/Red.


Nähere Infos: www.csi-schweiz.ch 


 

Menschen machen auf die Verfolgung von Christen und anderen Gläubigen aufmerksam
(Mahnwache in Luzern).

Bild: zVg

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